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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah
Autoren: Jacquelyn Frank
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und zu sehen, wie seine ernste Stimmung oder die Bedrückung sich ein wenig löste.
    »Vielleicht hast du gerade genau das Gegenteil von dem erreicht, was du wolltest, Corrine. Ich glaube, ich habe die Wärme und die Offenheit, die in deiner Familie herrschen, bisher nicht richtig zu schätzen gewusst. Ich habe die eine Schwester gewürdigt und die andere übersehen. Dafür bitte ich um Verzeihung.« Er machte eine höfliche Verbeugung, und sie trat lächelnd ein paar Schritte zurück.
    »Verdammt, wenn du mich zu einem Ratsmitglied machst oder so etwas, rastet Kane aus«, scherzte sie.
    »Tut mir leid. Im Großen Rat sind nur Ältere erlaubt.«
    »Dann erklär mir das mit meiner Schwester!«, verlangte sie und erinnerte ihn daran, dass Isabella erst knapp dreißig Jahre alt war und nicht mindestens dreihundert, wie es eigentlich gefordert war.
    »Nun, das ist etwas anderes. Sie ist eine Vollstreckerin.«
    »Ja, ja.« Corrine machte eine wegwerfende Handbewegung, wie sie nur eine ältere Schwester gegenüber den Verdiensten ihrer jüngeren machen konnte. »Zwing mich nicht dazu, dir vorwerfen zu müssen, dass du schon wieder das Thema wechselst, Noah.«
    »Gott bewahre!«, versicherte er ihr, und sein Blick wurde wieder ernst. Diesmal gab sie ihm ein paar Minuten, damit er seine düsteren Gedanken ordnen konnte. »Ich habe eine ganze Weile mit mir gerungen, ob ich zu dir gehen soll, Corrine«, begann er schließlich. Der König machte ein paar Schritte von ihr weg und drehte sich dann zu ihr um. Corrine sah, wie er die Hände gegeneinanderrieb, als wollte er die Kälte bannen. Die Vorstellung eines Feuerdämons, dem kalt war, war absurd. Sie biss sich auf die Zunge, um nicht erneut zu weit zu gehen.
    »Seit wir dich und Isabella aufgenommen haben, haben wir erst drei weitere Druiden gefunden. Kannst du mir sagen, warum? Was denkst du, ist der Grund dafür?«
    Die Frage kam aus heiterem Himmel, doch wenn Noah in die Richtung steuerte, die sie vermutete, war sie vielleicht gar nicht so abwegig.
    »Ich habe nur eine Theorie«, antwortete sie bereitwillig. »Niemand hat gewusst, dass es überhaupt noch Druiden gibt. Alle Dämonen haben gedacht, dass die Druiden in dem Krieg vor tausend Jahren vernichtet worden sind.« Corrine wusste, dass er die Geschichte kannte, also fasste sie sich kurz. »Doch als Jacob Bella begegnet ist und als Kane mich zum ersten Mal berührt und unsere inaktive Druiden-DNA zum Leben erweckt hat, wurden wir eines Besseren belehrt.«
    »Eine harte Lektion«, stellte Noah fest.
    »Ja«, stimmte sie zu. Sie legte den Kopf schräg und setzte ein kleines ironisches Lächeln auf. »Du weißt ja, dass ein Druide, sobald seine Gene zum Leben erweckt wurden, ziemlich nah bei dem Dämon bleiben muss, der sein passender Prägungspartner wird. Weil Kane und ich gleich nach unserem ersten Beisammensein getrennt wurden, war ich von seiner Energie abgeschnitten und musste die Qualen erdulden.
    Bei Bella war die Aufnahme von Energie sofort möglich. Wegen des Energiemangels, den Gideon mit einem Gehirnschaden vergleicht, hat es ungefähr ein Jahr gedauert, bis wir überhaupt herausgefunden haben, dass mein eigentliches Talent darin besteht, die verborgenen Druidenhybriden aufzuspüren, die genau für die Dämonen bestimmt sind.« Sie warf ihm ein schiefes Lächeln zu. »Also bezieht sich der erste Teil meiner Antwort auf den Rückschlag, den ich am Anfang erlitten habe, als ich Druidin wurde, weil es tatsächlich keinen anderen Weg gibt, diesen druidischen Anteil zu bestimmen, der irgendwo unter Millionen Menschen schlummert.«
    Corrine stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Der Rest der Schuld liegt allerdings bei den Dämonen«, sagte sie. »Ich bin jetzt im Vollbesitz meiner Kräfte, Noah. Seit gut einem Jahr. Ich habe kein Geheimnis aus meinen Fähigkeiten als Druidin gemacht. Aber ich muss trotzdem warten, bis ihr Dämonen freiwillig kommt, um nach eurem Partner zu suchen.« Sie ließ einen enttäuschten Blick über ihn gleiten. »Sie sind unglaublich stur. Warum nur drei weitere Druiden, fragst du? Weil nur drei Dämonen gekommen sind und mich um Hilfe gebeten haben. Ich kann nicht hinter den Dämonen herlaufen und ihnen meine Hilfe aufdrängen. Sie müssen offen und bereit sein, mich bei meiner Suche zu unterstützen. Und die drei, die zu mir gekommen sind? Sie rochen nach der geistigen und körperlichen Verzweiflung von Beltane und Samhain.
    Ich bin sicher, sie sind nur deshalb zu mir gekommen, damit sie
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