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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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mehreren Ländern, die sich anfangs nur mit ein paar Besuchern aus der Anderwelt hatten befassen müssen. Jetzt teilten sie plötzlich ihre eigene Welt mit Erdwelt-Feen, und die Balance verschob sich erneut ein wenig. VBM-Heiden und -Hexen hatten in Scharen darum ersucht, der Versammlung beiwohnen zu dürfen, und einige wenige waren eingeladen worden. Aber die meisten Anwesenden waren Lichte oder Dunkle Feen, Dryaden, Floreaden, Geister und Sylphen. Naiaden und Undinen drängten sich am Seeufer, gemeinsam mit den Seikies aus dem Puget Sound.
    Die Bäume hier waren aufgeweckt worden, dachte ich, als ich am Rand der riesigen Lichtung entlangspazierte. Die Bäume, das Land, der See - alles war mit wachem Bewusstsein erfüllt. Aus jedem Winkel hervor beobachteten uns die Naturgeister, lebendig und fröhlich, wild und finster. Die Mittsommernacht war die kürzeste Nacht des Jahres, und wir befanden uns am Beginn einer neuen Ära.
    Heute Nacht würden die Feenköniginnen offiziell ihre Throne besteigen. Ich blickte zu der großen Bühne hinüber, auf der die Krönung stattfinden würde. Königin Asteria war da, und neben ihr stand unser Vater, der als Gesandter Y'Elestrials anwesend war. Feddrah-Dahns war gekommen, als Abgesandter der Dahns-Einhörner, und neben ihnen standen die Vertreter weiterer königlicher Häuser.
    Ein Fanfarenstoß ließ die Luft erzittern, und ich spazierte hinüber zum Hof, wo Delilah und Camille sich leise mit Vater unterhielten. Er küsste mich flüchtig auf die Wange.
    Seit er zurück war, hatten wir ein wenig Zeit gehabt, uns in Ruhe zu unterhalten, und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass er aufrichtig sprach. Er hatte mich so akzeptiert, wie ich jetzt war, als Vampirin Menolly. Er war ein gutaussehender Mann, und ein Teil von mir, der an Jasons und Tims Hochzeit dachte, wünschte sich, Vater würde nach einer neuen Liebe suchen. Mutters Tod hatte ihn tief getroffen.
    »Menolly, gut, dass du da bist. Vor der Krönung hat Morgana dir etwas zu sagen - euch allen, meine Mädchen.« Er trat mit angespannter Miene zurück. Worum es auch gehen mochte, ich spürte, dass er nicht glücklich damit war, doch er schwieg.
    Morgana schwebte herbei, eine Wolke aus Silber und Lavendelblau, Schwarz und Indigo. Als Königin des Zwielichts würde sie über die Zeit zwischen Tag und Nacht herrschen, und ihr Hof würde in der ewigen Dämmerung liegen.
    »Gut, da seid ihr ja endlich«, sagte sie und blickte in die Runde. »Wir müssen uns vor der Krönung unterhalten.« Ihr Neffe Mordred trat mit finsterer Miene neben sie. Er mochte uns nicht - keine von uns -, aber er neigte auf arrogant-höfliche Art den Kopf und schnaubte nur ganz leise.
    »Haben sie sich schon entschieden, Tante?«, fragte er. »Was entschieden?«, fragte Camille.
    Morgana ließ den Blick über uns schweifen. »Ihr Mädchen steht zwischen den Welten, genau wie ich. Bei euch sind es allerdings gleich drei - die Welt der Sterblichen, die Welt von Y'Eirialiastar , und die der Erdwelt-Feen.«
    Es war lange her, dass wir die Sidhe-Bezeichnung für die Anderwelt gehört hatten, und dass sie sie gebrauchte, überraschte mich.
    Morgana bemerkte es und lächelte. »Der Begriff der Menschen für eure Welt wird ihrer Schönheit nicht annähernd gerecht. Ich ehre sie, wie es ihr gebührt. «
    »So weit würde ich nicht gehen«, sagte ich. Verwandt oder nicht, nah oder entfernt hin oder her, ich traute ihr nicht. Ich hatte ihr noch nie getraut und würde es auch nie tun.
    Sie seufzte leise. »Ihr müsst heute Abend eine Wahl treffen. «
    »Wahl? Wovon sprecht Ihr?«, fragte Camille.
    Morganas Lächeln nahm einen verschlagenen Ausdruck an, und ich trat einen Schritt zurück. Sie stand nicht auf unserer Seite. Sie stand auf niemandes Seite außer ihrer eigenen.
    »Ich biete euch allen Plätze an meinem Hof. Ihr seid von meinem Fleisch und Blut, ganz gleich, wie viele Jahrhunderte zwischen meiner Geburt und der euren vergangen sein mögen, und es spielt auch keine Rolle, dass ihr in Y'Eirialiastar geboren wurdet und ich Erdseits. Wir sind dennoch Verwandte, und ich biete euch dreien den Titel Prinzessin an meinem Hof an.« Sie blickte zu Mordred auf. »Mordred ist natürlich mein rechtmäßiger Erbe, doch sollte er kein Kind bekommen, wärt ihr die nächsten in der Thronfolge der Königin der Dämme rung. Camille als Erste, dann Delilah.« Sie wandte sich mir zu. »Dir kann ich einen Sitz am Hof der Dämmerung anbieten, aber niemals die Chance, zu
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