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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos
Autoren: Katja Selig
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Weile weinte Franse leise vor sich hin. Sie tastete nach einem Taschentuch in ihrer Hosentasche und schnäuzte sich die Nase.
    Â»Ich weiß, dass Jesse total in dich verliebt ist«, sagte Mel schließlich. »Aber ich habe auch das Gefühl, dass bei euch gerade ein bisschen der Wurm drin ist.«
    Franse antwortete nicht, nickte aber.
    Â»Hast du eine Idee, woran das liegen könnte?«, fragte Mel weiter.
    Â»Ich?«, fragte Franse überrascht. Sie schnäuzte sich erneut und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Meinst du, es ist meine Schuld, dass Jesse sich so zurückgezogen hat?«
    Â»Ehrlich gesagt: ja!«, antwortete Mel. »Ich frag dich mal was: Wie reagierst du, wenn dich jemand auf deinen Freund anspricht?«
    Franse starrte sie verständnislos an. »Keine Ahnung. Was mache ich denn?«, fragte sie.
    Â»Du erzählst jedem, dass Jesse nur ein guter Kumpel ist«, sagte Mel.
    Franse spürte, wie sie knallrot wurde. Mel hatte recht. Es war ihr immer peinlich, wenn jemand sie nach Jesse fragte.
    Â»Vielleicht ist sich Jesse einfach nicht sicher, ob du wirklich mit ihm zusammen sein willst?«, fragte Mel.
    Â»Aber das will ich!«, rief Franse.
    Â»Dann zeig ihm das«, forderte Mel.
    Franse dachte nach. Sie war so besessen von dem Verdacht gewesen, dass Jesse sie hinterging. Ihre Gedanken waren nur noch darum gekreist, es ihm heimzuzahlen. So was Blödes! »Ich war so bescheuert«, murmelte sie.
    Â»Das ist doch jeder mal«, tröstete Mel. »Besonders, wenn man verliebt ist.«
    Franse musste lächeln. »Bei dir kann ich mir das nur schwer vorstellen.«
    Â»Genau das ist das Problem«, erklärte Mel. »Jeder meint, ich wäre total selbstbewusst. Aber wenn ich jemanden mag, benehme ich mich immer wie ein Idiot!«
    Â»Dann wünsche ich dir, dass du deinem Date gleich so sehr den Kopf verdrehst, dass er das gar nicht bemerkt«, sagte Franse grinsend.
    Beide Mädchen mussten lachen.
    Â»Danke«, antwortete Mel.
    Â»Ebenfalls danke«, sagte Franse. »Ich werd mal bei Jesse vorbeifahren und fragen, ob er Zeit hat.«
    Â»Gute Idee«, fand Mel und lächelte. »Und ich mach mich mal auf den Weg zum Schwimmbad.« Sie deutete auf eine Sporttasche neben der Bank, die Franse bisher noch nicht bemerkt hatte.
    Â»Zum Schwimmbad?«
    Â»Ja«, lachte Mel. »Da ist heute Abendschwimmen mit Disco. Und da wir uns da kennengelernt haben … «
    Â»Da wünsche ich dir viel Spaß«, sagte Franse und meinte es ganz ehrlich. Für einen Augenblick überlegte sie, Mel zu fragen, ob sie den Jungen kannte. Doch dann ließ sie es. Mel hätte schließlich Gelegenheit genug gehabt, es ihr zu erzählen. Vielleicht wollte sie nicht, dass jemand davon erfuhr, bevor sie wirklich mit ihm zusammen war. Und Jesse würde nie ein Geheimnis verraten, dass einen der Mitschüler betraf. Nicht mal, wenn dieser Mitschüler Thea hieß.
    Die beiden verabschiedeten sich und Franse fuhr mit dem Bus nach Hause. Kaum dort angekommen, zog sie ihre Inliner an und fuhr zu Jesses Haus.
    Jesse mähte den Rasen, war aber fast fertig. »Klar komm ich mit«, sagte er mit seinem typischen Grinsen, als Franse ihn zu einer gemeinsamen Inliner-Tour einlud. »Sollten wir nicht Turbo mal wieder abholen?«
    Â»Gute Idee«, gab Franse zurück. »Durch die ganzen Fototermine hab ich ihn total vernachlässigt.«
    Â»Nicht nur ihn«, sagte Jesse gespielt beleidigt.
    Franse lächelte. »Ich werde mich bessern«, versprach sie.
    Am nächsten Tag in der Schule strahlte Mel über beide Wangen. Fragend hob Franse den Daumen und Mel nickte. Mehr wollte Franse nicht fragen. Vielleicht würde Mel irgendwann von sich aus erzählen, wer der Glückliche war. Sie wusste ja aus eigener Erfahrung, wie lästig es war, wenn man ständig zu Herzensangelegenheiten ausgefragt wurde.
    Unter dem Siegel der Verschwiegenheit hatte sie Lilli von dem Gespräch mit Mel erzählt. Doch auch die Freundin hatte keine Ahnung, in wen Mel sich verliebt hatte.
    In der Kunststunde brachte Herr Kermann seinen Laptop mit. »Ich habe hier für jeden von euch einen Unterordner angelegt, in dem sich eure Fotos befinden«, erklärte er. »Wir werden sie jetzt einzeln durchgehen, und ihr löscht eigenhändig alle Fotos, auf denen ihr euch gar nicht gefallt.«
    Ein paar der Schüler seufzten erleichtert auf.
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