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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos
Autoren: Katja Selig
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Doch das besondere an dem Foto war die Perspektive. Es war durch ein paar Rosen hindurch aufgenommen wurden, sodass Lena nur schemenhaft hinter den Blumen zu erkennen war.
    Â»Dieser Preis geht an … Halima Mangal!«
    Obwohl Franse ein wenig enttäuscht war, freute sie sich für das ernste Mädchen. Die kleinen Geschwister klatschten begeistert in die Hände und Halimas Mutter wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
    Jetzt blieb nur noch der letzte Preis.
    Â»Der dritte Preis geht an eine Schülerin, die ihren Klassenkameraden im künstlerischen Bereich einiges voraushat. Auch Herr Volkerts hat mir bestätigt, dass es mit Abstand die beste Bildbearbeitung ist. Es herrschte gespannte Stille. Die Bilder auf dem Fernseher rasten weiter. Dann endlich blieben sie stehen.

Doppelter Triumph
    Jesse, Lilli und Franse waren aufgesprungen. Einige Eltern machten »Oh!«. Frau Mangal hielt Halimas kleinster Schwester die Augen zu. Franse konnte es kaum glauben: Auf dem Bildschirm sah man das Foto von Bison. Es war ganz in schwarz-weiß gehalten, nur ein wenig Blut in Bisons Mundwinkel leuchtete dem Betrachter knallrot entgegen. Durch die Schminke wirkte er deutlich älter, seine Wangen eingefallen. In der Hand hielt Bison eine Sense aus dem Kermann’schen Gartenhäuschen. Im Hintergrund, leicht verschwommen, konnte man eine verfallene Burg erahnen. Der Himmel erschien als seltsame Mischung aus Licht und Wolken.
    Â»Der Preis geht an … Franse Caspari!«
    Unter dem tosenden Applaus der Gäste ging Franse nach vorn und bekam Bisons Bild überreicht. Sie hatte es bisher nur auf dem Computerbildschirm gesehen und war selbst überrascht, wie beeindruckend es in dieser Größe aussah.
    Als sie damit wieder zu ihrem Platz gehen wollte, hielt Herr Volkerts sie an der Schulter zurück. »Wie hast du den Hintergrund gestaltet?«, fragte er.
    Â»Das ist eine meiner Zeichnungen«, erklärte Franse schüchtern. »Ich habe sie einfach hinter das Foto gelegt.«
    Wieder brandete Applaus auf. Franse lächelte in die Runde. Obwohl sie unbändig stolz war, wünschte sie sich auf den Platz bei ihrer Familie und ihren Freunden zurück.
    Â»Eine großartige künstlerische Leistung«, sagte Herr Volkerts ernst. »Du hast wirklich Talent.«
    Franse bekam vor Freude einen ganz heißen Kopf. Auch Bison klatschte Beifall und hob den Daumen. Sie grinste ihn an und hob ebenfalls den Daumen. Bison hatte bis zuletzt bezweifelt, dass sie sein Wunschthema nach seiner Vorstellung umsetzen würde. Sie hatte ihm das Gegenteil bewiesen.
    Mit einem Achselzucken ging sie auf Bison zu und überreichte ihm das Bild. »Ich würde deine Visage nur ungern in mein Zimmer hängen«, sagte sie grinsend.
    Die Gäste in Hörweite brachen in schallendes Gelächter aus. Bison nahm das Bild entgegen und Franse bemerkte zum ersten Mal einen Anflug von Verlegenheit bei dem sonst so vorlauten Jungen.
    Als sie zurück zu ihrem Platz kam, ergriff Jesse strahlend ihre Hand. Mel, Ben und Lilli klopften ihr begeistert auf den Rücken, während ihre Mutter eindeutig feuchte Augen hatte. Glücklich ließ Franse sich auf ihren Stuhl fallen. Was für ein schöner Abend. Das tagelange Arbeiten an dem Foto hatte sich wirklich gelohnt!
    Â»Eigentlich sollte es jetzt ja etwas zu essen geben«, sagte Herr Kermann mit Blick auf das Büfett, »aber es gibt noch eine Überraschung!«
    Die Gäste blickten ihn erwartungsvoll an. »Es gibt ein Foto, das für ziemliche Aufregung gesorgt hat«, erklärte er schmunzelnd.
    Die Schüler blickten einander verwirrt an. Aufregung? Was meinte er nur?
    Â»Weder die Fotografin noch das Model haben davon etwas mitbekommen«, fuhr Herr Kermann fort. »Die Eltern der Beteiligten haben erfreulicherweise dichtgehalten.«
    Jetzt ging ein Raunen durch die Reihen. Auf der Wand erschien das Foto von Lilli, auf dem sie kess durch einen Schwimmreifen blickte. Über ihrem Kopf stand in gelben Buchstaben »Sommerzeit«. Links daneben, in kleineren Buchstaben, konnte man »Mode für den Sommer«, »Sommer in der Stadt« und ähnliche Überschriften lesen.
    Franse starrte das Bild an und verstand überhaupt nichts mehr. Lilli hatte ihre Hand ergriffen und klammerte sich daran fest. Franse sah sie an und merkte, dass Tränen in Lillis Augen standen.
    Â»Dieses Foto wird nächste Woche auf dem
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