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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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sagte mit strenger Stimme: »Denk daran, Dray Prescot, du bist Herrscher von Vallia. Und König von Djanduin. Und besitzt allerlei andere hohe Titel und Einflußsphären. So gehört es sich nicht, daß du ohne die Gewandung eines Herrschers auftrittst.«
    »Was das betrifft«, antwortete ich und rückte den schlichten Leistenledergurt mit der Silberschnalle zurecht, »so fühle ich mich herausstaffiert immer sehr unwohl.«
    Seg stieß einen Laut aus, der halbwegs zwischen einem Knurren und einem Kichern lag.
    Hastig fügte ich hinzu: »Natürlich spreche ich nur für mich, Nedfar. Du verstehst das bestimmt.«
    Nedfar ging vornehm darüber hinweg.
    Er war prunkvoll gekleidet: Eine schimmernde Herrschergestalt, ein hoher Herr Kregens, an dessen Überlegenheit kein Zweifel bestehen konnte.
    Seg und ich trugen unsere scharlachroten Lendenschurze, darüber ein kostbares Kettenhemd, und darüber Brust- und Schulterpanzer, da sich Seg mit weniger nicht zufriedengegeben hätte. Unsere Rüstung war schlicht und funktionell und zeigte keinerlei Verzierungen. Im Raum hing der nicht unangenehme Geruch nach gutem Lederöl – und wir hatten wirklich ein gutes, teures Öl genommen, denn kein Kämpfer gibt sich mit weniger guten Hilfsmitteln zufrieden, wenn er bessere bekommen kann. Die Pflege der Waffen und der Rüstung hat bei Soldaten absoluten Vorrang.
    Seg steckte inzwischen in irgendeiner Klemme.
    Auf seinem kräftigen Gesicht zeigte sich ein verwirrter Ausdruck. Ich lachte und sagte: »Zum Glück stehe ich nicht vor einer solchen Entscheidung.«
    Seg hielt in jeder Hand einen Bogen, wog sie abschätzend und ließ den Blick zwischen den Waffen hin und her wandern.
    Schließlich sagte er: »Wenn es nicht übertrieben aussehen könnte – unser alter Kamerad Fran der Zappim nennt so etwas ›vulgäre Anmaßung‹ –, würde ich beide mitnehmen.«
    »Selbst ein Djang hat Mühe, zwei Bögen gleichzeitig abzuschießen. Sie empfehlen den Versuch nicht, dabei ...«
    »Dabei haben sie vier Arme! Ich weiß ...«
    »Wir wollen doch nur mit einer armen Frau sprechen, allein, mitten in einer Arena.«
    »Ich traue ihr nicht.«
    »Ich auch nicht. Also nimm beide. Sie passen gut auf deine Schulter, da sie sich so ähnlich sehen.«
    Wieder ließ er sein leises knurrendes Lachen vernehmen und schob sich kopfschüttelnd beide Bögen über die Schulter.
    »Ich sehe bestimmt wie ein Dummkopf aus, aber das macht mir nichts.«
    Nedfar teilte die allgemeine Belustigung über Seg und seine kostbaren Waffen.
    Im übrigen hatten wir das übliche Arsenal angelegt – Rapier und Main-Gauche, dazu einen Drexer, ein Schulterfutteral mit Wurfmessern, kleinen, tödlichen Klingen, die bei den Mädchen der großen Segesthes-Klans Deldar genannt werden, außerdem ein Jagdmesser und andere tödliche Kleinigkeiten. Natürlich spielte auch die Frage des Gewichts eine Rolle; doch nimmt der Kämpfer eine gehörige Ladung in Kauf, wenn es um sein Leben geht. Jedenfalls hängten wir nichts um, von dem wir nicht annehmen, daß wir es brauchen würden.
    Als Helm – Nedfar bestand darauf – wählten wir schlichte runde Aufsätze, die ein wenig wie Kesselhauben aussahen, darüber wehten auffällige rote Federn. Über allem trugen wir eine scharlachrote Robe. Damit trieben wir den Effekt vielleicht ein wenig auf die Spitze, doch waren Nedfars Worte nicht ganz ungehört verhallt.
    So marschierten wir los – eine seltsame Mischung von Männern, die in den Kampf zogen, und Männern, die lediglich Eindruck machen wollten.
    Wenn ich nichts von der eng sitzenden Scheide auf meinem Rücken gesagt habe, in der ein Krozair-Langschwert steckte, so liegt das daran, daß ich diese Waffe bei jeder sich irgendwie bietenden Gelegenheit mitführe. Nach meiner Überzeugung gab es auf ganz Kregen nur eine Schwertwaffe, die der Krozair-Langklinge überlegen war, und das war das großartige Savanti-Schwert.
    Nach einer letzten guten Mahlzeit begaben wir uns in den Hof hinunter und bestiegen unsere Zorcas.
    Während unseres Ritts durch die belebten Straßen, der nur durch die Fährfahrt über den Fluß unterbrochen wurde, führte ich mir vor Augen, wie gut ich diese ehemals feindliche Stadt inzwischen kannte, wie großartig und herrlich sie war, doch wie sehr sie sich atmosphärisch zugleich von anderen kregischen Großstädten unterschied, die ich kannte.
    Überall widmeten sich die Bürger dem Wiederaufbau. Es herrschte hektische Betriebsamkeit. Eine kleine Leibwache ritt hinter uns,
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