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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Kameraden in den Pfeilhagel und in den Kampf folgten. Ich mußte die Ohren vor diesem schrecklichen Tosen verschließen. Die Geräusche nahmen kein Ende. Die Gerüche ließen uns den Schweiß ausbrechen. Die grellen Lichtreflexe auf Bronze und Eisen verwirrten die Sinne. Die Zorca bewegte sich unruhig unter mir.
    »Laß die Kavallerie anrücken!«
    Nath war neben mir erschienen, strahlend, gebannt. Er saß mit der natürlichen Eleganz des wahren Zorcareiters auf dem Rücken seines Tieres, und seine Rüstung war eine einzige Pracht.
    »Gut gemacht, Nath! Deine Kavallerie?«
    »Rückt flankierend auf. Es gibt da einen Kanal zu überqueren.«
    »Bläst du zum Angriff?«
    Nath wurde ernst, denn er begriff die Bedeutung dieses Augenblicks. »An diesen Moment wird man in ganz Vallia noch sehr lange zurückdenken!« Die Schutzmaske verdeckte den größten Teil seines Gesichts. Er atmete tief ein. »Ich blase jetzt zum Angriff.«
    Nath hatte Varkwa den Offenhändigen angerufen, den Geist der Großzügigkeit, der alle Vallianer vereint. Ich wußte, ich hatte Delia ernsthaft gekränkt, indem ich immer wieder gezwungenermaßen verschwand. Natürlich würden sich die redegewandten Nachahmer Quergey Murgeys an sie heranmachen, um ihre Niedergeschlagenheit und Wehrlosigkeit und das Gefühl des Abgelehntseins auszunutzen. Andererseits ging ich davon aus, daß sie mich kannte, mich, den einfachen Dray Prescot, und daß sie begriff, daß die erzwungene Trennung immer wieder durch das Licht der Liebe erträglich gemacht wurde.
    Das Leben ist wie ein Strom, der sich ewig dahinwälzt, und alle Dinge sind veränderbar und müssen sich wandeln, bis hinab zu den Felsen in jener ewigen Strömung, so hart sie auch sein mögen; sie werden zu immer neuen, sich stets verändernden und nicht wiederholenden Umrissen geformt – so heißt es. Andererseits gibt es Dinge, die sich niemals verändern. Wir armen Sterblichen müssen es lernen, mit der Natur in Einklang zu leben und unsere Lebensweise anzupassen, je älter wir werden, uns mit der Strömung zu biegen und immer neu zu lernen – so wird gelehrt. Dabei erfahren wir Dinge, von denen wir wissen, daß sie stimmen, und die uns sehr am Herzen liegen.
    Yantongs Zaubertrick war fehlgeschlagen. Vielmehr hatte er mich auf eine Weise angestachelt, die mir erst später klar werden sollte. Delia und ich durften keine Last von Geheimnissen kennen; zwischen uns wären sie obszön gewesen, ebenso obszön wie die Annäherung Quergey Murgeys an eine bekümmerte Frau, der er in scheinbarem Verständnis, in gespielter Sympathie ein neues Objekt für ihre Zuneigung bot und dabei die Eitelkeit und das Gefühl nutzte, als Person unvollständig zu sein. Seine Hilfsangebote, seine Bereitschaft zuzuhören sollten in Wirklichkeit nur ihm selbst dienen. Dieser schlimme Verrat wirkte vernichtend, während er zu helfen vorgab.
    Phu-Si-Yantong hatte nur zu gut gewußt, wie er mich treffen, wie er mir schlimmste Qualen bereiten konnte, wie er Delia und mich verraten und bestehlen, wie er mich in Stücke reißen konnte.
    Eines Tages, das wußte ich, würden Yantong und ich uns begegnen. An jenem Tag würde ich nicht vergessen, wie er den widerlichen Quergey Murgey gegen Delia und mich eingesetzt hatte.
    Im Namen Varkwas des Offenhändigen gab Nath nun seine Befehle. Volodu warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu, als die Trompeten der Phalanx ertönten; aber dieser Augenblick gehörte Nath und den Brumbytes, die er den langen Weg von Therminsax hergeführt hatte.
    Das Angriffssignal wurde gegeben. Die Brumbytes schoben ihre furchteinflößenden Helme nach vorn, neigten sie im Sonnenlicht, verschränkten die rotgelben Schilde. Die Lanzen wurden gesenkt. Die Phalanx rückte vor – ein gewaltiges rotbronzenes Schachbrettmuster. Allmählich gewann sie an Tempo, bewegte sich mit der Schönheit und Kraft der Einheit, wogte krachend über Voxyris Drinnik und leitete den Ansturm ein!
    Ich hatte die flankierenden Jodhris im Auge behalten und erkannte frühzeitig, daß sie sich zu weit strecken mußten, denn der Drinnik verengte sich vor der Brücke. Volodu blies: »Elfte und Zwölfte Jodhri: Halt!« Sekunden später gefolgt von: »Auf Kommando, Relianches rechtsum und folgen!« Dies würde die Elfte und Zwölfte ärgern – doch wie gut war ihre Ausbildung und Disziplin! Die Verbände stoppten, warteten, warfen schließlich die Lanzen hoch, schwenkten nach rechts ein und folgten in den Lücken zwischen den anderen Einheiten.
    Das
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