Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
für mich empfand, reichte nicht.
»Ich liebe dich auch«, erwiderte ich und legte auf. Dann rollte ich mich zu einem Ball zusammen und weinte mich in den Schlaf.
Gerade als ich aus der Dusche stieg, klingelte es an der Tür. Ich schnappte mir die bereitgelegten Klamotten, zog mich schnell an, schlang mir ein Handtuch ums nasse Haar und eilte nach unten.
Als ich die Tür aufmachte und mein Vater davorstand, wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Hatte Rush ihn geschickt, um mich loszuwerden? Nein, so etwas würde Rush nicht tun. Aber wieso war er dann hier?
»Hallo, Blaire. Ich bin, äh, hergekommen, um mit dir zu reden.« Seine Kleidung war zerknittert, und er sah aus, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Es musste schrecklich für ihn sein, die Tochter, die er liebte, im Krankenhaus zu wissen. Schnell schob ich diesen bitteren Gedanken beiseite. Es half ja nichts. Schließlich war er auch Nans Vater. Immerhin war er jetzt für sie da, auch wenn er ihr im ersten Teil ihres Lebens übel mitgespielt hatte.
»Worüber?«, fragte ich, ohne Anstalten zu machen, ihn hereinzulassen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass mich irgendetwas davon, was er mir sagen wollte, interessierte.
»Es geht um Nan … und dich.«
Ich schüttelte den Kopf. »Mir egal. Habe überhaupt keine Lust, mir irgendetwas davon anzuhören. Deine Tochter ist wieder bei Bewusstsein. Ich bin froh, dass sie nicht gestorben ist.« Ich wollte die Tür schließen.
»Nan ist nicht meine Tochter«, sagte er. Die einzigen Worte, die mich davon abhalten konnten, ihm die Tür vor der Nase zuzuknallen. Während ich sie langsam wieder öffnete, ließ ich die Worte auf mich wirken. Was meinte er denn damit?
Ich starrte ihn an. Das ergab keinen Sinn!
»Ich möchte dir die Wahrheit sagen. Rush spricht mit Nan, sobald sie dafür bereit ist. Aber dir wollte ich es selbst erzählen.«
Was wusste Rush? Hatte er mich angelogen? Mir blieb die Luft weg. »Rush?«, fragte ich und ging für den Fall, dass ich gleich in Ohnmacht fiel, rückwärts ins Haus zurück. Ich musste mich hinsetzen.
»Ich habe Rush alles erzählt. Ihm wurde dieselbe Lüge aufgetischt wie dir, aber jetzt kennt er die Wahrheit.«
Die Wahrheit. Wie sah denn die Wahrheit aus? Gab es eine Wahrheit, oder war meine gesamte Existenz eine Lüge? Ich sank auf die Treppe und starrte den Mann an, den ich für meinen Vater hielt. Er trat ein und schloss die Tür hinter sich.
»Ich habe immer gewusst, dass Nan nicht meine Tochter ist. Was aber noch wichtiger ist: Deine Mutter wusste, dass Nan nicht meine Tochter ist. Du hast recht, deine Mutter hätte nie zugelassen, dass ich meine schwangere Verlobte verlasse, um mit ihr durchzubrennen. Nie und nimmer! Sie hätte ja beinahe nicht zugelassen, dass ich meine schwangere Exfreundin verlasse, die mit dem Kind eines Mitglieds von Slacker Demon schwanger war, weil sie sich Sorgen machte, was dann aus Rush würde. Ihr Herz war genauso groß, wie du es in Erinnerung hast. Nichts von dem, was du wusstest, war eine Lüge, Blaire. Nichts. Die Welt, die du kanntest, war keine Lüge!«
»Ich verstehe nicht ganz. Ich weiß, dass meine Mom in nichts davon verwickelt war. Das habe ich nie infrage gestellt. Aber ich kapier’s trotzdem nicht. Wenn du nicht Nans Dad bist, wieso hast du uns dann für sie verlassen?«
»Deine Mutter habe ich kennengelernt, während ich versucht habe, meiner Exfreundin dabei zu helfen, mit ihrem neuesten Problem fertigzuwerden. Auch deine Mutter war damals gekommen, um das zu tun. Beiden von uns lag an Georgianna. Sie brauchte uns, und wir versuchten uns um sie zu kümmern. Aber während sie einen draufmachte und so tat, als hätte sie zu Hause keinen kleinen Sohn und als wäre sie nicht schwanger, verliebte ich mich in deine Mutter. Sie war alles, was Georgianna nicht war. Ich betete sie an, und sie – aus welchem Grund auch immer – verliebte sich in mich. Als wir uns dann entschieden hatten, gemeinsam wegzugehen, kam Dean, um Rush zu holen, und Kiro, der Leadsänger von Slacker Demon und leibliche Vater von Nan, hatte ebenfalls seine Unterstützung angeboten. Georgianna bekam heraus, dass zwischen Becca und mir etwas lief. Daraufhin hatte sie uns regelrecht aus dem Haus gejagt. Im Grunde waren wir sogar froh darüber, bis darauf, dass sich deine Mutter Sorgen um Rush machte und Dean bat, immer mal wieder nach dem Rechten zu sehen.«
»Mom hat Rush gekannt?« Die Vorstellung, dass meine Mutter sich um Rush gekümmert
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