Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterball

Schmetterball

Titel: Schmetterball
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
Vom Netzwerk:
Turnier, sein Spiel, der Feueralarm, seine Freunde und:
     seine Angst!
    Auch in der Nacht machte Lennart kaum ein Auge zu. Selbst die kurzen Schlafphasen waren durchdrungen von unruhigen Traumbildern.
     Er wurde immer wieder verfolgt, ständig rannte er weg. Immer wieder lachte ihn Kevin mit einem breiten Grinsenund in Siegerpose aus. Dabei hielt er den Turnierpokal triumphierend in die Luft, während Lennart auf einer Tischtennisplatte
     gefesselt lag, und von der Decke Tausende Tischtennisbälle auf ihn niederprasselten.
    Mehr als einmal wachte Lennart in dieser Nacht schweißgebadet auf.
    Als er das Gefühl hatte, endlich in Ruhe eingeschlafen zu sein, weckte ihn seine Mutter. Sie stand mit einem speziellen Sportlerfrühstück
     auf dem Tablett vor seinem Bett. Die Nacht war endlich vorbei! Lennart setzte sich aufrecht in sein Bett und machte sich mit
     Appetit über das Frühstück her. Dieser Tag konnte kaum schlechter werden als die Nacht.

Der Fehler
    Pünktlich warteten die vier vor der Tür, um Lennart zur Stadthalle zu begleiten.
    »Viel Glück!«, rief ihm seine Mutter hinterher, als er das Haus verließ. Das konnte Lennart gebrauchen. In dem Moment fiel
     ihm das Päckchen von Linh ein. Es musste immer noch in seinen Sportklamotten stecken, die er am Vorabend ausgezogen und auf
     den Schreibtischstuhl geworfen hatte. Am Morgen hatte er sich ein neues Trikot und eine frische Sporthose rausgesucht. Wenn
     seine Mutter die getragenen Sachen entdeckte, würde sie sie garantiert in die Waschmaschine stopfen. Im Zweifel mitsamt Linhs
     Päckchen.
    »Ach du Schreck!«, entfuhr es Lennart und er rannte zurück ins Haus, direkt in sein Zimmer.
    Linh und die anderen schauten sich erschrocken an. Was war passiert? Hatte Lennart einen seiner Erpresser entdeckt? Sofort
     sahen sie sich um, suchten in der näheren Umgebung alles ab, wo man sichihrer Meinung nach vielleicht hätte verstecken können. Aber sie entdeckten nichts.
    Kurz darauf stand Lennart wieder vor der Tür. »Wo seid ihr denn?«, rief er.
    Einer nach dem anderen kam hervor. Michael aus einem Busch, in dem er einen Erpresser vermutet hatte, Jabali hinter einem
     Stromkasten, Linh aus dem Nachbargarten und Ilka vom Parkplatz, wo sie unter die Autos geschaut hatte.
    »Was war denn los?«, fragte Linh.
    Lennart zeigte das Päckchen. »Vor der Waschmaschine gerettet!«
    Seine Freunde stöhnten auf.
    »Mensch, Lennart! Du kannst einem aber auch einen Schrecken einjagen!« Michael klopfte ihm leicht gegen den Hinterkopf.
    Lennart öffnete endlich das Päckchen. Neben Hunderten Krümeln fand er einen kleinen Zettel. Er entfaltete ihn und las: »Hebt
     man den Blick, so sieht man keine Grenzen (japanische Weisheit).«
    Mit einem Zweifel im Gesicht kommentierte Lennart: »Na ja, schauen wir mal.«
    »Wir werden der Sache auf die Spur kommen!«, sagte Ilka mit zuversichtlichem Ton.
    »Was meinst du damit?«, fragte Lennart.
    Ilka erklärte es: »Ich glaube, es steckt mehr dahinter, als dass Kevin nur gewinnen sollte.«
    »Wieso?«, wunderte sich Michael. »Das glaube ich nicht.«
    »Wie auch immer«, beendete Linh die Diskussion. »Wir werden das Spiel genau verfolgen. Bestimmt werden sich die Erpresser
     irgendwie verraten. Du konzentrierst dich auf dein Spiel, Lennart, und wir werden währenddessen das Umfeld beobachten.«
    »Ich schlage vor, wir verteilen uns heute auf der Tribüne. Dann haben wir alles besser im Blick, oder?«, meinte Jabali.
    »Sehr gute Idee! Und auf ein Zeichen treffen wir uns wie gestern im Eingangsbereich. Alle Handys dabei und geladen?«, fragte
     Michael nach.
    Ilka prüfte noch mal kurz den Ladezustand ihres Handys und nickte zufrieden.
    »Und heute Finger weg vom Feuermelder, Michael, okay!«, bemerkte Linh noch.
    »Versprochen! Ich bleibe in der Nähe unseres Treffpunkts«, erwiderte der.
    Als sie an der Stadthalle ankamen, versuchte Linh noch einmal, Lennart Mut zuzusprechen. »Un sere Augen werden überall sein, Lennart. Mach dir keine Sorgen!«
    »Okay«, sagte Lennart und zog ab zur Umkleide. »Bis gleich. Ich sehe euch auf der Tribüne!«
    Jabali, Michael, Ilka und Linh warteten noch ab, bis Lennart um die Ecke gebogen war, dann gingen sie außen herum zu ihren
     Tribünenplätzen.
    Lennart ging auf den großen Umkleideraum zu, an den Toiletten vorbei. Plötzlich flog die Tür der Jungentoilette vor ihm auf.
     Ein Typ kam herausgeschossen und packte zu. Wie beim ersten Überfall ging alles wahnsinnig schnell. Lennart spürte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher