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Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Titel: Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn
Autoren: R.A. Salvatore
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um dessen Schnellkraft zu erhöhen, trat er dem sich auf ihn werfenden Aydrian in die Achselhöhle seines Schwertarmes, stemmte ihn damit hoch und drückte ihn zur Seite. Das perfekte Zusammenspiel sämtlicher Muskeln bis an die Grenze ausreizend, streckte De’Unnero seinen Körper, um Aydrian noch weiter anzuheben.
    Sofort trat er blitzschnell mit seinem rechten Bein zu und traf den sichtlich überraschten Aydrian seitlich am Knie, zog das rechte Bein zurück, streckte das linke mit letzter Kraft und schleuderte Aydrian zur Seite, wo er, sich überschlagend, landete.
    Zu seiner Ehre sei gesagt, dass er sich geschickt genug abrollte, um dem atemraubenden Tritt ein wenig von seiner Wucht zu nehmen. Er stieß sich mit den Händen ab, um wieder auf die Füße zu kommen.
    Sofort stand Marcalo De’Unnero unmittelbar vor ihm, packte Aydrians Schwerthand mit beiden Händen am Gelenk und entwand ihm mühelos die Waffe.
    Aydrian schlug mit seiner freien Linken zu, und der ehemalige Mönch taumelte einen Schritt zurück.
    Aber nur, um die Klinge lächelnd in ein nahes Gestrüpp zu schmeißen.
    Und schon griff er wieder an, woraufhin sich Aydrian mit Gebrüll auf ihn stürzte.
    Plötzlich flog er abermals durch die Luft, als De’Unnero unter ihm wegtauchte und ihm einen heftigen Stoß gegen die Hüfte versetzte. Diesmal landete er härter, rappelte sich aber sogleich wieder auf und drehte sich … gerade noch rechtzeitig, um die Sohle des heranfliegenden Fußes von De’Unnero zu sehen, der ihn krachend im Gesicht traf und zu Boden streckte.
    »Was für eine Schande, einen so hübschen Burschen umzubringen«, war Sadyes Stimme von der Seite her zu vernehmen. »Wo er sich doch so tapfer geschlagen hat.«
    »Ein wenig zu tapfer«, keuchte De’Unnero vornübergebeugt völlig außer Atem und ziemlich mitgenommen. »Noch dazu in einem Kampfstil, der mir irgendwie bekannt vorkommt, einem Stil, den weder die Soldaten des Königs noch die Abellikaner-Mönche beherrschen.«
    Er blickte hoch zu Sadye und sah, dass er sie neugierig gemacht hatte.
    »Du hast mir geholfen«, sagte De’Unnero. »Du hast ihn mit deiner Musik umgarnt, damit er sich, den sicheren Sieg vor Augen, überschätzt.«
    »Hab ich nicht«, wollte sie sich rechtfertigen, als De’Unnero die Hand hob und ihr das Wort abschnitt.
    »Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass ich jeden Mann problemlos besiegen könnte, ob in Tiger- oder Menschengestalt«, erklärte der ehemalige Mönch. »Außerdem hätte ich niemals gedacht, gegen einen so jungen Burschen Hilfe zu benötigen. Aber sein Kampfstil … es ist derselbe Stil, den auch Nachtvogel und Jilseponie benutzt haben …« Er schüttelte den Kopf und lachte kurz auf. »Er nannte sich Tai’maqwilloq «, fuhr er fort. »Dem Klang nach stammen diese Worte aus der Elfensprache. Ich kenne sonst nur einen, der einen solchen Titel trägt: Tai’marawee, Nachtvogel. Ist das ein Zufall?«
    »Frag ihn doch«, sagte Sadye und deutete, ihre Laute über die Schulter hängend, auf Aydrian, als ein Stöhnen aus dessen Richtung De’Unnero verriet, dass sein junger Gegner langsam wieder zu Bewusstsein kam.
    De’Unnero schnappte sich Sadyes Gürtel, eilte zu Aydrian hinüber, lehnte ihn an einen Baum und band ihn dort fest.
    »Er macht mir Angst«, gestand Sadye De’Unnero, der sichtlich überrascht war, diese Worte aus dem Mund jener Frau zu hören, die mit dem Wertiger so oft ihre Spielchen getrieben hatte.
    »Er ist nur ein Junge«, erwiderte De’Unnero.
    »Ein Junge, der überlebt hat, weil er gut genug mit den magischen Steinen umgehen konnte, um den Wertiger im Zaum zu halten«, erinnerte ihn Sadye.
    »Ach was«, widersprach der ehemalige Mönch sofort. »Er hat mir lediglich geholfen, mich zu konzentrieren und die Bestie selbst zu kontrollieren.«
    »Während des Kampfes?«, fragte Sadye ungläubig.
    »Ich war mir absolut sicher, dass ich ihn als Mann würde schlagen können«, erwiderte De’Unnero knurrend.
    »Wie immer er es auch anstellt, er weiß, was er tut«, sagte Sadye. »Und ob du ihn jetzt einen Jungen nennst oder Tai’maqwilloq – das ändert nichts daran, dass er mit den magischen Steinen stark ist und mit seinem Schwert umzugehen weiß.«
    »Am Schwert haben ihn die Elfen ausgebildet«, erklärte De’Unnero. »Es ist derselbe Schwertstil, den auch Elbryan Wyndon angewendet hat. Und mit den magischen Steinen weiß er genauso gut umzugehen wie Jilseponie.« Er schüttelte den Kopf. »Das kann unmöglich
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