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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)
Autoren: Tanya Carpenter
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Taschenbuch-Lizenz beim Diana-Verlag von Random House erhältlich.
    Neben der Vampir-Serie bin ich in diversen Anthologien vertreten und habe weitere Romane und Serienkonzepte in Vorbereitung. Unter anderem startete 2009 auf dem Literaturportal LITERRA die humorige Fantasy-Serie „Tot aber Feurig“, die ich zusammen mit Melanie Stone und Alisha Bionda bestreite.

Vorschau auf Band 5 – Ruf des Blutes „Erbin der Nacht“
     
    Als Armand und ich das Zimmer meines Vaters betraten, saß er auf dem Bett und war damit beschäftig, eine Pistole zu reinigen. Die Waffe mutete altertümlich an. Man hatte sie gut gepflegt in den vielen Jahren seit ihrer Entstehung. Und auch jetzt putzte, prüfte und ölte Franklin sie mit einer nahezu peniblen Gewissenhaftigkeit. Mein Vater als Liebhaber von Schusswaffen? Das war mir neu. Er schaffte es noch immer, mich zu überraschen.
    „Wem willst du damit zuleibe rücken?“, fragte Armand schmunzelnd und nahm auf dem Stuhl gegenüber Platz.
    „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erklärte Franklin.
    Ich zog die Brauen hoch. „Wo wir hingehen, wird dir so eine Waffe kaum etwas nützen. Auch nicht mit Silberkugeln als Munition.“
    „Elektron“, korrigierte mein Vater und fuhr mit dem weichen Tuch an dem glänzenden Lauf entlang.
    Seine Bewegungen waren so, als streichle er einen Geliebten. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich registrierte aus dem Augenwinkel, dass es Armand ähnlich ging.
    „Und gegen wen helfen solche Kugeln? Wenn sie überhaupt helfen?“, hakte ich nach.
    „Helfen ist zu viel gesagt“, gestand Franklin. „Aber sie verschaffen einem etwas Luft und Zeit, die Flucht nach hinten anzutreten.“
    „Denkst du, wenn so was nötig werden sollte, haben wir ernsthaft noch die Möglichkeit zu fliehen?“
    Mein Vater sah erst mich an, dann Armand, der weiterhin amüsiert grinste. Schließlich schob er sich die Brille wieder zurecht und verstaute die Waffe in einer kleinen Holzkiste.
    „Es ist immer besser, vorzusorgen, nicht wahr?“
    „Wenn es deine Nerven beruhigt, nimm sie mit.“ Armand warf einen Blick aus der Nähe auf die kleine Pistole. „Du könntest aber auch hier bleiben und uns allein gehen lassen.“
    Franklin war vielleicht übervorsichtig, aber feige ganz sicher nicht. Er ging auf jeden Fall mit uns.
    In der nächsten Nacht brachen wir auf. Der Eingang zur Unterwelt stellte kein Problem dar und wir kamen auch unter der Erde gut voran. Wegen Franklin hatten wir Taschenlampen mitgenommen, Armand und ich hätten auch in der Dunkelheit ausreichend gesehen. Als wir jedoch an das zweite Tor gelangten, wäre es mir lieber gewesen, nicht so gute Augen zu haben. Hier bewachten zwei Zerberus den Zugang, die uns unmissverständlich klar machten, dass wir unerwünscht waren. Laut kläffend und knurrend bedrohten uns gleich sechs mächtige Hundeköpfe. Ich blickte zu meinem Vater, der zwar nach der Pistole griff, sie dann aber stecken ließ. Gegen diese Hunde wirkten die Elektrum-Kugeln lächerlich.
    Diese Biester sahen gemeingefährlich aus und genauso gebärdeten sie sich. Sie fletschten ihre Zähne, zerrten an den Ketten, mit denen sie an dem Fels fixiert waren. Dass an diesen Viechern niemand vorbeikam, um sich in die Unterwelt einzuschmuggeln, war uns klar.
    Was nun? Wir mussten da rein, egal wie, denn ohne Magotars Hilfe standen unsere Chancen schlecht, gegen Kaliste vorzugehen. Aber zerfleischen lassen wollte ich mich nicht. Dann lieber das Risiko eingehen, auf eigene Faust ihre Schwachstellen im Kampf zu herauszufinden.
    Franklins Angst brannte mir in der Nase. Armand ließ sich von den geifernden Hunden nicht beeindruckten, im Gegenteil. Er trat näher, musterte sie. Was zur Hölle hatte er vor? Ich wurde nervös, dass er so nah heranging, mir jagte schon einer dieser Kandidaten allein einen Heidenrespekt ein, ganz zu schweigen von der doppelten Ausführung mit scharfen Zähnen im Maul und langen Krallen an den Pfoten.
    „Platz!“, befahlt Armand mit dröhnender Stimme.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken und der finstere Ausdruck in seinen Augen machte mir Angst. Dennoch hob ich zweifelnd die Augenbraue. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Tiere so einen Befehl überhaupt kannten, geschweige denn ihn befolgen würden, doch Armand wirkte sehr zuversichtlich, zwinkerte mir sogar aufmunternd zu.
    Die Hunde wurden tatsächlich ruhiger, knurrten aber weiterhin und schnappten halbherzig nach uns. Armand ging dichter an sie heran, befand
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