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Schaetzchen

Schaetzchen

Titel: Schaetzchen
Autoren: Nicolas Scheerbarth
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als dass jemandem das grelle Flackern seines Schweißbrenners auffiel.
    Die Läden waren relativ neu und schlossen dicht; das hatte er als "Umweltingenieur" der Heizungsfirma überprüft. Er schaltete das Licht ein. Eigentlich brauchte er zu seiner Arbeit kein weiteres Licht ... die Flamme des Brenners war hell genug. Doch er war neugierig. Er wollte wenigstens mal einen kurzen Blick auf die beiden sonderbaren Fische werfen, die sich da in seinem Netz verfangen hatten.
    Und es lohnte sich, das musste er sich eingestehen. Die Zarte ... mit ihrem langen, glatten, blonden Haar ... war eine echte Schönheit, wenn man davon absah, dass ihr ein paar Pfunde fehlten. Und die Kräftige ... deren kurz geschorenes Haar dunkelrot gefärbt war ... wäre ebenfalls recht hübsch gewesen, wenn sie nicht diese abstoßende Männerfrisur gehabt und dazu ein so abweisendes, grimmiges Gesicht gezogen hätte. Beide waren unten herum glatt rasiert, und wenn er richtig gesehen hatte, war die zarte Blonde sogar jetzt leicht erregt. Vielleicht mochte sie es ja etwas grober, und ihre Freundin hatte durchaus die Statur, es ihr auch so zu besorgen ...
    Ärgerlich über sich selbst schüttelte er den Kopf. Statt sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, hing er geilen Gedanken nach ... hatte sogar eben begonnen, sich vorzustellen, wie es die beiden miteinander auf dem Bett da trieben ... sich gegenseitig die Finger in ihre Mösen schoben, ihre harten Brustwarzen aneinander rieben und sich schließlich ... das musste aufhören!
     
    Entschlossen begann er, sein Werkzeug auszupacken. Die Schranktüre, die den Tresor mehr schlecht als recht tarnte, riss er einfach aus den Angeln. Vandalismus gehörte nicht zu seinem Stil, doch es tat gut, sich an der Tür abzureagieren. Und ein wenig zusätzliche Einschüchterung konnte den beiden Früchtchen nichts schaden.
    "So, es geht los!" brummte er die beiden Mädchen an. "Tut euch selbst einen Gefallen und starrt nicht in die Flamme. Und vor allem seid ruhig. Wenn ihr euch da auf dem Bett nicht ruhig haltet, finde ich bestimmt hier im Haus einen wesentlichen unbequemeren Platz für euch!"
    "Entschuldigung!" fragte die Kräftige ganz leise.
    "Was?"
    "Dürften wir ... könnten Sie die Decke über uns ziehen?"
    "Damit ihr unter der Decke die Binder aufpuhlen könnt? Kommt nicht in Frage! Und jetzt haltet's Maul!"
     
    * * *
     
    Das Schweißen war in keiner Hinsicht so einfach, wie es in Filmen immer aussah. Der Tresor war alt und im Prinzip einfach zu knacken, doch das war nicht gleich zu setzen mit "leicht". Da war die Hitze, die ihm zu schaffen machte. Ferner erforderte es ein gehöriges Maß an Kraft und Übung, den Brenner immer so ruhig wie möglich an die richtige Stelle zu halten. Er kam gut voran, doch nach zwanzig Minuten war eine erste Pause fällig. Mit einem Aufstöhnen schaltete er den Brenner aus. Plötzlich war es ganz ruhig in dem Raum ... bis auf ein leises Rascheln und Schmatzen! Was ... ?
Er schaute auf das Bett. Und traute seinen Augen nicht. Die zwei waren zusammen gerückt, so dicht es die Fesseln eben erlaubten. Sie lagen beide einander zugewendet auf der Seite. Die Kräftige bedeckte das Gesicht ihrer Freundin mit Küssen ... hatte außerdem ihre gefesselten Hände zwischen die Beine der anderen geschoben und rieb dort leise hin und her. So versunken waren die beiden in ihr Liebesspiel, dass sie nicht einmal bemerkten, dass er vor ihnen stand und sie beobachtete!
    Wollten sie ihn etwa provozieren? Oder gar von seinem Plan abbringen? Ihn so besinnungslos geil machen, dass er bereit war, seine Beute gegen ihre jungen Körper einzutauschen? Die beiden mussten völlig durchgeknallt sein! Seine Vermutung, dass hier Drogen im Spiel waren, erhielt neue Nahrung. Andererseits sah es wirklich ... wirklich sehr geil aus, was sie ihm da boten ... die leicht zitternde Zarte und die üppig weibliche Kräftige. Wie viele Männer, die er kennengelernt hatte, hätten sich jetzt sofort auf sie gestürzt! Doch genau das waren die Fehler, die seinesgleichen immer wieder hinter Gitter brachte ... Unbeherrschtheit, unnötige Gewalt und die Unfähigkeit, unter Stress einen klaren Kopf zu behalten. Nicht mit ihm.
    "Hey!"
    Die beiden zuckten zusammen.
    "Was glaubt ihr, was ihr da tut?"
    Die Zarte brach in heftiges Schluchzen aus.
    "Wollt ihr mich verarschen, oder was?"
    "Nein," kam es wie erstickt von der Kräftigen. "Bestimmt nicht ..."
"Ach ja?"
    "Hannah ist ..."
    "Was?"
    "Ich ... ich beruhige sie doch nur ein
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