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Romana Extra Band 2

Romana Extra Band 2

Titel: Romana Extra Band 2
Autoren: Penny Roberts , Christina Hollis , Lucy Gordon
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verräterisch?“
    „Ich habe von meinem achten Lebensjahr an in Griechenland gelebt“, erinnerte Billie sie und schloss die Lider, während sie sich an ihre erste Begegnung mit Alexei Nikolos Drakos vor siebzehn Jahren erinnerte …
    Die Jungen riefen ihr Schimpfwörter zu, als Bliss ihnen an den Strand folgte. Obwohl sie die Bedeutung der Wörter nicht verstand, wusste sie, dass es etwas Schlimmes war, versuchte aber, sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Wenigstens redeten die Jungen mit ihr und nahmen sie wahr. Die Mädchen in der Dorfschule schnitten sie, tuschelten hinter ihrem Rücken und warfen ihr abfällige Blicke zu. Ähnlich wurde ihre Mutter von den Frauen im Dorf behandelt. Nach einem Jahr war Bliss bewusst geworden, dass das Leben auf einer kleinen griechischen Insel sehr einsam sein konnte für ein fremdes Mädchen.
    Sie hasste alles an sich – dass sie so klein und dünn war, ihr rotes Haar und ihre helle Haut, die in der Sonne sofort verbrannte. Und dass sie keinen Vater hatte, machte sie umso mehr zu einer Außenseiterin in einer Gesellschaft, in der alleinerziehende Frauen ohnehin misstrauisch beäugt wurden. Und obwohl sie es niemals zugegeben hätte, beschämte ihre Mutter sie am meisten.
    Wie Lauren oft genug betonte, war sie erst dreißig und konnte daher nicht wie eine „vertrocknete alte Jungfer“ leben. Sie war Künstlerin und hatte in dem Dorf ein kleines Haus gemietet, wo sie ihre Aquarelle an die wohlhabenden Gäste aus dem Wellnesshotel auf der anderen Seite der Insel verkaufte. Keine der einheimischen Frauen zog sich so an wie sie. Lauren trug keinen BH und lief immer in abgeschnittenen T-Shirts und knappen Bikinihöschen herum. Bliss hielt sie mit ihrem langen blonden Haar, dem Bauchnabelpiercing und den langen, gebräunten Beinen für sehr schön, was allerdings offenbar nur die Männer zu schätzen wussten, denn Lauren hatte immer nur Freunde.
    An jenem Tag war Alexei aus einem der Fischerboote gestiegen, die man an den Strand gezogen hatte, sodass sie zuerst nicht gewusst hatte, wer er war. Da er ziemlich groß war, hielt sie ihn zuerst für einen Erwachsenen, als er stirnrunzelnd in ihre Richtung blickte und dann die Jungen zur Rede stellte und von ihnen wissen wollte, was los war. Diese verstummten sofort und wechselten betretene Blicke. Als er sie nach ihrem Namen fragte, verriet einer der Jungen ihn ihm.
    „Bliss“, wiederholte Alexei mit ausdrucksloser Miene, während er auf sie zuging. „Du bist also die kleine Engländerin. Bliss ist ein alberner Name. Ich nenne dich Billie …“
    „Das ist ein Jungenname“, wandte Bliss ein.
    „Er passt besser zu dir“, erklärte er schulterzuckend und betrachtete sie kühl aus seinen goldbraunen Augen. Dann wandte er sich wieder ab und sprach einen der älteren Jungen an, Damon Marios, den Sohn des Arztes. Da sie die Sprache gerade erst lernte und er so schnell redete, konnte sie ihm nicht folgen. Damon wurde jedoch rot und bohrte verlegen die Zehen in den Sand.
    „Wer war das?“, fragte sie Damon, nachdem Alexei in den Wagen, der am Hafen auf ihn wartete, gestiegen und weggefahren war.
    „Alexei Drakos.“
    Mehr brauchte er ihr nicht zu sagen. Selbst sie wusste, dass die Familie Drakos in einer Luxusvilla mit Blick auf eine wunderschöne Bucht am anderen Ende der Insel residierte. Das prachtvolle Haus befand sich seit über hundert Jahren in ihrem Besitz, genau wie das Hotel, die Geschäfte und die meisten Häuser im Dorf. Die Familie kontrollierte alles, was Speros betraf, und bestimmte sogar, wer dort lebte und arbeitete. Sie hatte hier das Sagen und herrschte mit eiserner Hand. Die Einheimischen waren damit jedoch zufrieden, weil die Jobs im Hotel gut bezahlt waren und die Geschäfte Geld einbrachten. Alexeis Vater hatte sogar eine neue Schule und eine kleine Klinik gebaut, und während die jungen Leute die anderen Inseln verließen, nahm die Bevölkerung hier ständig zu.
    „Mum, ist die Familie Drakos sehr reich?“, erkundigte sich Bliss, als ihre Mutter an diesem Abend kochte, was selten vorkam.
    „Die schwimmen im Geld“, erwiderte Lauren und schnitt ein Gesicht. „Aber sie sind nicht einen Deut besser als wir. Constantine, der alte Drakos, war dreimal verheiratet und blieb kinderlos. Dann ist seine russische Mätresse Natasha, die nur halb so alt ist wie er, mit Alexei, seinem einzigen Kind, schwanger geworden. Constantine hat sich von seiner dritten Frau scheiden lassen und Natasha zwei Tage vor der
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