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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner
Autoren: PERRY RHODAN
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Raumriese, größer als die SANTONMAR und mit aychartanischer Besatzung.
    War die SANTONMAR dem Feind gewachsen? Dabonudzer hätte Verstärkung herbeigerufen. Aber das war die Entscheidung des Ersten Kommandanten.
    Wirksame Feuerdistanz, registrierte Dabonudzer. Er aktivierte den Lichtschild. Ein mattes Flackern huschte über die Bildfläche, gleich darauf war das Bild wieder stabil. Der Lichtschild war von innen transparent. Lediglich von außen erschien die SANTONMAR nun, als habe sie sich in einen golden flammenden Mantel gehüllt.
    »Ich frage mich, was sie vorhaben«, sagte Kullmytzer.
    Dabonudzer hörte die Stimme des Ersten Kommandanten aus dem Mikroempfänger, den er im Gehörgang trug. Es überraschte ihn, von Kullmytzer direkt angesprochen zu werden. Es war ungewöhnlich, dass der Erste Kommandant sich während der kritischen letzten Augenblicke vor einem Gefecht auf ein Gespräch mit einem Untergebenen einließ.
    »Ich nehme an, sie verlassen sich auf ihre Tarnung«, antwortete Dabonudzer. »Sobald sie unser erster Feuerschlag trifft, werden sie sich in Bewegung setzen.«
    »Drei Rekruten befinden sich an Bord des aychartanischen Schiffes«, erinnerte Kullmytzer. »Ich fürchte um ihre Sicherheit. Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass sich die Aychartaner auf Verhandlungen einlassen werden?«
    Dabonudzers Staunen wuchs. Er wurde sogar um Rat gefragt, auch wenn die Frage eher rhetorisch klang. Bislang war kein Fall bekannt, in dem Aychartan-Piraten sich auf Verhandlungen mit einem Gegner eingelassen hätten. Kullmytzer wusste das.
    »Ich halte einen Verhandlungsversuch für aussichtslos«, antwortete Dabonudzer. »Die Aychartaner sind von einer unübertroffenen Borniertheit und ...«
    Der rote Punkt im Ortungsbild schnellte geradewegs in die Höhe. Ein schrilles Signal gellte durch den Kommandostand, die SANTONMAR eröffnete das Feuer auf die Piraten.
    Das Gefecht hatte begonnen.
     
    Das Denken fiel Mallagan schwer. Er lag in einem eigentümlich geformten Raum, und die Gegner hatten ihn sich selbst überlassen. Er konnte sich bewegen. Zweifellos hätte er sogar aufstehen können. Aber wozu? Wohin hätte er sich wenden sollen?
    An der Decke über ihm spielten Leuchteffekte. Der Raum lag in jenem Halbdunkel, das für die Aychartaner den idealen Beleuchtungsgrad darzustellen schien – die düstere, ungewisse Dämmerung der Meerestiefen, aus denen ihre Vorfahren gekommen waren. Manchmal blendete eines der Lichter, die an der Decke spielten. Es kam Mallagan zum Bewusstsein, dass er abgetastet wurde. Die Aychartan-Piraten machten viel mit Licht. Ihre nicht akustische Kommunikation funktionierte ausschließlich auf Lichtbasis; aus ihren Augen zuckten Lichtblitze, wenn sie sich unterhielten.
    Ein Geräusch ließ Mallagan zusammenfahren. Es hatte wie eine Explosion geklungen. In den Tiefen des mächtigen Felsklotzes rumpelte und krachte es.
    Jäh setzte sich die Liege wieder in Bewegung. Schon nach wenigen Augenblicken drang sie in einen riesig anmutenden Kanal ein. Mallagan registrierte, dass sich an Bord des aychartanischen Raumschiffs inzwischen einiges geändert hatte.
    Zuvor war ihm das Innere des Felsenschiffs leer und verlassen erschienen. Die Gänge waren düster, überall herrschte Stille. Mittlerweile war der Kanal von gleißender Helligkeit erfüllt. Viele Fahrzeuge bewegten sich mit hoher Geschwindigkeit durch die weite Transportröhre, und ohne Ausnahme kamen sie Mallagan entgegen.
    Zum ersten Mal sah der Betschide bekleidete Aychartaner. Aus den seltsam geformten Monturen ragten nur die haarlosen Schädel hervor. Die Organkränze an der Schädelbasis waren in durchsichtige Überzüge gehüllt, von denen Surfo annahm, dass sie im Notfall die Funktion von Helmen übernehmen konnten.
    Der Lärm war infernalisch. Fahrzeuge fauchten, Sirenen heulten, von irgendwoher drangen laute Stimmen, und das alles wurde überlagert von dem fortwährenden lauter werdenden Dröhnen und Krachen.
    Kampf ... Das Raumschiff der Aychartaner liegt unter schwerem Beschuss. Die Gedanken fügten sich nur träge aneinander. Kullmytzer mit der SANTONMAR ... Die Kranen greifen das Schiff der Piraten an.
    Surfo Mallagan klammerte sich mit beiden Händen an den Rand der Liege, während das eigenartige Gefährt mit ihm durch den lichterfüllten Kanal glitt.
    Das Felsenschiff lag wahrscheinlich längst nicht mehr an seinem Standort und war gestartet. Mallagan schwitzte. Schon der Gedanke, dass ein Treffer die Stahlwand des
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