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Secrets - Was niemand weiß

Secrets - Was niemand weiß

Titel: Secrets - Was niemand weiß
Autoren: Nalini Singh
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entscheiden, ob er noch länger mit ihr verheiratet bleiben wollte oder nicht. Vicki hatte jedenfalls nicht die Absicht, sich jemals wieder damit zu begnügen, die Rolle der Ehefrau eines aufstrebenden Anwalts zu spielen. Die Frage war, ob Caleb nicht vielleicht genau so eine Frau als Ehepartnerin wollte.
    Eine Frau, die nichts von ihm forderte als Geld und gesellschaftlichen Status. Eine Frau, die schweigen würde, selbst wenn ihr Mann ihr untreu war. Eine Frau, die nie daran denken würde, ihren gewohnten Lebensstil aufzugeben, indem sie sich von ihrem Mann scheiden ließ, weil er sie nicht liebte.

2. KAPITEL
    Caleb war schlecht gelaunt. Er hatte eigentlich erwartet, die Nacht mit seiner Frau zu verbringen. Stattdessen drehte er sich im Gästezimmer ruhelos von einer Seite auf die andere, während Vicki nur wenige Meter von ihm entfernt lag. Als er schließlich durch schrilles Weckerläuten aufwachte, war er mit den Nerven am Ende.
    Er verstand nicht, weshalb Vicki ihm das antat. So unvernünftig hatte sie sich noch nie verhalten. Wie konnte sie bloß erwarten, ihn auf Abstand zu halten, wenn sie unter einem Dach wohnten und sie ein Baby von ihm bekam? Für ihn gehörten getrennte Betten nicht zu einer Ehe. Außerdem sehnte er sich nach Vicki, verdammt noch mal! Vermisste sie ihn denn überhaupt nicht?
    Nach einer raschen Dusche zog er sich an und ging in die Küche, wo er eine kühle Begrüßung von der Frau erwartete, von der er die ganze Nacht geträumt hatte. Vicki stand am Küchentresen und schenkte gerade Kaffee für ihn ein.
    Calebs Stimmung hob sich. “Ich hatte schon halb erwartet, du würdest mir sagen, ich solle mich selbst versorgen.” Das hatte er schließlich während der letzten beiden Monate gemacht.
    Sie lächelte. “Ich weiß doch, wenn ich dir kein Frühstück mache, kriegst du nichts Vernünftiges in den Magen.”
    Er setzte sich auf einen Hocker auf der anderen Seite des Tresens und genoss das Gefühl, wieder zu Hause zu sein.
    “Zählen Snacks aus Automaten als vernünftiges Essen?”, fragte er scherzhaft, um in die frühere Routine zurückzufinden. Die Zeit im Hotel war schrecklich gewesen, und er hatte nicht die Absicht, noch einmal so ein elendes Leben zu führen, egal was er tun musste, um Vicki zurückzugewinnen.
    Sie hob die Augenbrauen und warf ihm einen kurzen Blick zu, während sie ein paar Eier in eine Schüssel gab. “Ich hoffe, das soll ein Scherz sein.”
    Caleb konnte kochen. Das hatte er gezwungenermaßen schon als kleines Kind gelernt, um für sich und seine jüngere Schwester zu sorgen, weil ihre Eltern zu beschäftigt mit sich selbst waren. Doch vom ersten Tag ihrer Ehe an hatte Vicki die Küche übernommen, und er hatte das bereitwillig zugelassen. Insgeheim hatte er sich immer gefreut, dass seine Frau sich genug aus ihm machte, um ihm gesundes Essen zuzubereiten. Niemand hatte das je zuvor getan.
    Als er den Teller mit Rührei und Schinken und eine Tasse Kaffee von ihr entgegennahm, lächelte er sie versuchsweise an. “Leistest du mir nicht Gesellschaft?” Das Frühstück war eine der wenigen Mahlzeiten, die sie regelmäßig gemeinsam einnahmen.
    Sie verzog das Gesicht. “Ich glaube, ich warte lieber noch eine Stunde oder so.”
    “Bist du in Ordnung, Liebling?”
    Sie lächelte und sah dabei so schön aus, dass er einen Stich im Innern spürte. “Mir ist bloß ein bisschen übel. Das kommt neuerdings öfter am Morgen vor.”
    “Ist das nicht immer so?” Er war fasziniert von dem Leben, das in ihr wuchs, und hoffte, dass sie ihn nicht von dieser neuen Erfahrung ausschloss.
    Sie schüttelte den Kopf. “Nein, das kommt und geht, wie es will. Aber ich habe Glück, denn mir ist nicht besonders oft schlecht. Iss jetzt, sonst kommst du zu spät.”
    Er gehorchte und beobachtete dabei, wie sie in der Küche herumhantierte. Sie trug Jeans und eine flauschige blaugrüne Strickjacke, die ihre zierliche Figur betonte. Dass sie schwanger war, konnte man ihr noch nicht ansehen. Äußerlich wirkte Vicki noch genauso wie vor fünf Jahren, als sie geheiratet hatten.
    “Toast?” Sie nahm zwei Scheiben aus dem Toaster, bestrich sie mit Butter und reichte sie ihm.
    Als er sie nahm, fiel sein Blick auf einen blassrosa Umschlag, der am anderen Ende des Küchentresens neben der Obstschale lag. “Was ist das?”
    “Eine Karte von Mutter.”
    Besorgt musterte er sie. “Was steht darin?”
    “Nur dass sie vielleicht in ein, zwei Wochen nach Auckland kommt und dann mit mir
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