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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht, und er schenkte ihr dafür ein Lächeln.
    »Ich wünschte, es wären bloß Albträume«, sagte er. »Doch so etwas kann man nicht träumen.«
    »Sprich dich aus, wenn es dich erleichtert. Ich habe vieles mit dir geteilt und werde auch das gemeinsam mit dir durchstehen.«
    »Was sollen diese Anspielungen?« Er reagierte verärgert. »Ich brauche dein Mitleid nicht. Mir geht es blendend, Eleva. Ich weiß, dass ich wieder sehen werde, das ist nur eine Frage der Zeit. Wenn ich wollte, könnte ich mir schon heute neue Augen einpflanzen lassen. Aber – möchtest du mich als blauäugigen Arkoniden haben?«
    »Das ist es also.«
    »Ja, das ist es«, äffte er sie nach. »Entschuldige, ich bin wohl doch nicht so gefasst, wie ich gern vortäuschen möchte. Doc Lorghen sagte mir, dass in seiner Organbank nichts Passendes für mich auf Lager ist. Er hat keine Arkonidenaugen auf Vorrat und muss sie einfliegen lassen. Aber das geht erst, wenn sich die Situation beruhigt hat. Darum muss ich warten.«
    Sie lachte befreit. »Dann wird es nicht mehr lange dauern. Staball kann jede Minute den Ausnahmezustand aufheben. Sobald der normale Betrieb wieder aufgenommen wird, steht dem Organtransport nichts mehr im Weg. Das Leben in Arxisto-Park verläuft bald wieder in geregelten Bahnen.«
    »Nein!« Saul schrie es fast. »Du musst Staball warnen, Eleva. Noch besser, schick ihn zu mir! Ich muss ihm selbst erzählen, was ich sehe. Da ...!«
    »Was ist, Saul?«
    »Die Bilder kommen zurück. Ich sehe wieder ... Es ist, als ob ich selbst in dieser fremdartigen Landschaft stünde und zu diesen geflügelten Ungeheuern gehörte, die zum Kampf gegen die – ich weiß nicht, wie ich sie nennen soll – angetreten sind.«
    »Beruhige dich, Saul, bitte.«
    »Du glaubst, ich spinne, Eleva? Ich bin klar bei Verstand. Ich kann es nicht erklären, aber ich bin zu der Einsicht gekommen, dass ich mit dem Verlust meiner Augen die Fähigkeit eines anderen Sehens bekommen habe.«
    »Meinst du?«, fragte sie mit belegter Stimme.
    »Ich kann es nur so erklären, dass durch den intensiven Kontakt mit diesen Biestern, deren Gift meine Augen verbrannt hat, etwas auf mich übergesprungen ist. Es ist doch klar, dass sie aus einer anderen Welt gekommen sind. Sie wurden über eine Dimensionsbrücke oder durch einen Dimensionstunnel nach Arxisto geschleudert – kannst du mir folgen? Diese Verbindung besteht weiterhin, über sie kann ich in dieses Anderswo sehen. Und ich sehe, dass unbeschreibliche Schrecken lauern. Du musst Staball zu mir schicken, Eleva! Ich muss ihn warnen!«
    »Ich ... werde ihn sofort aufsuchen«, versprach Draton und verließ eilig das Krankenzimmer, um sich durch ihre Gefühlsregungen nicht zu verraten. Sie suchte Doc Lorghen auf, der versprach, sich sofort um Saul zu kümmern.
     
    Der Ibson entsprang tief in den Farrad-Bergen und bahnte sich seinen Weg durch schroffe Schluchten in die südlichen Ausläufer des Tafelgebirges, an dessen Fuß Arxisto-Park errichtet worden war. Der Fluss schlängelte sich entlang der grünen Hügel der Vorberge und verlor sich dann in der weiten Dschungelebene des Nordkontinents Tobal.
    Der Raumhafen war parallel zum Fluss angelegt, den man aus diesem Grund auf vierzig Kilometer Länge hatte regulieren müssen. Aus der Luft boten die Anlagen gar keinen so üblen Anblick, fand Arger Staball, wenn die geometrischen Strukturen der Verwaltungsgebäude und Lagerhallen das Antlitz des Planeten auch sehr verfremdeten.
    Staball hatte den Gleiterpiloten gebeten, in einer weiten Schleife über die Berge zu fliegen und dann auf Südkurs zu gehen. Der Kontorchef hatte auf seiner Karte markante Punkte eingezeichnet, die tags zuvor von den Patrouillenfliegern ausgekundschaftet worden waren. Es handelte sich durchweg um größere Masseablagerungen, an denen sich fremdartiges Leben tummelte.
    Auch Gwen Corlins Camp war gekennzeichnet, der Mann selbst galt als verschollen. Eine Gleiterbesatzung hatte berichtet, dass seine Überlebenskuppel zerstört war. Von ihm selbst fehlte jede Spur, wenngleich verschiedene Anzeichen dafür sprachen, dass er noch lebte.
    Staball fragte sich, warum Corlin nicht bei seinem Camp ausgeharrt und auf ein Rettungskommando gewartet hatte. Wo sollte man ihn in dem riesigen Dschungelgebiet suchen?
    Der Gleiter hatte das Gebiet des Handelskontors schon weit hinter sich gelassen und näherte sich dem ersten Markierungspunkt.
    Unter ihnen erstreckte sich eine gut zwei Kilometer lange Massezunge,
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