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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
Autoren: A. R. Rodin
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Martin. Aber das würde ich Ihnen nicht empfehlen«, sagte Nolan, als sie sein Blick in Richtung Zelle bemerkte.
    »Wo gehen wir hin?«, fragte Frank vorsichtig.
    »Zunächst einmal weg von hier«, antwortete Nolan und sah auf ihre Uhr. »Und wenn es geht, sofort.«
    Frank atmete einmal tief durch und nickte zustimmend.
    »Sehr gut. Folgen Sie mir.«
    Jedes Wort von dieser Frau klang wie ein strenger Befehl, dem Frank auf keinen Fall widersprechen wollte.
    Vor dem Revier wartete bereits eine schwarze Limousine mit abgedunkelten Fenstern auf die beiden. Hätte Frank nicht bereits erfahren, dass seine Begleiterin vom CIA war, spätestens jetzt, mit Blick auf das typische Auto, hätte er es vermutet.
    »Steigen Sie ein«, sagte Nolan auf ihre befehlende Art und hielt Frank die hintere Tür auf. Wie ein wachsamer Beobachter verlor sie dabei nie die nähere Umgebung aus ihren Augen. Prüfend ließ sie ihren geschulten Blick über die Straße wandern, um nach auffälligen Personen Ausschau zu halten.
    Frank war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Zumal kaum eine Menschenseele bei dieser Kälte unterwegs war.
    Er stieg in den gewärmten Fond des protzigen Wagens. Sofort bemerkte er den unverkennbaren Geruch eines Neuwagens. Die Ledersitze waren sauber, ohne jegliche Kratzer oder Gebrauchsspuren. Passend zu der noblen Ausstattung saß ein kräftiger Mann in einem maßgeschneiderten schwarzen Anzug schweigend hinter dem Steuer des Autos und wartete. Sein Blick war starr auf die Straße gerichtet.
    Special Agent Nolan setzte sich zu Franks Erstaunen nicht auf den Beifahrersitz, sondern nahm direkt neben ihm Platz. Schwungvoll warf sie die Tür zu und gab dem Fahrer einen kleinen Klaps auf die Schulter. Sofort fuhr dieser los.
    »Ein Ziel?«, fragte der Fahrer und sah durch den Rückspiegel auf seine beiden Fahrgäste. Wobei er Frank besonders gründlich in Augenschein nahm.
    »Nein. Fahren Sie einfach«, antwortet Nolan streng und wandte sich wieder Frank zu. Sie zögerte zunächst. »Mister Martin, es gibt da einiges was ich Ihnen erklären muss.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Frank, gespannt und ängstlich gleichermaßen.
    »Es wird nicht leicht sein diese Dinge zu verstehen…«
    »Ich werde mein Bestes geben.« Was blieb ihm auch anderes übrig.
    »Sehr gut«, sagte Nolan streng. Wieder ein kurzes Zögern. »Vor fünf Jahren wurde ein Mann verhaftete, weil er dabei gefilmt wurde, wie er jemanden eiskalt in den Kopf schoss. Bis zu seinem Tod, wenige Tage später, bestritt er jedoch vehement diese Tat verübt zu haben. Doch alle Beweise sprachen gegen ihn. Fingerabdrücke, Videoaufnahmen, sogar seine DNA wurde am Tatort und auf der Tatwaffe gefunden.«
    »Kommt mir bekannt vor.«
    »Ein Jahr später geschah etwas ähnliches«, fuhr Nolan fort, ohne auf Franks Kommentar einzugehen. »Wieder war es ein Mann, der ohne jede Rücksicht bei einem Mord sein Gesicht in eine Überwachungskamera hielt. Als wolle er mit voller Absicht gesehen werden. Am nächsten Tag wurde der Mann auf offener Straße verhaftet. Er kam gerade vom Einkaufen und hatte nicht die leiseste Ahnung, was mit ihm geschah. Er starb, als verurteilter Mörder, wenige Tage nach diesem Zwischenfall.«
    »Also bin ich kein Einzelfall.«
    »Nein, das sind Sie nicht. Sie sind die Nummer sechs.«
    »Und warum ich?«
    »Weil Sie keine Familie und keine Freunde haben. Niemand der Sie vermissen würde.«
    »Danke«, sagte Frank niedergeschlagen. Diese Tatsachen so direkt und unverblümt ins Gesicht gesagt zu bekommen, war unangenehmer und peinlicher, als er vermutet hatte.
    »Mister Martin, Sie sind der erste von den sechs, den wir lebend erwischen. Ihre Vorgänger starben bereits wenige Stunden oder im besten Fall Tage nach der Tat«, erklärte Nolan gefühllos.
    »Was? Sie sind alle tot?«
    »Ja.«
    Frank atmete einmal tief durch. »Aber wie? Wie ist das alles nur möglich?«
    »Wir vermuten, dass eine bestimmte Gruppe von sehr einflussreichen Leuten, ein sehr außergewöhnliches Verfahren entwickelt hat, mit dem sie die perfekten Killer erschaffen können.«
    »Perfekte Killer?«, fragte Frank, der sich unter solch einem Begriff kaum etwas vorstellen konnte.
    »Menschen, die nicht wissen, was sie getan haben, weil sie es nicht getan haben.«
    »Was?« Frank war vollkommen verwirrt und durcheinander.
    »Diese Gruppe…« Nolan zögerte kurz, als wolle sie den folgenden Worten eine besondere Wichtigkeit geben, »Sie stiehlt sich auf eine gewisse Weise die
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