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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust
Autoren: Jennifer Ashley
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wo Mondlicht und tropische Winde durchs Fenster hereindrangen. Hunter war ungewöhnlich still und liebte sie mit einer Zärtlichkeit, die alles vorherige übertraf. Später lag er neben ihr, berührte sie sanft, streichelte ihre Brüste und streckte seine Hand auf ihrem Bauch aus.
    »Ich liebe dich«, flüsterte er.
    Sie drehte ihm den Kopf zu. Wie besorgt er aussah! Eine steile Falte grub sich zwischen seine Brauen. Sie strich mit dem Finger darüber. »Ist das so schlimm?«
    »Ich hätte nie geglaubt, dass ich wieder lieben könnte. Beim ersten Mal tat es so furchtbar weh.«
    »Ja, bei mir war es nicht anders. Aber ich bin bereit, es zu versuchen.«
    »Und ich versuche es, wenn du es tust.« Er legte eine Hand an ihre Wange. »Nur für dich, Leda.«
    Statt zu antworten, küsste sie ihn. Der Liebesakt danach war intensiver, so dass sie hinterher vollkommen erschöpft war. Sie glitt in einen tiefen Schlaf und träumte, dass die Göttin Kali aus purem Vergnügen an ihrem Strand im Wind tanzte, das Haar um sie herumwirbelnd wie Flammen.
    Kali drehte und drehte sich, bevor sie sich plötzlich um Leda schlängelte, die regungslos dastand. Das Mondlicht war so hell, dass alle Konturen ganz klar, silbrig gerahmt waren.
    »Du liebst meinen Sohn«, sagte Kali in ihrem zischenden Flüstern.
    »Ja, das tue ich.« Leda fühlte, wie Liebe ihren Körper durchflutete.
    »Deshalb will ich dir ein Geschenk machen.«
    Kali strich mit ihren langen Fingern über Ledas Bauch, und Leda zuckte, weil ihre Berührungen eine brennende Spur hinterließen.
    »Wenn dein Kind geboren ist«, wies Kali sie an, »geh nach Ravenscroft, und lebe ein Jahr und einen Tag unserer Zeit dort. Danach werden du und dein Sohn Unsterbliche sein, und du bleibst Hunters Gefährtin bis ans Ende der Welt, bis die Unsterblichen nicht mehr gebraucht werden.«
    »Ich danke dir«, flüsterte Leda, und es kam von Herzen. »Warum hast du nicht … Warum hast du Hunters erste Frau nicht unsterblich gemacht? Oder ihre Kinder? Du hättest ihm den Kummer ersparen können.«
    Flammen loderten um Kalis Gesicht auf, die Leda daran erinnerten, dass sie die Göttin der Zerstörung war.
    »Es stand nicht geschrieben«, zischte Kali. »Er musste sich mit Tain vereinen und das Böse vernichten. Wäre er dir nicht begegnet, hätte er sich den anderen nicht angeschlossen, und alles wäre verloren gewesen.«
    Ihre Stimme hallte übers Meer.
    »Oh«, entfuhr es Leda. »Ich glaube, ich hätte mich so oder so in ihn verliebt, ob die Welt gerettet werden musste oder nicht.«
    »Zweifellos.« Kali stieß einen seltsamen Zischlaut aus, den Leda erst im Nachhinein als Lachen erkannte. »Pass auf meinen Sohn auf – und auf meinen Enkelsohn!«
    Sie kreiselte wieder, stob einen Sandwirbel auf und war fort. Hustend wachte Leda allein in ihrem Schlafzimmer auf. Der Mond
     stand noch hoch am Himmel.
    Sie warf die Decke zurück, stieg aus dem Bett und trat ans Fenster. Draußen war alles still, bis auf das Rascheln des Windes in den Palmen und das beruhigende Wellenrauschen. Der Strand war beinahe so hell erleuchtet wie in ihrem Traum, und das blasse Licht schien auf Mukasa, der wie eine Statue auf dem Sand lag und Hunter beobachtete.
    Nur mit seiner Jeans bekleidet, stand Hunter unten am Ufer und machte seine Schwertübungen. Die lange Klinge des Schlangenschwerts pfiff, während Hunters Muskeln mit ruhiger Präzision arbeiteten.
    Ein wunderschöner Mann, Sohn der wilden Göttin Kali und eines barbarischen Sklaven, von dem Hunter sein freundliches Grinsen, das amüsierte Funkeln in den Augen und die Sanftheit unter all seiner Macht geerbt haben musste. Ein Halbgott, einsam, verwundbar und dennoch stärker als alles, was die Welt je gesehen hatte.
    Leda zog sich ihre Shorts und das Trägertop an, bevor sie barfuß aus dem Haus ging. Sie blieb bei Mukasa stehen und sah Hunter zu, der mit seinen Übungen fortfuhr. Sie liebte die Vollkommenheit seines Körpers, die geschmeidige Eleganz, mit der er sich bewegte.
    Schließlich beendete er sein Training mit einem lautlosen Schwung, steckte das Schwert in die Scheide zurück, die im Sand neben ihm lag, verbeugte sie einmal zum Meer und drehte sich um. Als er Leda entdeckte, wich der ernste Kriegergott erneut dem verwegenen Liebhaber.
    »Ich wollte dich nicht wecken«, sagte er und kam zu ihr. Er nahm ihre Hand, die er zu der Wölbung hinter dem Reißverschluss seiner Jeans führte. »Aber jetzt bin ich froh, dass du wach bist.«
    »Du hast mich nicht
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