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Scream Street - Der Vampirzahn

Titel: Scream Street - Der Vampirzahn
Autoren: PeP eBooks
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durchsetzte Haare wallten ihr lang über den Rücken und ihre wunderschöne glatte Haut wurde von dunkelviolettem Lippenstift und Nagellack vervollständigt. Mit ihren smaragdgrünen Augen lächelte sie Luke an.
    Rhesus klappte Lukes Mund zu. »Keine Sorge«, sagte er grinsend. »Diese Wirkung hat Eva immer beim ersten Mal. Das ist so eine Art
Verzauberung. Man lernt aber schnell, das zu ignorieren.«
    Luke hatte gerade beschlossen, dass er für den Rest seines Lebens nur noch dieses Bild der Schönheit anschauen wollte, als ihm plötzlich eine Lampe in Drachenform an den Kopf knallte und ihn unsanft in die Realität zurückholte. Cleo nahm ihn an der Hand zerrte ihn hinter sich her zur Ladentheke, gefolgt von Rhesus und Eva.
    »Bist du mit dem Zauber fertig, Eva?«, fragte Cleo.
    »Fast«, antwortete die Hexe und zeigte auf eine Pergamentrolle, die gerade in der Mitte des Ladens umherwirbelte. »Aber er wurde mir aus den Händen gerissen, als der Angriff losging.«
    »Ich hole ihn!«, rief Cleo. Bevor irgendjemand sie daran hindern konnte, war die Mumie schon auf die Theke gestiegen und fischte in dem Tumult unter ihr herum. Als ein Windspiel
von der Decke herunterkrachte, musste sie schnell seitlich ausweichen.
    »Komm da runter!«, schrie Rhesus ihr zu.
    Cleo streckte ihm die Zunge raus, während sie sich gleichzeitig das Pergament aus der Luft schnappte. »Ich hab’s!«, verkündete sie grinsend und brachte sich hinter der Theke in Sicherheit. Im selben Moment knallte ein Gefäß mit pulsierend blauer Flüssigkeit gegen ein Verkaufsregal mit Duftkerzen. Die Flüssigkeit ergoss sich über die Kerzenflammen und ein Feuerball explodierte.
    Von der Druckwelle wurde Cleo zurückgeworfen, krachte gegen die Wand und wurde unter einem großen Wandbehang begraben. Rasch breitete sich das Feuer aus. Luke sprang mit einem Satz über die Ladentheke und zog den brennenden Wandbehang von der Mumie, aber zu spät: Cleo hatte bereits Feuer gefangen.
    Die Mumie schrie, weil ihre Binden in Brand
geraten waren. Eva schnappte sich einen kleinen Läufer und schlug damit auf die Flammen ein. »Rhesus!«, kreischte sie. »Hol Wasser!«
    Luke sah zu dem Vampir hinüber, der wie angewurzelt dastand und in die Flammen schaute. Rhesus leckte sich über die Spitzen seiner langen Eckzähne. In seinen dunklen Augen spiegelte sich das Feuer.
    Luke konzentrierte sich wieder auf den Brand. Als er in der Feuersbrunst eine Lücke entdeckte, stürzte er sich todesmutig hinein und versuchte, Cleo an der Hand aus dem Inferno wegzuziehen. Doch dann loderten mit einem lauten Brüllen die Flammen auf und warfen ihn zu Boden.
    Schnell sprang Luke wieder auf und rieb sich wütend über die versengte Haut. Er riss die Augen auf, als auf einmal ein vertrautes Gefühl in ihm aufstieg. Ihm wurde schwindelig und in seinem Kopf verlangsamte sich alles wie in Zeitlupe. Er begann sich zu verwandeln.

    »Nein, nicht jetzt!«, sagte er laut flehend, aber die Verwandlung hatte bereits eingesetzt. Auf seinem ganzen Körper breitete sich wie eine dicke Decke Wolfsfell aus und Luke biss in Vorahnung der einsetzenden Schmerzen die Zähne zusammen. Doch zu seiner Überraschung geschah nichts weiter. Sobald er überall Fell hatte, stockte die Verwandlung.

    Nun war seine Haut vor der Feuerhitze geschützt und Luke trat vorsichtig in die Flammen. Seine Kleider verbrannten schnell, aber das dichte Fell schützte seinen Körper. Auf den Armen trug Luke Cleo aus dem Feuer und legte sie auf der Ladentheke ab.
    Eilig lief Eva zu der Mumie hinüber, hielt die Hände über ihren angesengten Körper und stimmte einen leisen Gesang an. Cleo weinte leise vor Schmerzen.
    Dann gab es plötzlich ein Geräusch, wie wenn Wind durch einen Abfluss saust, und alle Fläschchen und Gefäße, die noch immer fröhlich durch die Luft flogen, fielen polternd zu Boden. So plötzlich, wie die Poltergeistattacke angefangen hatte, war sie vorüber.
    Als die dicken Fellhaare sich langsam in seine Haut zurückzogen, riss Luke einen Vorhang vom Fenster und wickelte sich darin ein. Im Handumdrehen hatte er wieder Menschengestalt.

    Rhesus kam langsam durch die knirschenden Scherben auf dem Boden auf ihn zu. »Absolut faszinierend! Ich konnte mich nicht vom Fleck rühren, aber du warst toll. Wie hast du das gemacht?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete Luke. »Ich habe mich gar nicht vollständig verwandelt.«
    Eva blickte von dem Zauber auf, den sie gerade an Cleo vollführte. »Du bist in der Scream Street.
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