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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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polizeiliche Vorschriften und Verfahrensweisen für private Ermittler, eine Erinnerung daran, dass bei meinem Jeep die Inspektion fällig war...  nichts Wichtiges. Als ich die Briefe auf den Schreibtisch warf, klingelte die Glocke in meinem Wartezimmer.
    Ich schüttelte meine zunehmende Depression ab und warf einen Blick auf die Uhr. Mein neuer Klient – oder vielmehr potenzieller Klient – war auf die Minute pünktlich. Ich war nicht auf das heftige Schwindelgefühl vorbereitet, das mich auf dem Weg zur Tür plötzlich überkam. Was zum Teufel...  ? Ich blinzelte und konnte kaum geradeaus schauen, als ich die Tür öffnete.
    Der Mann im Wartezimmer war gut zehn Zentimeter größer als ich. Er war schlank, seine Lederjacke mit Nieten verziert, und man sah deutlich, dass seine Schultern breit und die Arme muskulös waren. Goldblondes Haar reichte ihm bis zum Kragen. Als ich in diese leuchtend rotbraunen Augen blickte, wusste ich, was er war.
    Er streckte die Hand aus und neigte leicht den Kopf. »Zachary Lyonnesse, zu Ihren Diensten.«
    Mir stockte der Atem, als meine Finger die seinen berührten. Die Hitze, die er ausstrahlte, ließ einen Stoß von Katzenmagie knisternd meinen Arm hinauflaufen, und ein vertrauter Geruch sagte mir alles, was ich wissen musste. Nun ja, vielleicht nicht alles, aber für den Anfang reichte es. Ich straffte die Schultern und bedeutete ihm einzutreten.
    »Delilah D’Artigo. Also, Zachary Lyonnesse, möchtest du mir vielleicht sagen, warum zum Teufel du auf meinem Grundstück herumgeschlichen bist?«
    Er neigte den Kopf zurück und lachte auf. »Ich wusste, dass du mich erkennen würdest. Ich habe Venus Mondkind gesagt, dass du sofort dahinterkommen würdest, aber er wollte mir nicht glauben.«
    Er senkte die Stimme und fügte hinzu: »Ich bin froh, dass ich dich nicht unterschätzt habe.«
    Nun, immerhin gab er offen zu, dass er es gewesen war. Ich räusperte mich. »Also, beantwortest du jetzt meine Frage, PumaBürschchen?«
    Als ich die Herausforderung in meiner Stimme hörte, wusste ich, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Ich umkreiste ihn, und mein Instinkt drängte mich, loszulassen und mich zu verwandeln, ihm klarzumachen, auf wessen Territorium er sich hier befand. Den Göttern sei Dank dafür, dass ich beherrscht genug blieb, um zu erkennen, dass ein goldenes Tigerkätzchen einem Puma nicht gewachsen wäre.
    Zacharys Augen blitzten auf, und sein Mundwinkel verzog sich zu einem winzigen Lächeln. »Du brauchst den Schwanz nicht so aufzuplustern, Mädchen. Ich bin nicht hier, um dir etwas anzutun, und ganz gleich, was du von mir denken magst, ich bin auch kein Voyeur. Du willst wissen, warum ich dich beobachtet habe? Weil ich dich anheuern möchte. Aber vorher musste ich ein Gefühl für die Situation bekommen. Ich bin nicht mehr sicher, wem ich noch trauen kann, und im Augenblick ist Vertrauen das Allerwichtigste .«
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Reißzähne. Seine Arroganz ärgerte mich, aber er war größer und gefährlicher als ich, zumindest in Tiergestalt. Und ich erkannte die Rangfolge durchaus an. »Was willst du?«
    Zachary seufzte tief, und seine Schultern sackten mitsamt seiner großspurigen Haltung herab. »Ich gehöre zum RainierPuma-Rudel. Wir brauchen einen Ermittler in unserem Revier. Jemanden, der unsere spezielle...  Situation versteht. Das ist eine heikle Angelegenheit. Wir haben über das Subkult-Netzwerk von dir und deinen Schwestern erfahren. Ich weiß, dass du halb Fee bist und ein Werwesen. Es erschien mir am sinnvollsten, einen anderen Gestaltwandler um Hilfe zu bitten.« Er drückte die Hände an die Stirn und kniff die Augen zusammen.
    »Hast du Kopfschmerzen? Möchtest du ein Aspirin?« Ich hatte nicht die Absicht, ihm blind zu vertrauen, denn immerhin war er ein Fremder und ein unbekanntes ÜW – ein Übernatürliches Wesen. Aber er sah so bedrückt aus, dass er mir furchtbar leidtat. »Setz dich doch.« Ich nahm ihn beim Arm und führte ihn zu einem Stuhl vor meinem Schreibtisch.
    Das gab ihm den Rest. Das Leuchten verschwand aus seinen Augen, die nun düster und bekümmert wirkten, und er sank auf dem Stuhl zusammen. »Jemand ermordet Angehörige unseres Rudels, einen nach dem anderen«, flüsterte er.
    Verflucht – kein Wunder, dass der Kerl so fertig war. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und bedeutete ihm fortzufahren. »Erzähl mir mehr darüber.«
    Zachary rieb sich das Kinn, und mir kam plötzlich der Gedanke, dass dieser
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