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Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Titel: Sehnsucht erwacht auf Mallorca
Autoren: Carole Mortimer
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dass sie sogar schon eine leichte Bräune bekommen hatte.
    Seufzend sah er sie an. „Sie benehmen sich ziemlich kindisch.“
    „Ach ja?“, gab sie herausfordernd zurück. „Nun, das tut mir ausgesprochen leid. Aber es ist das erste Mal, dass ich von Bodyguards begleitet werde, egal ob mit oder ohne Waffen.“
    Er hatte nicht vor, sich mit dieser Frau über alles zu streiten. „Vielleicht sollten Sie sich für den Rest Ihres Aufenthaltes einfach daran gewöhnen.“
    Sie stritt nur, um zu streiten, das wusste Brynne. Die Vorstellung, dass Michael von nun an bewacht und beschützt werden musste, egal wo er war, gefiel ihr genauso wenig wie gestern. Doch immerhin sorgte Alejandro sich um Michaels Sicherheit. Sie selbst hatte allerdings nicht vor, sich daran zu gewöhnen, die ganze Zeit beobachtet zu werden.
    Sie warf ihm einen letzten vernichtenden Blick zu, bevor sie Michael ruhig zurief: „Dein Vater hat uns eingeladen, mit ihm zu einem Ort namens Deià zu fahren.“ Sie wollte den Jungen die Spannung nicht spüren lassen, die entstand, sobald Alejandro und sie aufeinander trafen. Schließlich war sie hier, um Michael dabei zu helfen, sich an seinen Vater zu gewöhnen, und nicht, um die Situation für ihn noch schlimmer zu machen.
    Der Junge schien sich schnell einzugewöhnen. In der letzten Nacht war er zum ersten Mal nicht weinend aufgewacht und hatte nach Joanna und Tom verlangt.
    Sie selbst hatte einen ruhigen Abend verbracht, hatte auf der Terrasse vor ihrem Zimmer gesessen und versucht, sich nach dem Streit mit Alejandro zu beruhigen. Dabei beobachtete sie, wie er aus der Villa trat und ein paar Minuten später mit einem Sportwagen das Grundstück verließ.
    Sie fand, dass zehn Uhr abends eine merkwürdige Zeit für eine Spazierfahrt war. Doch möglicherweise war es die Erklärung dafür, warum er beim Dinner so festlich gekleidet gewesen war. Vielleicht hatte er sich gar nicht für sie umgezogen, sondern für eine späte Verabredung? Aus den gerichtlichen Auseinandersetzungen um das Sorgerecht wusste sie, dass er weder verheiratet noch verlobt war, aber das musste nicht bedeuten, dass es keine Frau in seinem Leben gab.
    Das geht mich überhaupt nichts an, sagte sie sich. Sie plante zwar, auch weiterhin an Michaels Leben Anteil zu nehmen, auch über diesen einen Monat hinaus, egal ob Alejandro das gefiel oder nicht. Doch sie musste akzeptieren, dass er eines Tages vielleicht eine Stiefmutter für Michael finden würde.
    „Was hältst du davon?“, fragte sie Michael jetzt.
    „Klasse!“ Strahlend kletterte er aus dem Pool, trocknete sich ab und rannte ins Haus, um sich anzuziehen.
    Brynnes Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie ihm nachblickte. Sie stellte fest, dass seine Haut bereits dunkel wurde und er mit jeder Stunde mehr wie Alejandro Santiago zu werden schien.
    „Ich glaube, das war ein Ja.“ Ihre Stimme klang brüchig, als sie sich an Alejandro wandte. „Wir ziehen uns schnell an und sind gleich wieder da“, fügte sie hinzu, während sie sich umdrehte und ihr Buch und die Zeitschrift einsammelte.
    „Gestern Abend habe ich vergessen zu fragen“, sagte er leise. „Haben Sie noch Ihre Eltern angerufen? Geht es ihnen gut?“ Sie richtete sich auf und versteifte sich. „Es geht Ihnen den Umständen entsprechend gut.“
    Alejandro konnte sich die Trauer seiner eigenen Eltern ausmalen, falls ihm oder seinem Bruder etwas zustieße. Oder seinen eigenen Schmerz, wenn Miguel irgendetwas passieren würde.
    Er hatte erst ein paar Stunden in der Gesellschaft des kleinen Jungen verbracht, aber er hatte bereits bemerkt, dass dieser stark und unabhängig war. Er war von Natur aus fröhlich, trotz des Verlustes, den er erlitten hatte, und er war auch nicht weinerlich wie manche anderen Kinder. Miguel ähnelte mit seinen sechs Jahren dem Jungen, der er selbst in diesem Alter gewesen war. Schon jetzt war Alejandro stolz auf ihn.
    Doch Brynne Sullivan hielt ihn für kalt und herzlos und konnte sich vermutlich nicht vorstellen, dass auch er Gefühle empfand.
    „Es muss sehr schwer für Ihre Eltern sein.“
    „Ja. Auch der Abschied von Michael fiel ihnen entsetzlich schwer.“
    Alejandro wusste, dass die Situation alles andere als ideal war. Aber er konnte nichts dafür, dass die Entdeckung, dass er Miguels Vater war, so weitreichende Konsequenzen hatte. Es gefiel ihm nicht, dass auch Mr. und Mrs. Sullivan darunter zu leiden hatten. Schließlich waren sie in den letzten Jahren dem Jungen liebevolle
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