Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv Band 240

Romana Exklusiv Band 240

Titel: Romana Exklusiv Band 240
Autoren: Sharon Kendrick , Anne Weale , Diana Hamilton
Vom Netzwerk:
den Oberkörper und küsste sie auf den Mund. Ihr letzter klarer Gedanke war, dass Cam nie herausfinden würde, wie sehr er mit seiner Frage ins Schwarze getroffen hatte.
    Sie hatten schon drei Tage in dem Schloss verbracht, und Liz war glücklich – sehr glücklich –, als ein Kurier die Hochzeitsfotos brachte. Sie hatten sie vor dem Standesamt von einem vertrauenswürdigen Bekannten Cams machen lassen, der sie nicht an die Presse verkaufen würde. Während sie die Bilder genauer betrachtete, dachte sie, dass man bei ihrem Anblick annehmen musste, es hätte sich um eine ganz normale Hochzeit gehandelt. Sie war überrascht, wie sie sich seit ihrer ersten Hochzeit verändert hatte. Die Frau in dem blauen Kostüm, die ihren Ehemann anlächelte, war eine andere als die auf ihren ersten Hochzeitsbildern.
    An ihrem letzten Morgen im parador nahmen sie wieder ein gemeinsames Bad, trockneten sich gegenseitig ab und liebten sich ausgiebig in dem großen Himmelbett.
    Als sie später Arm in Arm erschöpft dalagen, flüsterte Cam ihr zu: „Hast du die Zeit hier genossen?“
    Liz hob den Kopf und hauchte ihm einen Kuss auf die Schulter. „Dumme Frage … das weißt du doch. Die Spaziergänge … das Essen … der Ausblick … einfach nur entspannen … Es war perfekt.“
    Nicht ganz perfekt, gestand sie sich im Stillen ein, doch vertrieb sie diesen Gedanken sofort wieder. Immerhin lag sie hier in seinen Armen.
    Als Cam wenig später aufstand, schlug er Liz vor, ihren Aufenthalt zu verlängern. Er hätte diese wundervolle Unterbrechung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft gern hinausgezögert. Und wie sie schon gesagt hatte, war das Essen fantastisch und die Lage idyllisch.
    Das, was sie nicht aufgezählt hatte, war der großartige Sex, den sie genossen hatten. Er wusste allerdings, dass es ihr zumindest körperlich genau solchen Spaß bereitet hatte wie ihm. Noch nie hatte er eine begehrenswertere Frau getroffen. Ihr Anblick allein genügte, um seine Lust zu wecken. Doch diese Leidenschaft erlosch nicht so leicht, denn sie hatten so viele Dinge gemein. Er liebte ihre Seele genauso sehr wie ihren Körper.
    Aber er konnte nicht vergessen, dass sie nach ihrem ersten Liebesspiel geweint hatte. In seinem Arm liegend musste sie gedacht haben, dass er schlafen würde. Er war allerdings hellwach gewesen und hatte alles miterlebt. Vielleicht hätten sie darüber reden sollen. Doch in dem Moment hatte er es für das Beste gehalten, es zu ignorieren.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen.
    Abends, zurück in Valdecarrasca, in seinem Schlafzimmer, das sie nun als ihr Schlafzimmer bezeichnen musste, fiel es Liz leicht, ihre Ehe als normal zu bezeichnen. Doch tagsüber hegte sie tiefe Zweifel daran. Täglich wuchs ihre Sehnsucht, Cam ihre wahren Gefühle zu offenbaren. Manchmal, wenn er sie liebevoll berührte, fiel es ihr schwer, die Zärtlichkeit zu ertragen, denn eigentlich wollte sie von ihm hören, dass er sie liebte.
    Aber wie konnte er es ihr sagen, wenn es nicht stimmte? Sie wünschte sich etwas Unmögliches und wusste es. Liebe war nicht Teil ihrer Abmachung. Sie konnte mit dem, was sie hatte, zufrieden sein: einem wunderschönen Zuhause und einem erfahrenen Liebhaber, der ihr so viel körperliche Befriedigung schenkte.
    Du kannst nicht alles haben, ermahnte sie sich. So gern sie in La Higuera lebte, so gern hätte sie den Luxus gegen eine kleine Berghütte eingetauscht, um von ihm diese drei kleinen Worte zu hören.
    Cam wiederum hatte zunehmend den Eindruck, dass er mit einem Gespenst zusammenlebte – dem Gespenst eines Mannes, der sein Leben mit einer heldenhaften Tat beendet hatte und der zu Lebzeiten nicht gerade ein Genießer gewesen war. Münzen und Sport, die Hobbys von ihrem ersten Mann, interessierten ihn überhaupt nicht. In der Schule hatte er sich nur für Ski- und Kanufahren begeistern können. Ein Fußballspiel im Fernsehen anzusehen hielt er für Zeitverschwendung und gegenüber Frauen eher von Nachteil. Aber Liz schien Duncans Macken akzeptiert zu haben.
    Cam vermutete, dass sie mit ihrer sexuellen Beziehung nicht ganz glücklich war. Sie genoss die gemeinsamen Momente im Bett, doch außerhalb schien sie heftige Gewissensbisse zu haben, als würde sie jemanden betrügen.
    Wie lange würde Duncans Geist sie noch verfolgen … sie beide?
    Theoretisch hätte er, Cam, mit ihrer Ehe zufrieden sein müssen, solange sie den Abmachungen entsprach. Trotzdem war er es nicht. Er wollte, dass Liz glücklich war …
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher