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Schnee auf Mallorca - Kommissar Kugelblitz ; 26

Schnee auf Mallorca - Kommissar Kugelblitz ; 26

Titel: Schnee auf Mallorca - Kommissar Kugelblitz ; 26
Autoren: Quinto
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Manolo.
    „Die üblichen Sicherheitsmaßnahmen. Passt auf, dass euch niemand folgt. Wir dürfen kein Risiko eingehen!“
    Manolo und Modesto haben es, im Gegensatz zu ihrem Boss El Lobo, noch zu keiner eigenen Finca gebracht. Deshalb hausen sie, wie auch diesmal, in den leer stehenden Häusern reicher Ausländer. Aus den ehemaligen mexikanischen Vaqueros sind ausgebuffte Gauner geworden, die ihr Geschäft mit allen Tricks betreiben und sich im Internet mit der gleichen Sicherheit bewegen wie früher auf der Rinderfarm ihres Chefs.
    Manolo schaltet seinen Laptop ein. Nach der Eingabe eines Code-Wortes loggt er sich auf die geheime Informationsseite von Barracuda-Mallorca ein.
    Er gibt im Suchfenster die Worte „Journalist, Deutschland, große Füße“ ein. Die Antwort kommt aus Cala Ratjada: vom Ober eines kleinen Cafés am Hafen, der Mitglied der Bande ist.
    „Ich glaube, ich kenne ihn. War vor zwei Tagen bei mir im Café, zusammen mit einem kugelrunden Begleiter. Sie haben Eisbecher gegessen!“, mailt der Verbindungsmann.
    „Danke, halt weiter die Augen offen!“, antwortet Modesto.
    Auch die nächste wichtige Information kommt über das Internet. Ein Mitarbeiter des Hafenmeisters, der ebenfalls auf El Lobos Lohnliste steht, warnt: „An alle: Im Hafen werden seit heute neu einlaufende Schiffe am Rumpf von Tauchern kontrolliert! Sie haben eine neue Unterwasserkamera namens Erica!“
    „Wir müssen sofort XXL verständigen“, ruft Manolo erschrocken.
    „Das Schiff mit der neuen Lieferung aus Mexiko soll in den nächsten Tagen einlaufen!“
    Käpten Cortez auf der Belize ahnt nichts von der drohenden Gefahr. Er passiert mit seinem Frachtschiff gerade die Meerenge von Gibraltar. Noch ein paar Stunden, dann hat er sein Ziel erreicht: den Hafen von Palma/Mallorca. Es soll seine letzte Fahrt sein, dann will er sich eine Finca kaufen und für immer an Land bleiben. Das Geld, das ihm dafür noch fehlt, soll er für seine Fracht in Palma bekommen.

    Er hat mexikanische Tropenhölzer geladen. Und einige wasserdichte Pakete. Er ahnt, was darin ist. Aber offiziell weiß er nichts davon. Die illegale Fracht ist an der Bordwand der Belize versteckt. Genau gesagt hinter den Schutzgittern der Seekästen, durch die das Kühlwasser für die Maschine angesaugt wird. Dort vermutet keiner die Schmuggelware!
    Es herrscht ziemlich viel Verkehr in der Meerenge. Zwei Kreuzfahrtschiffe, drei Yachten und einige Segelschiffe kreuzen gerade sein Fahrwasser. Er muss höllisch aufpassen. Genau in diesem Augenblick kommt der Funker Gonzalez auf die Brücke gelaufen und raunt ihm zu: „Funkspruch von XXL, Käpten! Verstärkte Kontrollen im Hafen von Palma. Mit Tauchern und Unterwasserkameras.“

    „Verdammter Mist!“, flucht Käpten Cortez. „Was machen wir? Stell sofort eine Funkverbindung zu XXL her.“
    „Vorsicht! Der Funkverkehr wird überwacht, Käpten!“
    „Keine Sorge. Wir haben unsere Tricks“, murmelt Cortez.
    Das Gespräch mit XXL ist kurz.
    „Sieht aus, als hätten wir Probleme beim Entladen“, sagt Cortez.
    „Die Papiere sind im roten Umschlag“, antwortet XXL. „Kennwort Torrero!“
    Cortez holt den roten Umschlag aus dem Safe des Zahlmeisters. Darin ist genau beschrieben, was zu tun ist, falls es im Hafen Probleme gibt.
    Außer dem Funker sind nur noch zwei Heizer auf der Belize in die Schmuggelaffäre eingeweiht. Sie sind als Taucher ausgebildet und erhoffen sich nach dem großen Coup einen Job in einer der Tauchschulen der Firma Barracuda. Jetzt schlägt ihre Stunde. Unbemerkt vom Rest der Mannschaft machen sie sich zum Tauchgang fertig.
    Dann holen sie nach und nach das Schmuggelgut aus den Verstecken am Schiffsrumpf.
    Als die wasserdicht verpackten Päckchen auf dem Achterdeck liegen, kommt Cortez. Er überprüft, ob nichts fehlt und lächelt zufrieden. Das Zeug ist über eine Million Euro wert. Dann wendet er sich an die Taucher.
    „Wir steuern jetzt die Rochenbucht an. Genau an dieser Boje befestigen wir die Ware!“ Er kennzeichnet die Stelle mit einem roten Filzstift auf der Seekarte.
    „Die Päckchen werden auftauchen“, gibt einer der Froschmänner zu bedenken.
    „Packt alles in ein Netz und hängt Gewichte dran“, brummt Cortez.

    Der Koch der Belize kann sich nicht erklären, weshalb auf einmal seine schwere Lieblingsbratpfanne verschwunden ist. Empört meldet er es dem Kapitän.
    „Reg dich nicht auf. Kauf in Palma eine neue!“, sagt Cortez und drückt ihm einen 100-Euro-Schein in die Hand.
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