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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen
Autoren: Michelle Rowen
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Backsteinmauer. Eine Hand schloss sich über meinen Mund, denn spontan wollte ich mir die Lungen aus dem Hals schreien.
    Zum Glück war es die Person, die ich erwartet hatte.
    Thierry nahm seine Hand von meinem Mund, beugte sich vor und küsste mich so leidenschaftlich, dass mir die Luft wegblieb. Ich keuchte an seinen Lippen, erwiderte seinen Kuss dann jedoch genauso leidenschaftlich, schlang meine Arme um seinen Hals und ließ meine Finger durch seine dunklen Haare gleiten. Sein glühender Körper wärmte mich in der kalten Nacht.
    Dies war nicht unser erstes geheimes Treffen, seit alle dachten, wir hätten Schluss gemacht, aber heute Nacht hatte ich nicht damit gerechnet. Alle anderen glaubten, er wäre gerade erst von einer Frankreichreise zurückgekehrt, doch in Wahrheit war er überhaupt nicht weg gewesen. Da es überlebenswichtig war, dass uns niemand zusammen sah, war es schwierig gewesen, Zeit und Ort für unser heimliches Treffen zu finden. Ich hatte ihn so sehr vermisst.
    Als er den Kuss beendete und mein Herz langsam wieder in normalem Tempo schlug, sah ich zu ihm hoch und
hob fragend eine Braue. »Eine Nachricht auf einem Bierdeckel? Ist dir ernsthaft nichts Besseres eingefallen?«
    »Ich wusste nicht, ob du dich loseisen könntest. Wenn ich dich anrufe oder dir eine Nachricht auf dein Handy spreche, kann man das zurückverfolgen.«
    »Und wenn du dabei entdeckt wirst, wie du mir in einem Nachtclub einen Cocktail spendierst, findest du das weniger gefährlich?«
    »Ich bin sehr diskret.«
    Ich lächelte. »Deine Handschrift ist übrigens nahezu unleserlich.«
    Er verzog den Mund. »Trotzdem hast du offenbar entziffern können, was dort stand.«
    »So gerade.« Ich zog ihn an seinem schwarzen Hemd nahe an mich heran und küsste ihn schnell noch einmal. Wir standen sehr romantisch zwischen zwei Müllcontainern, aber ich war trotzdem beunruhigt, dass uns jemand entdecken könnte. »Was machst du hier?«
    »Ich musste dich sehen.« Er musterte mich mit seinen silberfarbenen Augen von Kopf bis Fuß.
    Er war genau wie der Barkeeper meinen Gönner beschrieben hatte. Thierry de Bennicoeur war groß und sah so gut aus, dass man weiche Knie bekam – das sind meine Worte, nicht seine. Er hatte dunkle Haare, breite Schultern, volle Lippen, eine gerade Nase und strenge schwarze Brauen über grauen Augen, die manchmal silberfarben schimmerten. Man würde nie auf die Idee kommen, dass er bereits siebenhundert Jahre auf dem Buckel hatte. Er war ein Vampir, der während der Pest im 14. Jahrhundert gezeugt worden war.

    Noch nicht einmal meine engsten Freunde durften merken, dass wir immer noch zusammen waren. Amy und George waren unverbesserliche Plappermäuler. Da ich selbst ebenfalls nicht gerade die beste Geheimnishüterin der Welt war, war es für mich die reinste Qual, den Mund zu halten.
    Ich musste weiterhin eine ganze Menge für mich behalten.
    Auch Thierry gegenüber hatte ich so meine Geheimnisse.
    Er wäre beispielsweise nicht sehr glücklich, wenn er wüsste, dass ich im Laufe der vergangenen anderthalb Wochen die persönliche Assistentin, sozusagen das Mädchen für alles, von Gideon Chase geworden war.
    Und das war noch untertrieben.
    Thierry hielt Gideon für den gefährlichsten Mann der Welt, von dem ich mich zu meiner eigenen Sicherheit so weit wie möglich fernhalten sollte. Aber wenn der höllenfeuergeschädigte Anführer der Vampirjäger etwas wollte, konnte er äußerst … nun, hartnäckig sein.
    Gideon durfte nicht herausfinden, dass Thierry und ich noch zusammen waren, und Thierry durfte nicht herausfinden, dass ich momentan von Gideon herumkommandiert wurde.
    Normalerweise kontrollierte Gideon mich täglich. Tatsächlich hatte er mich auch heute auf die andere Seite der Stadt geschickt, um dort ein Päckchen für ihn abzuholen. Ich hatte den Eindruck, dass er stets wusste, wo ich und mit wem ich zusammen war. Es machte mich äußerst nervös, und ich war paranoider als gewöhnlich, als ich jetzt
mit Thierry heimlich in dieser Gasse stand. Und das sollte schon etwas heißen.
    »Hast du Gideons angeheuerte Killer gefunden?«, erkundigte ich mich.
    Thierry wirkte angespannt. »Nein. Das ist einer der Gründe, weshalb ich dich heute Abend sehen musste.«
    »Um mir zu sagen, dass ich vorsichtig sein soll?«
    »Auch.« Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich finde es schrecklich, mich im Hintergrund zu halten und dich heimlich zu treffen. Das muss aufhören.«
    »Das wird es.«
    »Nicht, solange wir
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