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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Autoren: Henry Neff
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Teil der Nacht damit verbracht, aus seinem Fenster zu spähen. Die Vorstellung, dass der Mann mit dem merkwürdigen Auge vielleicht seinen Namen und seine Adresse hatte und jeden Augenblick auftauchen konnte, hatte ihn bis zum Morgengrauen wach gehalten. Bei Tageslicht jedoch erschien ihm seine Befürchtung töricht. Trotzdem verspürte Max, als draußen ein Taxi hupte, den jähen Drang, seinem Vater von dem Mann im Museum zu erzählen. Er schluckte seine Worte aber herunter. In diesem Moment würde sein Bericht wohl nur als ein letzter Versuch erscheinen, seiner Strafe zu entgehen.
    »Ich werde ungefähr 24 Stunden fort sein«, seufzte sein Vater. Mr Lukens hatte Mr McDaniels damit beauftragt, einen neuen Kunden an Land zu ziehen. Und jetzt machte er sich auf den Weg nach Kansas City, wo er einmal übernachten musste. »Die Nummer der Familie Raleigh hängt am Kühlschrank. Sie erwarten dich um sechs zum Abendessen und du kannst bei ihnen schlafen. Sei brav. Wir sehen uns morgen Nachmittag.«
    Mit einem flüchtigen Kuss auf den Kopf war Scott McDaniels verschwunden. Max schloss die Haustür ab. Seine Neugier führte ihn wieder nach oben, wo er seinen Brief noch einmal näher in Augenschein nahm. Auch nach mehrmaligem Durchlesen war er immer noch ein Rätsel für ihn. Max stand auf und blickte aus dem Fenster. Der Wind fuhr in die hohen Bäume in der Nähe der kleinen Hütte, die er mit seinem Vater im Garten gebaut hatte. Als sein Magen zu knurren begann, legte Max den Brief endlich beiseite und ging nach unten, um sich ein Sandwich zu machen.
    Von der Treppe aus sah er, dass sich draußen hinter der Haustür ein Schatten bewegte. Als es dreimal leise klopfte, blieb er stehen und verharrte reglos auf den Stufen. Dann klopfte es abermals.
    »Hallo?«, rief eine Frauenstimme. »Ist jemand zu Hause?«
    Max atmete auf – es war nicht der Mann aus dem Museum. Auf Zehenspitzen schlich er zu einem Fenster. Draußen stand eine rundliche, ältere Frau mit einem Koffer in der Hand. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. Ihr Gehstock lehnte neben der Tür. Als sie Max bemerkte, lächelte sie strahlend und winkte ihm zu.
    »Hallo. Bist du Max McDaniels? Ich bin Mrs Millen. Ich glaube, du hast einen Brief bekommen, der meinen Besuch ankündigt?«
    Max lächelte ebenfalls und winkte zurück.
    »Darf ich hereinkommen?«, fragte sie liebenswürdig und deutete dabei mit dem Kopf auf die verschlossene Tür.
    Max zog den Messingriegel zurück und öffnete die Tür. Mrs Millen stand strahlend auf der Schwelle und hielt ihm die Hand entgegen.
    »Es freut mich sehr, dich kennenzulernen, Max. Ich hatte gehofft, dich auf ein Wort sprechen zu können. Es geht um den Brief, den du bekommen hast.«
    »Klar. Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen.«
    »Ja, hm, können wir uns irgendwo hinsetzen und ein wenig plaudern?«
    Max führte Mrs Millen ins Esszimmer. Als er anbot, ihren Koffer zu tragen, lehnte sie höflich ab und stützte sich weiter schwer auf ihren Gehstock, während sie ihm folgte. Mit einem dankbaren Seufzer ließ sie sich auf einen Stuhl sinken. Eine Parfümwolke schlug Max entgegen. Mrs Millen lächelte und nahm ihre Brille ab, um sich ihre roten, geschwollenen Augen zu reiben. Max setzte sich ihr gegenüber auf einen anderen Stuhl.
    »Hm, bevor wir anfangen... Würdest du mir vielleicht das Vergnügen machen, mir deine Eltern vorzustellen? Sind sie zu Hause?«
    »Mein Dad ist geschäftlich unterwegs.«
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Und deine Mutter?«
    Max blickte zu einem alten Familienfoto auf dem Sideboard hinüber.
    »Sie ist auch nicht zu Hause.«
    »Na, das macht mir meine Aufgabe gewiss ein wenig leichter«, sagte sie. Die Anspannung wich aus ihren Schultern und sie zwinkerte Max zu.
    »Wie meinen Sie das?« Max runzelte die Stirn und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er betrachtete ihren Koffer. Die langen, flachen Kratzer darauf verwirrten ihn.
    »Oh, hm, Eltern haben oft sehr eingefahrene Ansichten. Zum Beispiel können die meisten Eltern eigenartige Vorfälle im Kunstmuseum nicht wirklich verstehen, stimmt’s?«
    Max lächelte.
    »Du hattest gestern einen ziemlich anstrengenden Tag, nicht wahr, Max?«
    »Yap, ich meine, ja. Ja, das stimmt.«
    »Und erzähl mir, was war so besonders an diesem Tag?«
    »Hm, ich habe jede Menge komischer Dinge gesehen«, antwortete Max achselzuckend. »Ich war in einem Raum – einem Raum, den ich nicht wiederfinden konnte, nachdem ich ihn verlassen hatte. Und während ich in diesem
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