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Schwaben-Zorn

Titel: Schwaben-Zorn
Autoren: Klaus Wanninger
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Sie das, es hilft nichts. Hier sind unsere Beweise.« Sie deutete auf die Drogen in Braigs Hand, zog einen Notizblock und einen Stift vor. »Ihre Ausweise, die haben Sie bei sich, ja?« Sie schaute von der Frau zu ihrem Begleiter, dann wieder zurück, nahm die Kennkarte entgegen.
    »In meiner rechten Hosentasche«, schimpfte der Schwör, die gefesselten Hände vor sich in die Höhe streckend, »wie soll ich ihn holen, wenn …«
    Braig zog ihm den Ausweis aus der Tasche, reichte ihn seiner Kollegin. Kurz notierte sich die Namen, Geburtsdaten und die jeweilige Anschrift, gab die Daten dann per Handy ans LKA durch, bat um die sofortige Durchsuchung der beiden Wohnungen sowie der Fahrzeuge nach weiteren Drogen. »Wir warten in Oberbrüden mit den Wohnungsschlüsseln«, erklärte sie abschließend, »lasst euch bitte nicht zu viel Zeit.«

33. Kapitel
    Kurz nach halb zehn an diesem Abend war das Team des LKA in Oberbrüden eingetroffen. Braig und Kurz hatten sich in die Wohnung Frau Belters, der Freundin Schwörs, zurückgezogen und dem vorläufig verhafteten Paar erklärt, was für sie auf dem Spiel stand.
    »Herbert Pflüger wurde von Ihnen mit Ecstasy versorgt«, hatte Braig erklärt, »und unter dem Einfluss dieser Pillen überfiel er völlig grundlos eine ihm unbekannte junge Frau und tötete sie. Sie tragen …«
    »Wie bitte?!« Schwörs Entsetzen schien ehrlich. Er hatte seine Augen weit aufgerissen, war dem Kommissar mitten ins Wort gefallen. »Herbert soll eine Frau getötet …« Er war verstummt, hatte sich Hilfe suchend umgesehen.
    »Hören Sie keine Nachrichten?«, hatte Braig gefragt.
    Schwör hatte den Kopf geschüttelt. »Selten.«
    »Pflüger hat die junge Frau ermordet. Er hat es heute Mittag gestanden.« Braig hatte sich erhoben, mit ausgestrecktem Arm auf Schwör gezeigt. »Sie tragen die Verantwortung für ihren Tod. Sie haben ihm die Pillen geliefert.«
    »Ich?« Der Mann war bleich angelaufen, hatte alle Farbe aus seinem Gesicht verloren.
    »Pflügers Aufputschmittel stammen von Ihnen.« Braig hatte die Tüte aus der Tasche gezogen, in der er die konfiszierten Pillen aufbewahrte, sie dann vor Schwör hin und her geschwenkt. »Wollen Sie das etwa abstreiten?«
    Der Mann hatte unruhig von Braig zu Kurz geschaut, war unfähig gewesen zu antworten.
    »Lass es sein«, hatte seine Freundin erklärt, »es hat keinen Sinn.«
    »Sie sind mit schuldig am Tod von Karen Rommel«, hatte Braig wiederholt, »und ich garantiere Ihnen, dass ich nicht eher ruhen werde, bevor Sie nicht als Mitverantwortlicher vor Gericht stehen.« Er hatte den Mann feindselig angestarrt, hatte versucht den Druck zu erhöhen, um Schwör zu einer Aussage zu bewegen. »Als Dealer gehören Sie hinter Schloss und Riegel. Lebenslänglich.«
    »Dealer«, hatte der Autoschlosser gekeucht, »ich bin doch kein Dealer.« Schweißtropfen waren ihm von der Stirn geperlt, über seine Wangen gelaufen. Er war zu aufgeregt gewesen, sie zu bemerken. »Das ist doch alles nur für den Eigenbedarf.«
    »Eigenbedarf?« Braig hatte die Tüte durch die Luft geschwenkt, mit der Linken auf sie gezeigt. »Das nennen Sie Eigenbedarf?«
    »Ja, also gut. Für mich, Katja und unsere Freunde. Aber sonst doch niemand. Mein Gott, für was halten Sie mich?«
    »Für was?«, hatte der Kommissar gerufen. »Für den Mörder einer unschuldigen Frau.«
    »Nein! Das war doch nicht meine Absicht!«
    »Wo waren Sie am letzten Montagabend? Zufällig in Waiblingen?« Braig hatte blitzschnell umgeschwenkt.
    »Am Montagabend?«
    »Sie nehmen die Pillen doch auch selbst.«
    »Ja, natürlich. Wo soll ich am Montagabend schon gewesen sein? Natürlich hier bei Katja.«
    »Nicht in Waiblingen?«, hatte Braig insistiert.
    »Was soll ich in Waiblingen? Wir gehen entweder nach Ludwigsburg oder nach Stuttgart.«
    »Wir waren hier«, hatte sich Katja Belter eingemischt, »Montagabend waren wir hier. Er hat bei mir übernachtet.«
    »Das wissen Sie genau?«, hatte Raffaela Kurz gefragt.
    Die junge Frau hatte genickt. »Weshalb wollen Sie das wissen?«
    »Am Montagabend wurde eine andere junge Frau ermordet. Christina Bangler. In Waiblingen. Ebenfalls unter Ecstasy-Einfluss.«
    »Aber doch nicht von mir«, hatte Schwör erregt gerufen, »was wollen Sie mir denn alles an den Hals hängen?«
    Raffaela Kurz hatte ihren Stuhl zur Seite geschoben, sich direkt vor dem Mann aufgebaut. »Zwei Fragen«, hatte sie erklärt, »erstens: Wer liefert Ihnen das Zeug? Zweitens: An wen haben Sie es in den
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