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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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Armeen der Gesellschaften landeten direkt im Tod der Erde,
während die kleineren Geschütze den Himmel mit einem ungnädigen Gitternetzfeuer
eindeckten.
    Alle
Nationen kämpften gemeinsam.
      Hier
zählten keine Religion, keine Politik und keine Abstammung.
    Die
Erde befreite sich von den Invasoren durch den Grund ihrer Existenz: ONE.     
     
    ******

66. Epilog
     
     J ulia Feuerstiel saß kerzengerade in ihrem Stuhl.
      Vorgestellt
hatte sie sich eigentlich nichts. Das hier sprengte den Rahmen jeglicher
Vorstellungskraft eines Mädchens von der Erde.
    Sie
konnte einfach nur abwarten und es auf sich zukommen lassen.
      Was
sie allerdings konnte, eigentlich schon längst gemacht hatte, war: ein paar
Bedingungen stellen.
      Dass
die hohen Herren und Damen nicht damit gerechnet hatten, war klar. Noch nie
hatte jemand, der zu diesem Amt berufen wurde, Bedingungen gestellt. Es war
einzigartig. Dementsprechend war auch die Reaktion ausgefallen. Zwar kühl und
gelassen, aber sie hatten sich beraten müssen.
      Jetzt
hielt sie das Antwortschreiben in der Hand. Es war auf einem Stück Papier mit
Feder und Tinte geschrieben worden. Sie las die ersten Zeilen.
      Die
Sätze waren wohl formuliert, und sie konnte sofort erkennen, dass dies von
einem geübten Schreiber verfasst worden war. Ein stolzes, warmes Lächeln zeigte
sich nun im Gesicht des jungen Mädchens.
      Die
erste Forderung war auch gleichzeitig die komplizierteste.
    Julia
Feuerstiel hatte gefordert, dass sie den Kontakt mit ihren Eltern wieder
aufnehmen durfte… und dem Antrag wurde stattgegeben.   Zwar mit dem
ausdrücklichen Verweis, dass sie nur kurze Nachrichten und diese nur rein
persönlicher Natur sein durften, aber - sie durfte sich bei ihren Eltern melden.
      Endlich
konnte sie ihnen erklären, warum und weshalb sie verschwunden war.
      Und
vor allem, dass es ihr gut ging.
    Ihre
Mutter musste geradezu sterben vor Sorge. Als sie jetzt an ihren Vater dachte,
musste sie grinsen. Vielleicht hatte er ja aus Frust einen von diesen
»Halunken« verprügelt, aus reinem Frust und Sorge?
    Julia
blickte vom Blatt auf und stellte sich vor, wie ihr Papa wutentbrannt
irgendeinen Unschuldigen einfach so auseinandernahm.   
      Sie
hatte es noch nie in Wirklichkeit gesehen. Aber vorstellen konnte sie es sich
schon.
      Die
erste Bedingung war eigentlich schon die wichtigste. Die nächste forderte
allerdings noch mehr, musste sie im Nachhinein in sich selbst grinsend
eingestehen. Dass der zweiten nur eingeschränkt nachgegeben wurde, war für
Julia daher nicht überraschend.
      Wie
ihr Vater immer sagte: »Du musst beim Verhandeln immer hoch anfangen, damit du
so viel wie möglich bekommst.«
      Sie
hatte diesen Satz in die Tat umgesetzt: Julia Feuerstiel hatte Urlaubstage
gefordert. Und das nicht zu knapp. Sie hatte einfach mal glatt 200 Tage
beantragt.
      Schon
damals, als die E-Mail vor dem Schützenfest auf ihrem Computer zu Hause in
Strümp eingegangen war, Mona ihre Katze den Empfang mit einem Tritt auf die
Tastatur bestätigte, und Julia später mit einer Mail darauf geantwortet hatte,
war ihr klar gewesen, dass diese Zahl wirklich viel zu hoch sein könnte.
      Doch
die Antwort überraschte sie schon.
    Wenn
sie ihren Aufgaben, auch in Abwesenheit von ihrem neuen Wirkungsort, nachkommen
konnte, und die Arbeiten, die sich durch die reine Untätigkeit eines Urlaubs
nachholen ließen, dann sehe der hohe Rat kein Problem darin, ihr drei Tage frei
zu gönnen. Ausdrücklich verwiesen die Herren und Damen auf ihre Verwandtschaft
mit Sebastian Feuerstiel, dem Obersten Ritter des Rosenordens.
      Sonst
wäre dies alles nicht möglich gewesen.
    Abschließend
wies der Brief sie darauf hin, dass die meisten Fragen, die sie noch haben
musste, in einer Datei neben ihr in dem Computer, die viele Antworten enthielt,
ausführlich behandelt wurden, und die sie nun einsehen könnte. Das wollte sie
auch machen.
      Sie
wollte mehr darüber wissen, wie sie nun arbeiten musste, wie sie von ihrem
einzigartigen Gen erfahren hatten, oder wie auch immer sie ein neues Mitglied der
Gilde ausfindig machten. Sie wollte wissen, wie sie von dem Planeten Erde
soweit weg in dieses Raumschiff ohne Piloten gelangt war.
      Aber
das konnte sie auch später machen.
    Jetzt
wollte sie erst mal eine E-Mail an ihre Eltern formulieren. Sie legte den Brief
beiseite, schaute auf und verharrte kurz mit ihrem Blick.
    Julia
Feuerstiel schaute nach vorne in die Weiten des Universums.
     
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