Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
Vom Netzwerk:
konnte natürlich noch nicht begreifen, wie sinnlos dieses Schauspiel war. Er schaute so fasziniert zu, als wäre es sein Lieblingskinderprogramm im Fernsehen.
    Kinder haben eine andere Beziehung zum Tod, sie haben noch keine Vorstellung davon, was er bedeutet, überlegte sie.
    „Condesa, Condesa“, flüsterte ihr Señor Bonares plötzlich zu. Als sie sich zu ihm umdrehte, wies er aufgeregt in die andere Richtung. „Carlos will Ihnen die Ohren schenken.“
    Es stimmte wirklich. Carlos kam lächelnd durch den Regen von Blumen, Hüten, Pralinen und anderen Geschenke, die ihm die Zuschauer vor lauter Begeisterung über die perfekte Vorstellung in die Arena warfen, auf Davina zu.
    Sie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Sie wollte etwas sagen, brachte jedoch kein Wort hervor. Es gelang ihr noch nicht einmal, wenigstens eine erfreute Miene aufzusetzen, was man bestimmt von ihr erwartete. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
    „Carlos, du hast wohl vergessen, dass meine Frau Engländerin ist“, hörte sie Ruy klar und deutlich sagen. „Deshalb sind ihr solche Liebesbeweise fremd. So ein zurückhaltendes englisches Veilchen muss man behutsam und sanft behandeln, sonst zerstört man es.“
    „Verzeihen Sie mir“, entschuldigte Carlos sich sogleich bei ihr, „daran habe ich nicht gedacht. Bonares, führ Ruy, Davina und Jamie bitte in meine Kabine. Heute Nachmittag möchte ich feiern. Bei einem guten Essen vergessen Sie alles und fühlen sich wie im Paradies“, versprach er Davina, ehe er unter dem frenetischen Beifall der Menge die Arena verließ.
    „Warum wollte Carlos meiner Mummy die Ohren geben?“, fragte Jamie seinen Vater.
    „Es ist ein Zeichen von Verehrung. Es gibt nicht viele Frauen, denen eine solche Ehre zuteil wird“, erklärte Ruy ironisch und betrachtete Davinas blasses Gesicht. „Aber vielleicht kann man es in Carlos’ Fall nicht unbedingt als eine Ehre bezeichnen“, fügte er unfreundlich hinzu. „Ich glaube eher, es ist bei ihm reine Gewohnheit, seiner jeweiligen Geliebten den mutigsten und kraftvollsten Stier zu widmen.“
    In dem Moment hasste sie seine spöttischen Bemerkungen geradezu.
    „Du kannst es offenbar kaum erwarten, bei deinem Liebhaber zu sein“, sagte Ruy, als sie aufstand und Carlos’ Manager folgte. „Es überrascht mich, dass du ihn nicht gebeten hast, dich auf dem Sand zu lieben, wo er den Stier getötet hat. Frauen finden so etwas doch erregend. Ich habe dich genau beobachtet“, fügte er zornig hinzu. „Vor lauter Sehnsucht nach ihm wärst du beinah ohnmächtig geworden. Mir ist völlig klar, wie erregend die Corrida auf Menschen wirkt, die nicht mit dieser Tradition aufgewachsen sind, meine Liebe. Und ich kann dir versichern, Carlos weiß es auch. Zweifellos erwartet er von dir eine herzliche Begrüßung und …“
    „Hör auf!“, bat Davina ihn und hielt sich die Ohren zu. Sie war froh, dass Jamie nichts davon mitbekam, denn er ging mit Señor Bonares voraus. „Was fällt dir eigentlich ein, solchen Unsinn zu reden? Das stimmt doch alles nicht.“
    Aber Ruy ignorierte sie einfach. Er fuhr mit dem Rollstuhl weg und drehte sich nicht ein einziges Mal um.
    Sie versuchte, ihm zu folgen. Doch auf einmal wurde sie von den Menschen hinter und neben ihr so eingekeilt, dass sie Ruy nicht mehr sehen konnte.
    Plötzlich tauchte er neben ihr auf. „Kannst du nicht aufpassen?“, fuhr er sie an, ehe er sie am Handgelenk packte und sie mit sich zog.
    In Carlos’ Umkleideraum lagen Berge von Blumensträußen und unendlich viele Geschenke der Zuschauer. Das Jackett hatte er achtlos auf einen Sessel gelegt, und er saß da in dem feuchten Hemd. Er stand auf und begrüßte Davina und Ruy lächelnd. Dann bot er ihr seinen Platz an.
    Sie ließ sich dankbar in den Sessel sinken. Zu ihrer Überraschung legte Carlos ihr den Arm um die Schulter und die Hand unters Kinn.
    „Haben Sie es vergessen?“, fragte er rau. „Sie wollten mir etwas zurückgeben.“
    Ihr fiel der Kuss wieder ein, den er ihr auf der Hacienda in die Hand gegeben hatte. Unsicher lächelte sie ihn an. Hier in diesem engen Raum wirkte er ganz anders als zuvor, er kam ihr vor wie ein Fremder. In seinen Augen blitzte es rätselhaft auf. Und dann begriff sie, was los war: Carlos war erregt.
    „Wenn Sie mir meine Belohnung nicht freiwillig geben, muss ich sie mir holen“, erklärte er leise. Unvermittelt neigte er den Kopf, presste seine Lippen auf ihre und teilte sie geschickt.
    Sie hob die Hände und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher