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Sein mit Leib und Seele - Band 06

Sein mit Leib und Seele - Band 06

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 06
Autoren: Olivia Dean
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habe eine kleine, gekühlte Flasche Champagner gefunden. Ich habe nur kurz gezögert, die Versuchung war einfach zu groß. Schließlich habe ich einen neuen Job ergattert, oder? In der Bibliothek setze ich mich in einen bezaubernden, niedrigen Lehnsessel. Ich fühle mich so wohl, ich könnte auf der Stelle einschlafen. Eigentlich hindert mich nichts daran, hier wirklich zu schlafen. Wenn ich seine Vorräte schon durchwühlen durfte, wird er sicher nichts dagegen haben, wenn ich in seinem Bett schlafe ...
Es ist immer noch nicht gemacht, als hätte es nach mir gerufen. Nackt hülle ich mich in seine überaus weichen Laken. Nur eine Sache fehlt noch zu meinem Glück.
    Ich habe so gut geschlafen, dass ich die Zeit vergessen habe. Dieses Mal stelle ich mir keine Fragen und belagere Charles' Badezimmer ganz ungeniert. Ich würde am liebsten Stunden unter dem riesigen Duschkopf der italienischen Dusche verbringen ... aber ich muss zur Arbeit.
Ich komme lächelnd im Büro an, wo mich Diane empfängt und mit den Augen zum Wartezimmer hindeutet.
    „Da ist jemand für dich.“
    „Für mich?“
    „Emma Maugham, so heißt du doch?“
    „Ähm ... ja. Wer ist es denn?“
    „Ein süßer Typ, er wollte mir seinen Namen nicht nennen ...“
    Ein süßer Typ. Ist Charles noch immer in Los Angeles? Es sei denn ... Nein, es ist Guillaume! Mit Croissants.
    „Störe ich dich?“
    „Nein, naja, eigentlich schon. Ich weiß nicht, ob das so gut ankommt, Freunde im Büro zu empfangen ...“
    „Deine Freundin scheint es nicht zu stören.“
    Meine „Freundin“ macht eine verschwörerische Geste durch die Glastür und lässt uns das Büro von Lechevalier in Beschlag nehmen. Echt jetzt? Gut, okay, ich muss eh mit Guillaume sprechen.
    „Na, gefällt es dir?“
    „Aber ja. Sehr sogar, erstaunlicherweise.“
    „Hmm. Was könntest du da nur tun, um dich bei mir zu bedanken ...“
    „Dich zum Essen einladen?“
    „Das ist schon mal ein Anfang, einverstanden. Heute Abend?“
    „Heute Abend. Abgemacht. Ach ja, deine Tante ...“
    „Was?“
    Er hat seinen Tonfall verändert und wirkt plötzlich defensiv.
    „Nein, nichts, sie ist echt schön.“
    „Ach ja, vielleicht, bestimmt.“
    Er hat eine Handbewegung gemacht, als wolle er die Diskussion schnell vom Tisch haben. Ich weiß nicht, welche Beziehung er zu seiner Familie hat, aber dieses Thema scheint heikel zu sein.
    „Kennst du ein bisschen den Geschmack deiner Tante?“
    „Nein. Können wir mal für fünf Minuten nicht über meine Tante reden?“
    Er streicht mit seiner Hand durch meine Haare, aber ich stehe sofort auf. Ich bin verabredet. Mit seiner Tante. Ich muss ihn leider hinausbitten.
    „Bis heute Abend?“
    „Bis heute Abend.“
    „Hol mich gegen 20 Uhr ab.“
    Er hat mir keine Zeit zum Antworten gelassen. Ich muss ihn abholen kommen? Ich bin erschüttert, ich trete für die Gleichberechtigung von Frauen ein und bin doch von so einem Vorstoß schockiert. Bravo, Emma.

5. Da ist etwas faul
    Ich bin alleine und im nächsten Augenblick taucht sie plötzlich wie ein Gespenst auf. Sie sieht mich intensiv mit ihren hellen Augen an, bevor sie ein „Bonjour“ hervorbringt, das ich mir auch eingebildet haben könnte.
    „Folgen Sie mir bitte, ich glaube, dass Ihnen dieses Produkt gefallen wird.“
    „Ja.“
    Wir betreten das Gebäude. „Luxuriös“, heißt es in der Akte und es ist wirklich prächtig. Das Haus stammt aus den 1970er Jahren, aber in der Zwischenzeit waren offenbar einige Architekten am Werk gewesen. Wir betreten den riesigen Fahrstuhl. Fahren in Richtung des Daches. Ich glaube, ich bin aufgeregter, diesen Ort zu sehen, als sie. Es ist ein Penthouse, eine Wohnung, die sich auf einem Gebäude befindet. Siebte Etage, wir sind da. Nur öffnet sich die Fahrstuhltür nicht. Verlegen drücke ich erneut auf den Knopf. Nichts passiert. Planlos lächele ich meine Kundin an und versichere, dass es das erste Mal ist. Erstaunt sieht sie mich an. Dann sagt sie in einem autoritären und leicht verächtlichen Tonfall:
    „Man muss mit dem Schlüssel aufschließen.“
    „Was?“
    „Mit dem Schlüssel des Apartments, da, dort ist ein Schloss.“
    Da ist ein Schloss im Fahrstuhl. Ich glaube, so etwas habe ich sonst nur in Filmen gesehen. Folgsam schließe ich auf. Nach dieser Intervention ist Madame Duval wieder diskret und fast transparent. Vielleicht ist sie von den Fahrstühlen gestresst ... Ich entdecke mit ihr das Apartment und seine drei Salons mit Blick auf den
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