Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Scritt

Titel: Scritt
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
Scrittkristallplatte dagegen bestand überwiegend aus Silizium und nur sehr geringen Mengen anderer Mineralien. Sie bestand sozusagen nur aus Sand. Und trotzdem übertraf sie die Härte eines Diamanten.
    Die größte Überraschung war jedoch die Wärmebeständigkeit des Scrittkristalls. Die kleine Platte schmolz erst ab einer Temperatur von etwa Eintausend Grad Celsius. Aber nur auf der Seite wo sich die Wärmequelle befand. Die andere Seite der Platte blieb dabei kalt!
    Und auch erst ab einer Dicke von etwa zehn Millimetern wurde sie langsam wärmedurchlässig. Solch ein Material barg ungeahnte Möglichkeiten für die gesamte Industrie. Der Scrittkristall hielt sogar Drücke aus, wo andere Materialien zerplatzen würden. Allerdings hatte auch er eine Druckgrenze. Wo sie lag wußte ich noch nicht. Aber es würde nicht mehr lange dauern bis ich auch diese Grenze herausfinden würde.
    Deswegen war ich jetzt hier. Das Forschungsinstitut hatte hier eine Anlage aufgebaut um Scrittkristalle zu Produzieren und zu Erforschen. Da man dafür große Mengen an Silizium brauchte, vorwiegend als Sand, hatte man sie in der Wüste Sahara gebaut. Nur wenige Hundert Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt. Aber das sie solche gigantischen Dimensionen erreichen würde hatte ich nicht erwartet.
    Eine plötzliche Windbö lies den Helikopter etwas wackeln und riß mich aus den Gedankengängen heraus. Wir überflogen noch immer die Abraumfelder, die diese Anlage halbkreisförmig umgaben. Gewaltige Maschinen arbeiteten, für uns lautlos, zwischen den Dünen und luden Sand auf die Förderbänder, die ihn dann zur eigentlichen Anlage transportierten.
    "Von hier aus können Sie die gesamte Anlage überblicken."
    Der Pilot stellte den Helikopter etwas schräg, so das ich einen ungehinderten Blick auf die Anlage unter mir werfen konnte, die allerdings durch den herumfliegenden Sand etwas getrübt war. Fächerförmig vom Mittelpunkt der Anlage aus erstreckten sich die Abraumfelder, von denen die Förderbänder zu den Kuppeln führten. Rund um den Mittelpunkt herum, der durch die große Kuppel von hier aus gut zu sehen war, standen Sieben etwas kleineren Kuppeln. Drei davon nahmen den Sand von den Förderbändern auf. Zur anderen Seite der Anlage hin erstreckte sich die Straße, die der Pilot als Leitlinie für den Anflug benutzt hatte. Über ihr wurde der gesamte Nachschub für die Anlage heran geschafft. Abtransportiert wurde dagegen kaum etwas. Wo blieben also die Ergebnisse, die solche Unmengen an Sand brauchten? Was war das eigentliche Geheimnis dieser Anlage fragte ich mich.
    "Darf man fragen was Sie hier wollen, oder ist das ein Geheimnis wie sonst alles hier?" Fragte der Pilot neugierig und begann den Helikopter wieder in Richtung des Landeplatzes zu fliegen.
    "Tut mir leid aber das darf ich niemanden mitteilen."
    "Das habe ich mir fast schon gedacht. Diese ganze Anlage ist so Geheim das noch nicht einmal der Name von ihr bekannt ist."
    "Den Namen dieser Anlage kenne ich auch nicht. Vielleicht tröstet Sie das ein wenig." Antwortete ich, während der Helikopter langsam auf dem markierten Landeplatz herab sank. "Aber damit Ihre Neugierde ein wenig befriedigt wird. Mein hiersein hängt mit dem Sand zusammen."
    "Einen geistreicheren Hinweis hätten Sie auch nicht geben können." Bemerkte der Pilot und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. "Ihr Empfangskomitee wartet noch immer auf Sie."
    Tatsächlich hatte mein Empfangskomitee im leichten Sandsturm, der etwa zwei Stunden vor meinem Aufbruch von der Mittelmeerküste aus begonnen hatte, auf mich gewartet. Ich öffnete die Tür und hüpfte hinaus. Während ich die Tür hinter mir wieder schloß, begann der Sand unter meine Kleidung zu wandern. Mit einer Handbewegung verabschiedete ich mich vom Piloten und lief etwas gebückt auf die nahe Empfangsgruppe zu.
    "Ich freue mich Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen Professor Weiden," begrüßte mich der Kommandant der Anlage. "Kommen Sie in den Schutz der Kuppel." Fügte er gleich hinterher. "Wenn der Sand erst einmal unter der Kleidung sitzt bekommt man ihn nur noch mit einer Dusche herunter."
    Tatsächlich fand sich eine windstille Stelle nahe einer der Kuppeln. Jetzt konnte ich mir auch den Kommandanten etwas näher ansehen, während ich mir den Sand aus den Kleidern klopfte. Vorhin war das bei dem Sand der durch die Luft wirbelte kaum möglich gewesen. Ich hatte kaum etwas sehen können. Meinem Empfangskomitee ging es allerdings nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher