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Scream Street - Der Vampirzahn

Titel: Scream Street - Der Vampirzahn
Autoren: PeP eBooks
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bin.«
    »Und so war’s auch beim ersten Mal?«
    »Mein Vater hat meine Geburtstagsparty
verpasst, weil er bis spät gearbeitet hat«, sagte Luke. »Als er nach Hause kam, habe ich ihn angeschrien. An mehr erinnere ich mich nicht. Das Nächste, was ich mitbekommen habe, war, dass ich in einem Krankenhausbett angeschnallt war und die Ärzte mir alles Mögliche spritzten, was sie nur finden konnten.« Luke starrte im Fenster auf sein Spiegelbild, das gespenstisch aussah. »Da haben sie mir dann erzählt, dass ich meinen Vater angegriffen hätte.«
    »Hast du ihn denn richtig verletzt?«, wollte Rhesus wissen.
    »Es hätte schlimm kommen können, aber Gott sei Dank ist es meinen Eltern gelungen, mich zu fesseln. Ansonsten weiß ich nicht, was...«
    Urplötzlich knallte ein Buch an Lukes Hinterkopf und er fuhr verärgert herum. »Was sollte das denn?«
    »Das war ich nicht!«, entgegnete Rhesus. »Das ist einfach so durch den Raum geflogen.«

    »Ach ja? Na klar!«, sagte Luke. »Das Buch ist also von selbst vom Schreibtisch gehüpft und auf mich zugesaust.«
    »Doch, echt!«, hielt Rhesus dagegen. Und noch während er das sagte, erhob sich Lukes Schreibtischlampe in die Luft und schoss auf den Vampir zu, der schnell auswich. Die Lampe zerschellte an der Wand hinter ihm.
    Im Nu war alles in Bewegung: Bücher, CDs, Spiele - alles flog wild durch die Luft. Luke raste zur Tür. »Was ist hier los?«
    »Das ist eine Poltergeistattacke!«, erklärte Rhesus, kurz bevor ihn das Tablett mit dem inzwischen kalten Essen im Gesicht traf. »Linsenauflauf?«, fragte er angeekelt.
    Luke wich gerade einem dicken Wälzer aus. »Ein Beefburger wäre jetzt toll!«
    Die Jungen hetzten nach unten, wo die beiden älteren Vampire in der Küche damit beschäftigt waren, Lukes Eltern nach besten Kräften vor herumfliegenden Möbeln zu schützen.
    »Dad! Was sollen wir tun?«, schrie Rhesus. Er sprang beiseite, als zischend ein Stuhl an ihm vorbeisauste.
    »Geh zu Immerguts Imperium!«, rief Alston. »Und schau, ob Eva schon den Zauber fertig hat.«
    Nickend rannte Rhesus zur offen stehenden Eingangstür und verschwand in der dahinterliegenden Dunkelheit. Mit einem kurzen Blick auf seine Eltern folgte Luke.
     
    Draußen sah Luke zum ersten Mal die Scream Street. Sein neues Heim mit der Hausnummer 13 ragte hoch und unförmig in den Himmel hinauf. Das schwarze Schindeldach schien fast an den dichten grauen Wolken über ihnen zu kratzen.
    Auf eisernen Laternenpfählen flackerten Gaslampen. Durch ihren Schein warfen die toten Bäume, die in einigen Abständen den Bürgersteig säumten, dünne Schatten. Ein kalter
Wind heulte, dass Türen schlugen und Fensterläden klapperten.
    »Was ist Immerguts Imperium?«, wollte Luke wissen, nachdem er Rhesus eingeholt hatte.
    »Eva Immergut ist eine Hexe«, erklärte der Vampir. »Sie arbeitet an einem Zauber, mit dem man die Attacken von Poltergeistern stoppen kann.«
    »Was für Attacken?«, fragte Luke nach und zog Rhesus rasch ins Gebüsch, als ein metallener Abfalleimer über den Bürgersteig auf sie zuschoss.
    »Von Poltergeistern!«, rief Rhesus, während der Abfalleimer mit einem Scheppern vorbeisauste. »Das sind Geister, die Gegenstände bewegen können. Sie sind dafür bekannt, dass sie ein ziemlich hitziges Temperament haben!«
    Der Vampir kroch aus dem Gebüsch raus und rannte weiter. Wieder blieb Luke ihm auf den Fersen, doch plötzlich schoss eine Hand aus dem Untergrund und hielt ihn fest. Neben
der Hand, die seinen Fuß umklammerte, tauchte ein Kopf mit rissiger grüner Haut, zerbrochenen Zähnen und dumpfen Augen auf. Luke hatte genug Computerspiele gespielt, um zu wissen, was ihn da festhielt:
    Es war ein Zombie.

4. Kapitel
    Die Verhandlung

    »Rbesus!«, brüllte Luke, der der Länge nach hingefallen war. Doch seine Stimme wurde vom heulenden Wind verschluckt, und der Vampir lief immer weiter und weiter. Er bekam nicht mit, dass Luke zurückgeblieben war.

    Luke wandte sich nach hinten, um sein Bein zu befreien. Die Hand, die ihn festhielt, war voller Wunden und Schorf. Die Fingernägel waren eingerissen und schwarz vor Dreck und getrocknetem Blut. Wenn Luke versuchte, sich loszureißen, würde er sich wahrscheinlich Kratzer und dadurch irgendeine schreckliche Krankheit zuziehen.
    Luke blickte dem Zombie in die milchigen Augen. Das Wesen grinste ihn an und enthüllte dabei einen Mund voll krabbelnder Läuse und Maden. Aus einem Nasenloch flitzte eine Kakerlake in das linke Ohr des Zombies
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