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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen
Autoren: Gena Showalter
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er wollte kein „Meins“. Jedes Mal, wenn er es mit einer Beziehung versucht hatte, war sie von dem Bösen in seinem Inneren zerstört worden – und mit ihr die Frau. Jetzt, nach allem, was ihm zugestoßen war …
    Seine Abscheu wurde noch intensiver, zischte und sengte, und seine Hände verkrampften sich zu gefährlichen Waffen. Nein, er wollte kein „Meins“.
    „Legst du’s drauf an zu sterben?“, fragte Strider, während er im Kreis um sie herumschlich.
    „Versuchst du, Zeit zu schinden?“, gab sie zurück. „Du hast wohl Angst, dass du es nicht mit mir aufnehmen kannst?“
    Scharf zog der Krieger die Luft ein.
    Das Mädchen hatte eine Herausforderung ausgesprochen – absichtlich oder unabsichtlich? –, und der Dämon des Kriegers hatte sie soeben angenommen. Strider würde alles in seiner Macht Stehende unternehmen, um zu gewinnen, und Kane konnte es ihm nicht verübeln. Jedes Mal, wenn der Mann eine Herausforderung verlor, litt er tagelang grauenhafte Qualen.
    Dämonen brachten immer einen Fluch mit sich.
    Ich m uss ihn aufhalten. Ob das Mädchen zu Kane gehörte oder nicht, sie durfte nicht verletzt werden. Der Anblick von nur einem blauen Fleck auf dieser sonnengeküssten Haut würde ihm den Rest geben, das wusste er. Schon jetzt spürte er, wie sich die Finsternis in ihm erhob, kurz davor, die Kontrolle zu verlieren und in erschreckende Gewalttätigkeit auszubrechen.
    Erneut versuchte er, sich aufzurichten, während er laut polternde Schritte vernahm, die den Boden erzittern ließen. Dumpfes Knurren ertönte. Das Rascheln von Stoff wisperte an ihm vorbei. Fleisch traf auf Fleisch, Knochen auf Knochen. Metall klirrte gegen Metall. Die Männer würden sie vernichten.
    „Ist das alles, was ihr draufhabt?“, spottete das Mädchen – doch unter ihrem Spott atmete sie schwer. „Kommt schon, Jungs. Lasst uns das hier zu einem denkwürdigen Kampf machen. Einem für die Geschichtsbücher!“
    „Nein““, wollte Kane schreien, doch nicht einmal an seine Ohren drang der Klang.
    Strider sprang über ihn hinweg. Wieder ein metallisches Klirren.
    „Was soll denn daran denkwürdig sein?“, brüllte Sabin. „Du springst doch immer nur aus dem Weg, wenn wir zuschlagen.“
    „Tut mir leid. Das will ich eigentlich gar nicht, aber meine Instinkte sind einfach schneller als ich“, behauptete sie.
    Für jeden außer Kane, der ihren geheimen Wunsch kannte, hätte diese Unterhaltung seltsam geklungen.
    Der Kampf ging weiter, hartnäckig jagten die zwei Männer das Mädchen durch das kleine Zimmer, über Tische und Stühle, stießen sich von den Wänden ab und hieben mit hungrigen Klingen auf sie ein – doch verfehlten sie jedes Mal wieder, wenn sie flink davonhuschte.
    Der innere Drang nach Gewalt verschärfte sich mit tödlicher Macht.
    „Tut ihr nichts“, grollte er. „Sonst tue ich euch was.“ Er würde alles tun, um sie zu beschützen.
    Selbst in diesem bemitleidenswerten Zustand?
    Diese beschämende Frage ignorierte er.
    Frage. Ja. Er hatte noch mehr Fragen an das Mädchen – und dieses Mal würde sie sie zu seiner Zufriedenheit beantworten, oder er würde … Er war sich nicht sicher, was er sonst tun würde. In jener Höhle hatte er jegliches Empfinden für Gnade und Mitgefühl verloren.
    Bei seiner Drohung blieb Sabin abrupt stehen. Der Krieger senkte die Waffen.
    Doch Strider weigerte sich aufzugeben und erwischte das Mädchen schließlich bei den Haaren. Sie schrie auf, als er daran zerrte und sie damit ruckartig an seinen muskulösen Körper zog.
    Und jetzt kam Kane tatsächlich auf die Beine, wild entschlossen, die zwei auseinanderzureißen. Meins . Er marschierte auf Strider zu, stolperte dank seines Dämons über einen Schuh und krachte auf den Teppich. Er spürte, wie er vom Schmerz regelrecht verschlungen wurde.
    Bevor das Mädchen um Hilfe rufen oder Striders Existenz verfluchen konnte, trat der ihr gegen die Knöchel, sodass sie zu Boden ging. Gleich darauf war er über ihr und fixierte ihre Schultern mit den Knien. Auch wenn sie weiterkämpfte, sie konnte sich nicht befreien.
    „Ich hab … gesagt … nicht wehtun!“, schrie Kane mit dem letzten bisschen Kraft, das ihm noch geblieben war.
    „Hey. Ich hab sie kaum angefasst. Außerdem hab ich gewonnen“, verkündete der Krieger, und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Sabin marschierte zu Kane, hockte sich neben ihn und half ihm, sich auf den Rücken zu drehen. Dann schob ihm der Krieger sachte die Hände unter den
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