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Schlafmütze Lenny

Schlafmütze Lenny

Titel: Schlafmütze Lenny
Autoren: Jenny Dale
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Park mit Adleraugen. Er mochte keinen Abfall, er mochte keine lärmenden Kinder und er mochte keine Hunde -besonders keine streunenden.
    Lenny war kein Streuner, und er hatte eine Blechmarke an seinem Halsband, auf der sein Name und seine Adresse standen, aber er wollte kein Risiko eingehen. Er tauchte in einem dichten Gebüsch unter und duckte sich, um nicht entdeckt zu werden.
    Mr Fraser kam den Weg herunter, er redete immer noch. Bei ihm war jemand, den Lenny noch nie gesehen hatte - ein gelangweilt wirkender
    junger Mann mit dunkelbraunem Haar und einer Brille.
    »Als stellvertretender Parkwächter muss man eine Menge lernen, Danny«, sagte Mr Fraser gerade. »Heute ist dein allererster Tag in diesem Job, also

    bemühe dich, Augen und Ohren offen zu halten.«
    »Klar, natürlich«, sagte Danny gähnend.
    »Das heißt ›Jawohl, Mr Fraser ‹, wenn es dir nichts ausmacht«, schnauzte Mr Fraser ihn an und runzelte ärgerlich die Stirn.
    Lenny wartete, bis die beiden Männer vorüber waren. Dann versuchte er, aus dem Gebüsch herauszuhüpfen. Aber er konnte sich nicht bewegen - sein Halsband hatte sich an einem dicken Zweig verfangen!
    Lenny zog und zerrte in dem verzweifelten Versuch, sich zu befreien. Aber es hatte keinen Zweck - er war wirklich und wahrhaftig gefangen. Er konnte nur noch eines tun. Indem er sich kräftig nach hinten stemmte, zwängte er seinen Kopf durch das Halsband und ließ es an dem Busch zurück.
    Er war frei! Aber nun, ohne Halsband

    und Kennmarke, musste er besonders gut auf die beiden Parkwächter achten. Lenny eilte zum Weg zurück und schnüffelte herum, bis er die Spur wieder gefunden hatte. Nach ein paar Minuten führte sie ihn zum großen See in der Mitte des Parks. Dann war die Spur plötzlich weg.
    Lennys Herz wurde schwer. Verzweifelt rannte er im Kreis herum und versuchte, die Spur wieder aufzunehmen, aber es
    war sinnlos. Es gab einfach zu viele Gerüche übereinander, so dass er die eine, die er suchte, nicht mehr finden konnte.
    Er trottete am Ufer entlang und beschnupperte immer noch den Boden. Auf dem See schwammen viele Enten und auch zwei Schwäne, die auf dem Wasser schaukelten und nach Brotresten suchten. Lenny behielt sie fest im Auge. Er hatte die Schwäne früher schon einmal gejagt. Einer von ihnen hatte ihn mit seinem kräftigen Schnabel ganz gemein gezwickt. Das würde ihm nicht noch einmal passieren! Lenny hörte auf herumzuschnüffeln, er fühlte sich schrecklich. So wie es aussah, musste er zu Laura zurückkehren, ohne ihre Jacke gefunden zu haben. Ein schöner

    Retriever war er. Er hatte überhaupt nichts gefunden.
    Lenny gähnte und legte sich unter einen Baum. Er war ein bisschen müde. All das Herumgerenne hatte ihn erschöpft. Vielleicht sollte er ein kleines Schläfchen machen, bevor er noch einmal mit dem Suchen begann.
    »Hey du!«, schrie eine laute vertraute Stimme, die Lenny erzittern ließ. »Geh vom Wasser weg, und lass die Enten in Ruhe!«
    Es war Mr Fraser, der Parkwächter!

Kapitel 3
    Lenny sprang auf. Mr Fraser stürmte mit vor Ärger gerötetem Gesicht auf ihn zu. Sein Gehilfe Danny folgte ihm auf dem Fuß.
    Lenny durfte nicht riskieren, gefangen zu werden, denn er hatte sein Halsband ja nicht mehr um! Er drehte sich um und rannte um sein Leben. Er ließ das Ufer hinter sich und sauste zurück auf den
    Weg. Mr Fraser und Danny waren ihm hart auf den Fersen.
    »Komm schon, Danny, kannst du denn nicht schneller rennen?«, grollte Mr Fraser, als er hinter ihm hertrampelte. »Ich will diesen Hund erwischen - er hat kein Halsband an - offensichtlich ein Streuner!«
    »Ich tue - was - ich - kann!«, keuchte Danny, er schnaufte schwer.
    »Ein junger Bursche wie du sollte schneller rennen können!«, erklärte Mr Fraser streng. »Huch! Geht mir aus dem Weg, ihr blöden Viecher!«
    Der Parkwächter musste plötzlich anhalten, als eine Menge Enten und die beiden Schwäne eifrig auf sie zuwatschelten, in der Hoffnung, gefüttert zu werden.
    Danny rechnete nicht damit, dass Mr Fraser so unvermittelt stehen bleiben würde; er prallte in seinen Rücken und stieß Mr Fraser beinahe mit dem Kopf zuerst in den See.
    »Kannst du nicht aufpassen, wohin du rennst?«, brüllte Mr Fraser.
    »Das war nicht meine Schuld!«, maulte Danny. »Sie hätten nicht so plötzlich stehen bleiben sollen!«
    Mr Fraser starrte seinen neuen Gehilfen wütend an. »Ich will, dass dieser Hund

    eingefangen wird, bevor er irgendeinen Schaden im Park anrichten kann!«, bellte er.
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