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Schakale Gottes

Titel: Schakale Gottes
Autoren: Bergius C.C.
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dem Kurfürsten Friedrich August von Sachsen, der eigens zum katholischen Glauben übertrat, zum Sieg zu verhelfen. Mit ihm beginnt die Zeit der Herrschaft der sächsischen Könige aus dem Hause Wettin.
    Die Wahl Augusts II. war für Polen insofern von Vorteil, als Österreich ihm das verpfändete Wielicka zurückgab und von den Türken die Freigabe Podoliens erwirkte. Durch seinen Bund mit Rußland und Dänemark verwickelte er das Reich allerdings in den Nordischen Krieg, in dem Karl XII. von Schweden in Polen einfiel, Warschau einnahm und bis Krakau vordrang. Der Schwede verlangte nun die Wahl Stanislaw Leszczynskis (des Schwiegersohnes Louis XV.) zum König von Polen und zwang August II. auf den Thron zu verzichten. Drei Jahre später (1709) wurde Karl XII. jedoch bei Poltawa geschlagen, Stanislaw Leszczynski von russischen und sächsischen Truppen davongejagt und August II. unter dem Schutz von Zar Peter I. (der Große) wieder eingesetzt.
    Der König faßte nun den Plan, der Herrschaft des bestechlichen Adels durch die Errichtung eines absoluten Königshauses ein Ende zu bereiten. Um sich den Beistand der angrenzenden Mächte zu sichern, trat er Litauen an Rußland, Westpreußen an das Haus Brandenburg, Zips an Österreich ab. Hierdurch förderte er das Verlangen dieser Staaten, sich auf Kosten Polens zu vergrößern, geradezu heraus. Dies erwog den empörten Adel, nach dem Tod von August II. (1763) erneut Stanislaw Leszczynski zum König zu wählen. Aber die Rechnung war ohne Rußland gemacht, das mit Hilfe bestochener Edelleute die Wahl August III. durchsetzte. Dieser hatte sich durch die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion, die bestimmte, daß alle österreichischen Erblande ungeteilt beisammen bleiben und im Falle des Fehlens männlicher Nachkommen auf die Töchter des Kaisers übergehen (Maria Theresia), die Gunst Österreichs erworben und sich durch die Preisgabe Kurlands (an den russischen Günstling Biron) unter den Schutz Rußlands gestellt. Aus seiner Wahl entstand der Polnische Erbfolgekrieg, in dem ein russisches Heer in Polen einrückte und mit den kursächsischen Truppen Danzig belagerte, wohin Stanislaw Leszczynski geflüchtet war. Jetzt verband sich Frankreich mit Spanien und Sardinien gegen das österreichische Herrscherhaus. Den drei Staaten ging es jedoch keineswegs um die polnische Thronfolge. Ihnen war es ausschließlich um eine Schwächung Österreichs in Italien und um leichte Eroberungen am Rhein zu tun. Nach Einmarsch französischer Heere in Lothringen und Italien, wo Mailand, Neapel und Sizilien erobert wurden, schloß man mit August III. den Wiener Präliminarfrieden, der ihn als König von Polen bestätigte und Stanislaw Leszczynski mit Lothringen entschädigte.
    Die Ränke der Nachbarstaaten und die Selbstsucht des Adels machten es August III. unmöglich, die dringend erforderliche Reform der Verfassung durchzuführen. Außerdem zeigte sich die klägliche Ohnmacht Polens in den Auseinandersetzungen jener Zeit. So mußte das Land im Siebenjährigen Krieg, den Kaiserin Maria Theresia von Österreich in der Hoffnung führte, das an Friedrich II. (den Großen) verlorene Schlesien wiederzugewinnen, Plünderungen über Plünderungen über sich ergehen lassen. Zu allem Übel kam es 1762 auch noch zum Einmarsch Rußlands, als der dritte Sohn des Polenkönigs in Kurland die Regierung übernahm. Und als August III. im folgenden Jahr starb, betrieb Kaiserin Katharina II. in der Absicht, eine polnische Verfassungsreform zu vereiteln, die Wahl ihres Geliebten Stanislaw Poniatowski zum König von Polen. Damit waren die Russen Herren des Landes. Wie sehr, das zeigte sich, als im Reichstag die Bestrafung der Dissidenten gefordert wurde, die sich Schutz suchend an das Ausland gewandt hatten. Sogleich rückte eine Armee von 40.000 Russen nach Warschau und erwirkte, daß die Gleichstellung der Dissidenten als unantastbare Grundlage in die Verfassung aufgenommen wurde. Ihre Gegner aber mußten den Weg in die sibirische Verbannung antreten.
    Zur Verteidigung des katholischen Glaubens erhob sich nun die Konföderation zu Bar, der sich weitere Kampfbünde anschlossen. Daraufhin verlangte der russische Gesandte vom polnischen Senat, sein Land um Hilfe anzurufen, und als dies geschehen war, fielen überlegene russische Truppen über die Konföderierten her. Ein schonungsloser Krieg entbrannte, in dem die polnischen Verbände geschlagen und besiegt wurden.
    Für Österreich und Preußen war dies eine
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