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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung
Autoren: Unbekannt
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dieses verwaschene Bild von irgendwas, das er solange animiert hatte, bis aus dem Etwas, das schlaff über einem Felsen lag, ein schuppenüberzogenes Wesen geworden war. Er sei Mhorag auf der Spur. Das war sein Vater schon seit Jahren und zwar völlig umsonst. Mhorag, Nessi, Ogopogo und wie die Viecher alle hießen, denen sein Vater nachjagte. Dr. Hendrik Johannson, Ziel allen Spotts seitens seiner Kollegen. Laurens schüttelte müde die Gedanken an seinen Erzeuger aus seinem Kopf. Hendrik war nicht zu helfen, besser er befasste sich nicht mit ihm. Aber die Computeranimation war trotzdem bildschön. Dieses schmale Gesicht mit dem breiten Mund und den Reptilienaugen faszinierte ihn. Gestern hatte es ihm als Vorlage für einen Echsenkrieger gedient, den er für Miyu gezeichnet hatte. Sie würde begeistert sein von dem neuen Helden ihres hoffentlich eines Tages erfolgreichen Computerspiels.
    "Laurens?" Bevor er es verhindern konnte, stand Jarek schon im Zimmer. Dafür, dass sein Mitbewohner meistens bis mittags schlief, sah er außerordentlich frisch aus.
    "Oh, Besuch?" Jarek grinste zum Bett. "Dann stammten die spitzen Schreie von Julia?" Er setzte sich neben ihn auf die Bettkante und strich behutsam über Julias Rücken. „Wart ihr betrunken?“
    „Ein bisschen. Sie hatte Liebeskummer, und ich habe sie getröstet. Das ist daraus geworden.“
    Julia hatte ständig Liebeskummer, aber diesmal war es mit dem Trösten definitiv zu weit gegangen. Plötzlich hatte sie ihn aufs Bett geschubst und ihr Top ausgezogen. Ratzfatz klemmte eine ihrer Brustwarzen zwischen seinen Lippen und vor Schreck hatte er zugebissen. Das war ihr erster Schrei gewesen.
    „Du siehst nicht zufrieden aus. Hat sie nicht alles mit dir gemacht, was du gerne gehabt hättest?“
    Laurens rollte die müden Augen. Jareks anzügliches Grinsen ging ihm auf den Geist. „Weder hat sie meinen Mund mit einer gespaltenen Zunge genommen, noch hat sie mich mit einem langen gezackten Schwanz gewürgt.“
    Einem Psychiater gleich, schlug Jarek die Beine übereinander, faltete die Hände und sah ihn an. „Laurens, du Sau. Und mit so was wie dir teile ich meine Wohnung.“ In stummer Entrüstung schüttelte er den Kopf, dann hakten sich seine Mundwinkel wieder an seine Ohren. „Sag schon, auf was stehst du noch?“
    „Nicht auf Patchouli.“ Eklig, er roch überall nach dem süßen Zeug. Seine Arme, seine Brust und von seinen Lenden stieg es auch auf. Selbst Lippenstiftreste dekorierten die Innenseite seiner Oberschenkel. Jarek zog die Decke weg und grinste, als er die roten Spuren sah. „Mann, dir ging`s doch gut. Es gibt keine bessere Stelle an dir für Julias hübschen Schmollmund.“
    Auch da waren ihre Lippen zu zögerlich gewesen. Hätte sie ein bisschen mehr Initiative gezeigt, hätte er sich keine Horrorszenarien ausdenken müssen. Er fischte seine Boxer vom Boden und kämpfte sich durch das Chaos seiner nicht vorhandenen Ordnung zum Fenster durch. Frische Morgenluft drang ins Zimmer, sofern sie in der Sutton Row um sieben Uhr dreißig noch so genannt werden konnte. Was machte er nur falsch? Er war einundzwanzig und bis auf eine klägliche Ausnahme noch nie wirklich verliebt gewesen. Julia grunzte, drehte sich im Schlaf auf die andere Seite und sabberte auf sein Kopfkissen. Nein, sie würde diese Situation sicher nicht ändern. Liebe musste sich anders anfühlen. Er schlang die Arme um sich und drückte so fest zu, wie er konnte. Schon spürte er wieder den rauen Schuppenschwanz des Echsenkriegers um sich. Irrsinn, sich Visionen von diesem gefakten Foto hinzugeben. Was musste der Kerl auch wie hingegossen aussehen? Es war ein Kerl, mit Schuppen oder ohne. Das war auf dem Foto nicht zu übersehen. Selbst auf dem Originalbild war diese Tatsache erkennbar. Als er den Echsenkrieger gezeichnet hatte, war es ihm schwergefallen, ihn mit einem Lendenschurz auszustatten. Das ziehende Gefühl wurde stärker. Laurens schielte zu dem Original, das unschuldig auf seinem Schreibtisch lag. Das Ziehen breitete sich aus und sammelte sich an einer Stelle, die von seiner zu weiten Boxer nur notdürftig kaschiert wurde.
    Vor seiner Nase erschien eine Kaffeetasse. „Na? Morgenlatte?“ Jarek schnalzte. „Kannst stolz darauf sein. So ein Gerät hat nicht jeder.“
    Idiot! Laurens drehte sich von Jarek weg und schnappte ihm die Tasse aus der Hand. Der setzte sich auf den Schreibtisch, haarscharf neben die geklonten Echsenkrieger. „Jetzt sind erstmal Semesterferien und
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