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Roxane und der Hexer (German Edition)

Roxane und der Hexer (German Edition)

Titel: Roxane und der Hexer (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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jetzt fange ich an, an meinem Verstand zu zweifeln. «
    » Sie brauchen Ruhe « , sagte Schultz-Breitenberg. » Einer von den Arbeitern wird bei Ihnen im Zimmer Wache halten, Tho r sten. «
    » Ich bin doch kein kleines Kind, das im Dunkeln Angst hat. «
    » Nun brausen Sie doch nicht gleich auf. So ein Sturz aus dem zweiten Stock ,ist keine Kleinigkeit. Der Mann soll Sie beobac h ten, denn ich möchte nicht, dass Sie um sieben Uhr tot im Bett liegen. Es ist möglich, dass Stunden später durch ein Blutgerin n sel im Gehirn Komplikationen auftreten. Also widersprechen Sie mir nicht, wenn ich jemand zu Ihnen schicken will. «
    Thorsten Thorn erklärte sich einverstanden.
    » Gehen Sie einstweilen schon, Thorsten. Schicken Sie Re u ter, den Regieassistenten, zu mir. Wir sprechen uns morgen wieder. Jetzt habe ich mit Linda noch etwas zu bereden. «
    Thorn nickte und verließ das Zimmer. Draußen schauten ihn a l le neugierig an, doch niemand stellte ihm eine Frage. Er traf den Regieassistenten auf der Treppe und schickte ihn zu Schultz-Breitenberg.
    Als der Regieassistent eintrat, hörte er, wie Schultz-Breitenberg zu Linda Scholz sagte: » Es war also sicher niemand auf dem Balkon. Ist Ihnen in der letzten Zeit etwas an Tho r sten aufgefallen? Redet er merkwürdig oder benimmt er sich seltsam? «
    » Nein, er ist wie immer. Bis auf heute Mittag, diesen une r klärlichen Schlag, den er bekommen haben will. Vielleicht hat er recht. Vielleicht spukt es hier wirklich. Bedenken Sie doch, was alles schon geschehen ist, seit wir da sind, Vi k tor. «
    » Linda, ich habe mich bereit erklärt, einen Horror-Film zu machen. Aber nie und nimmer werde ich an Geister oder Gespe n ster glauben. Thorsten ist überarbeitet, oder er hat sich bei dem Sturz doch den Kopf angeschlagen. Ihre Nerven sind wohl auch nicht die besten in der letzten Zeit. Soll ich Ihnen eines von den Script-Girls schicken, damit Sie nicht allein zu sein bra u chen? «
    » Das ist nicht nötig, Viktor. «
    Linda Scholz ging. Schultz-Breitenberg und der Regieass i stent Reuter blieben allein z u rück.
    » Irgend etwas geht hier vor « , sagte der Regisseur. » Je mehr ich davon mitbekomme, um so weniger gefällt es mir. Sag ein paar zuverlässigen Männern Bescheid, Rainer, sie sollen ein Auge auf alles haben, besonders nachts. In der letzten Zeit ist zuviel passiert, als dass alles Zufall sein könnte. Dahi n ter steckt eine Absicht. Ich werde es h e rausfinden. «
    Der robuste, rotblonde Rainer Reuter fragte: » Die Konku r renz, Chef? «
    Der Regisseur zuckte mit den Schultern.
    » Bevor morgen früh die Dreharbeiten beginnen, rufen wir Dr. Heydenreich an, den Psychiater. Mir scheint, die Scholz und der Thorn sind nervlich ziemlich mitgenommen. Die beiden fangen ta t sächlich an, Gespenster zu sehen. «
     
    *
     
    Linda Scholz war nicht so zuversichtlich und selbstsicher, wie sie sich bei Schultz-Breitenberg gegeben hatte. In ihrem Zimmer angekommen, sah sie zunächst überall nach, selbst unter dem Bett, obwohl sie sich dabei lächerlich vorkam. Sie ve r schloss die Tür von innen. Die Rollläden hatte sie fest heru n tergelassen. Draußen blitzte es immer noch, der Donner krachte. Doch das G e witter zog schon weiter. Die aufzuckenden Blitze wurden selt e ner, der Donner krachte weiter entfernt. Der Regen ließ allmä h lich nach.
    Es war ein Uhr. Linda starrte in die Dunkelheit. Sie zwang sich zur Ruhe, zwang sich, an angenehme Dinge zu denken. Sie brauchte ihren Schlaf, denn Schlaf war das beste Schönheitsmittel. Irgendwann fielen ihr die Augen zu. Der Donner drang nur noch ganz leise in ihr Bewusstsein , verrollte in der Ferne.
    Linda Scholz glitt vom Dämmerschlaf in einen tiefen, festen Schlaf. Zugleich begann ihr Traum.
     
    *
     
    Nach dem Gewitter war die Luft frisch und würzig. Es roch nach Humuserde, Waldluft, harzigem Holz. Die Vögel zwitsche r ten, und die Sonnenstrahlen machten aus jedem Tautropfen einen präc h tigen Edelstein.
    Roxane von Falkenfels hörte den Klang der Jagdhörner. Graf Bodo, ihr Vater, und die übrige Jagdgesellschaft waren weit en t fernt. Roxane war das recht so. Sie liebte es, allein durch den Wald zu reiten.
    Diesmal hatte sie einen besonderen Grund, sich von den and e ren zu trennen. Sie trieb ihren grauen Zelter über die Wal d wiese zu dem Windbruch. Roxane stieg aus dem Sattel, band ihr Pferd an.
    Kurz danach hörte sie einen Reiter. Sie verbarg sich hinter einem Baumstamm.
    Es war Arno von Schönhall, der da
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