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Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
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geflogen? Ich möchte hier allein an dem Buch arbeiten. Was ich bestimmt nicht gebrauchen kann, ist irgendeine fremde Person, die Fragen stellt und in Dingen wühlt, die ich vielleicht ruhen lassen will.“
    „Reg dich ab, Mark. Lucas Brightmore hat eine Agentur kontaktiert, die über einen ausgezeichneten Ruf verfügt. Nicht zuletzt wegen der absoluten Diskretion ihrer Leute. Ich glaube, es könnte funktionieren.“
    „Es ist mir egal, wie verschwiegen diese … Sekretärin ist. Hätte ich eine Assistentin gewollt, hätte ich mir eine mitgebracht. Ich habe exzellentes Personal, wie du weißt. Und ich würde niemals jemanden in die Villa einladen. Ich muss ungestört sein, um arbeiten zu können. Du kennst mich doch. Ich muss mich erst einmal selbst mit den Einzelheiten vertraut machen, bevor ich mit irgendetwas an die Öffentlichkeit gehen kann. Dafür benötige ich meine Ruhe.“
    „Ja. Aber es handelt sich hier nicht um ein geschäftliches Projekt, sondern um die Lebensgeschichte unserer Mutter. Diese muss ihr gerecht werden, und du bist der Einzige in der Familie, der wenigstens ein bisschen kreativ ist“, erwiderte Cassie. „Ich finde es unglaublich mutig von dir, den Job zu übernehmen. In deinem und unserem Interesse solltest du ihn schnellstmöglich hinter dich bringen. Dann können wir alle unser Leben weiterleben, und Dad wird glücklich sein.“
    „Wie geht es ihm heute?“
    „Wie gehabt. Die Chemotherapie hat ihm ziemlich zugesetzt. Davon muss er sich erst einmal erholen“, antwortete Cassie nach kurzem Zögern traurig. „Mark“, fuhr sie dann energisch und leicht besorgt fort. „Du musst dir den Job nicht aufladen. Gib dem Verleger den Vorschuss zurück, und überlass das Schreiben von Mums Biografie einem Journalisten. Komm nach Hause, kümmer dich um das Unternehmen, und leb dein Leben weiter.“
    „Ich soll die Sache einem Journalisten überlassen? Nein, Cassie. Die Presse hat Mums letzte Chance auf Würde zerstört. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, was sie aus einer Lebensgeschichte macht, die auf Lügen und dummem Gerede basiert.“ Trotz der Sommerhitze lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. „Ich kann mir schon die Schlagzeile vorstellen.“ Mark schluckte. „Es würde ihn umbringen. Außerdem weigere ich mich, sie noch einmal so im Stich zu lassen.“
    „Dann beende Mums Buch. Und tu es schnell. Die Agentur hat gesagt, dass sie dir ihre beste Ghostwriterin schickt. Sei also nett und freundlich. Ich bin deine Schwester, und ich liebe dich. Doch zuweilen bist du nicht gerade umgänglich. Und jetzt muss ich aufhören. Pass auf dich auf, Mark.“
    Er hatte sich über Cassie noch nie lange ärgern können. Seit dem Tod der Mutter war sie die einzige Konstante im Leben seines Vaters. Sie war mit einem Arzt verheiratet und hatte drei kleine Kinder. Glücklicherweise liebte sie das Herrenhaus, in dem sie beide aufgewachsen waren. Deshalb bedeutete es für sie auch kein Opfer, als es darum ging, mit ihrer Familie dort einzuziehen. Und wann immer er auf Belmont Manor gewesen war, hatte sie wenn nötig die Friedensstifterin gespielt.
    Trotzdem hätte sie mich über die Ghostwriterin informieren müssen, dachte er. Plötzlich kam ihm seine Entscheidung lächerlich vor, sich auf Paxos mit der Biografie befassen und sie fertig schreiben zu wollen. Er hatte geglaubt, dass es ihm helfen würde, hier allein zu sein. Stattdessen war er mit jedem Tag gereizter geworden.
    Es machte ihn rasend, dass er sich nicht richtig auf die Aufgabe konzentrieren konnte, die er sich selbst gestellt hatte. Nach ein paar Minuten am Schreibtisch war er immer wieder aufgestanden und nervös herumgelaufen. Ja, dieses Buch war zu persönlich.
    Seine Mutter war eine hoffnungslose Hausfrau gewesen und auch kein großartiges Organisationstalent. Sie hatte es geliebt, Dinge zu gestalten. Es hatte ihr Freude bereitet, aus einem Durcheinander von Fotos, Briefen, Zeitungsausschnitten und Notizen etwas zu erschaffen.
    Bei ihm verhielt es sich ähnlich. Er war in vielerlei Hinsicht ein Künstler. Es entsprach seiner Natur, die Grenzen des Möglichen zu durchstoßen, um zu sehen, was danach kam, und um zu verändern. Kein Wunder, dass er öfter mit seinem Vater aneinandergeriet, der fast zwanghaft auf Ordnung und Konformität bestand und keinen Wandel wollte.
    So war es zumindest bis vor fünf Monaten gewesen. Und jetzt? Sein Vater kämpfte gegen den Krebs. Seine geliebte Mutter war nach einer
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