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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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Wagens ein. Kaum hatte sie sich gesetzt, spürte sie, wie sie erneut in Panik geriet. Sie hatte noch nicht über den Moment des Wiedersehens mit Damiano hinausgedacht und fühlte sich jetzt wie eine Kanutin, die ohne Paddel auf Stromschnellen zutrieb.
    „Das ist auch für mich eine seltsame Situation. Mach dir keine Gedanken, cara “, sagte Damiano leise und legte ohne Vorankündigung seine Hand auf ihre, die sie zur Faust geballt hatte. „Lassen wir heute irgendwelche langatmigen Erklärungen. Ich bin zurück. Du bist da. Das allein ist im Moment wichtig.“
    Starr blickte sie ihn an. Wie umwerfend er immer noch aussah! Ihre Sinne sprachen sofort auf ihn an, und sie merkte voller Scham, wie eine verräterische Hitze sie durchflutete. Sie empfand ihre Reaktion als äußerst unpassend und demütigend. Als sie einmal all ihren Mut zusammengenommen und Damiano unmissverständlich in ihr Bett eingeladen hatte, hatte er sie rundheraus abgewiesen. Nein, dachte sie peinlich berührt, als Frau wird er mich nicht brauchen.
    Sein markantes Gesicht war schmaler geworden, und er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Vermutlich hatte er während des Rückfluges nach England nicht geschlafen, da er und seine Familie sich so viel zu erzählen hatten. Aber eigentlich sah er so aus, als hätte er eine ganze Woche lang nicht geschlafen.
    Auch wirkte er insgesamt härter und entschlossener als früher. Die Begegnung mit dem „Empfangskomitee“ hatte das deutlich gezeigt. Ja, und sein Akzent hatte sich geändert. Damiano hatte fünf Jahre lang Spanisch gesprochen und sich in seiner Redeweise sicherlich seiner Umgebung angepasst. Er war ein sehr kluger und fähiger Mann und nicht auf Grund seiner Geburt Vorsitzender der Braganzi-Bank geworden. Nach dem Tod seines Vaters hatte man ihn mit achtundzwanzig Jahren in das Amt gewählt, weil er seine Arbeit so hervorragend machte.
    Deutlich spürte Eden, dass sich das Schweigen zwischen ihnen immer mehr auflud, aber ihr war nicht klar, womit. Und während sie noch rätselte, begegneten sich ihre Blicke. In seinen Augen schien ein Feuer zu brennen. Plötzlich fasste Damiano in ihr Haar, zog sie zu sich und presste seine Lippen auf ihre.
    Im ersten Moment wusste sie nicht, wie ihr geschah. Sie hatte immer in der Vorstellung gelebt, dass ihr Mann sie wenig anziehend fand, und hätte überraschter nicht sein können.
    Leidenschaftlich erforschte er mit der Zungenspitze ihren Mund. Eden fühlte, wie ihre Verblüffung heftiger Erregung wich, und stöhnte unwillkürlich auf.
    Sofort gab Damiano sie frei. Er ließ den Blick über ihr leicht gerötetes Gesicht schweifen, senkte dann die Lider und stieß rau hervor: „ Mi dispiace … Entschuldige, ich weiß nicht, was mich überkommen hat.“
    Ihr Herz schlug so schnell, als wäre sie gerade tausend Meter in Rekordzeit gelaufen, und ihr Körper war angespannt vor sehnsüchtiger Erwartung. Es war einfach unendlich lang her, dass jemand ihr so nahe gekommen war. Und gleichzeitig empfand sie eine große Verlegenheit, denn offensichtlich bedauerte er, sie geküsst zu haben.
    Gewissermaßen aus Selbstschutz ließ sie den Kopf sinken und blickte auf ihre Hand, die Damiano noch immer umfasst hielt.
    Damiano verstärkte seinen Griff. „Habe ich dir wehgetan?“
    „Nein …“, antwortete sie leise, konnte vor Befangenheit kaum sprechen. Nimm mich, wann immer du willst, hätte sie ihm am liebsten gesagt. Aber sie hatte ihn nicht und besaß auch keinerlei Vertrauen in ihre eigene Anziehungskraft. Vor fünf Jahren, kurz vor jener verhängnisvollen Geschäftsreise nach Montavia, hatte sie den verzweifelten Versuch unternommen, ihre Ehe zu retten, und war kläglich gescheitert. Damiano hatte sie zurückgewiesen, ihren Körper abgelehnt. Aber noch schlimmer war gewesen, dass er das mit einem Sarkasmus getan hatte, der sie tief verletzt hatte.
    In dem angespannten Schweigen legte sie ihre andere Hand auf seine und merkte erst jetzt, wie rau sie war. Eden betrachtete sie genauer und ließ verwirrt die Fingerspitzen über die vernarbten Knöchel und abgebrochenen Nägel gleiten. Dann drehte sie sie um und entdeckte die Schwielen auf der Innenseite.
    „Eine echte Herausforderung für die Maniküre“, stellte Damiano bedächtig fest.
    „Aber … aber wie …?“
    „Ich habe über drei Jahre lang sechs Tage in der Woche in einem Steinbruch gearbeitet. Dort gab es kaum maschinelle Unterstützung …“
    „In … in einem … Steinbruch?“ Bestürzt nahm sie
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