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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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erwarten.
    Also lief er so schnell er konnte weiter, in der Hoffnung, durch die Gabelung ein wenig Zeit gewonnen zu haben. Doch dann hörte das Stampfen auf, und kurz darauf vernahm Juraviel schnuppernde Geräusche. Er zuckte vor Schreck zusammen, rannte aber weiter – was hätte er auch sonst tun können?
    Plötzlich kamen die stampfenden Schritte des Drachen wieder näher. Mehrere Einmündungen verschafften dem Elf einen kleinen Vorsprung, da Pherol jedes Mal stehen bleiben und erneut Witterung aufnehmen musste. An einer dieser Dreifachgabelungen rannte Juraviel etliche Schritte weit in einen steil abfallenden Gang hinein, bis er zu einem Felsvorsprung gelangte, der jählings vor ihm in die Tiefe stürzte. Er kehrte um, ließ sich, als er in einen anderen Gang einbog, von seinen Flügeln bis fast unter die Decke des breiten Tunnels tragen und krabbelte dort auf allen vieren ein ganzes Stück an der Wand entlang.
    Er hörte Pherol abermals stehen bleiben und Witterung aufnehmen und schöpfte Hoffnung, als die Schritte des Drachen sich entfernten und schließlich ganz verklangen.
    Aber kaum eine Stunde später, mittlerweile tastete er sich durch völlige Finsternis, vernahm Juraviel die Schritte des Lindwurms erneut, und wieder kamen sie rasch näher.
    Der Kerl hat Augen wie eine Lampe, dachte er. Nicht mehr lange, und Pherol würde ihn eingeholt haben und höchstwahrscheinlich verschlingen.
    Hinter einer Biegung wurde es wieder heller im Gang, und kurz darauf gelangte Juraviel in eine breite Höhle mit einer weit geschwungenen Brücke, die in großer Höhe einen Lavastrom überspannte. Auf der gegenüberliegenden Seite führte der unterirdische Gang wieder aus der riesigen Höhle hinaus.
    Hektisch untersuchte er die Brücke, in der Hoffnung, ein paar Schwachstellen zu finden, die das Gewicht der Bestie nicht tragen würden, musste aber kurz darauf einsehen, dass der künstliche Übergang von Pauris angelegt worden war und einen ziemlich stabilen Eindruck machte.
    Juraviel spähte auf der Suche nach einer anderen Möglichkeit mit zusammengekniffenen Augen in die orangefarbene Glut. Die Luft war dermaßen von schwefelartigem Gestank erfüllt, dass Pherol ihn hier, in diesem Teil der Höhle, gewiss nicht würde wittern können.
    Dann hatte der Elf eine Idee. Er sah zur Seite, zur fernen Höhlenwand, dann nach unten und versuchte, die Entfernung im Verhältnis zur Höhe der Brücke abzuschätzen.
    Das gar nicht mehr so ferne Trampeln des Drachen ließ den Boden erzittern.
    Juraviel nahm quer zur Brücke Anlauf, sprang hoch und weit ab und ließ sich unter heftigem Schlagen seiner winzigen Flügel von den heißen Aufwinden der Lava über den breiten Abgrund tragen. Er prallte hart gegen die Seitenwand der Höhle, konnte sich aber festhalten und zu einer Stelle hinüberhangeln, die im Schatten eines Felsvorsprungs lag. Dort angekommen, zog er den Kopf ein und versuchte sich so unsichtbar wie möglich zu machen.
    Er hörte, wie Pherol die Höhle betrat und sofort über die Brücke stürmte. Er wartete noch eine Weile, bis die schweren Schritte des Drachen sich entfernt hatten, dann löste er sich langsam aus seiner kauernden Körperhaltung und streckte den Hals vor, um einen Blick auf die mittlerweile wieder verlassen daliegende Steinbrücke zu riskieren. Wenn er nur dorthin gelangen und durch den unterirdischen Gang denselben Weg zurückgehen könnte …
    Aber die Brücke war ein gutes Stück entfernt und oberhalb von ihm, und jeder Versuch, von der Seitenwand abzuspringen und zurückzufliegen, würde ihn unweigerlich in die glühende Lava stürzen lassen.
    Also hangelte er sich an der Felswand entlang, indem er sein Körpergewicht mit Hilfe seiner Flügel reduzierte und sich die Kletterei auf diese Weise etwas erleichterte. Zoll für Zoll tastete sich Juraviel vor bis zu der Wand, in der sich der Gang befand, durch den er in die Höhle gelangt war, und kam dem weiten Schwung der Brücke dabei immer näher. Wenn es ihm gelänge, sich bis unmittelbar seitlich unter den Brückenbogen vorzuarbeiten, dann könnte er mit Hilfe eines kräftigen Sprungs und seiner Flügel vielleicht weit genug nach oben gelangen, um sich hinaufzuziehen.
    Zoll für Zoll.
    Als er auf ein besonders glattes und schwieriges Teilstück in der Felswand stieß, hielt er kurz inne, um seine Kräfte zu sammeln. Bereit, sich halb fliegend, halb kletternd daran vorbeizuhangeln, wappnete sich der Elf und holte einmal tief Luft.
    »Hier steckst du also!«,
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