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Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Titel: Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran
Autoren: Hans Warren
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hatte den Anschein, als wäre er von einem Raubfisch in die Tiefe gerissen worden. Mit klopfenden Herzen warteten wir, daß Pongo wieder auftauchen würde. Zwei Minuten vergingen, drei, fünf Minuten! So lange kann kein Mensch unter Wasser bleiben.  
      „Armer Pongo!" sagte Rolf leise und wandte sich um, damit niemand sehen sollte, daß ihm die Tränen in die Augen schossen.  
      Balling war ein Stück zur Seite getreten. Ihm wie uns allen tat der Verlust Pongos unendlich weh. Auch unsere Leute ließen die Köpfe hängen.  
      „Wir wollen die Papiere auf dem Schreibtisch in der Höhle untersuchen," meinte Rolf schließlich, nachdem er sich einen Ruck gegeben hatte. „Hoffentlich kommen wir bald von der Insel fort. Ich habe wenig Lust, hier länger zu bleiben."  
      Unsere Leute verteilte Rolf in der Umgebung. Sie sollten Wache halten, falls der Professor überraschend zurückkehrte. Von Balling war nichts zu sehen. Schweigend gingen Rolf und ich in die Höhle zurück, wo sich Rolf in die Schriften und Papiere auf dem Schreibtisch vertiefte. Ich betrachtete die Werke im Bücherschrank, die zum größten Teile dem Gebiete der Zoologie angehörten. Besonders zahlreich waren Bücher vertreten, die sich mit ausgestorbenen Riesentieren aus grauer Vorzeit befassten, die vor mehr als hundert Millionen Jahren die Erde bevölkert hatten.  
      „Nach allem, was ich hier gefunden habe," begann Rolf plötzlich, „ist der Professor ein ganz harmloser Zeitgenosse. In einer Zeitschrift, die hier liegt, steht etwas über Professor Thomson. Sie ist ein halbes Jahr alt, in London erschienen. Er muß eine fixe Idee haben, die er wohl hier in die Tat umsetzen wollte."  
      Rolf gab mir das Heft. Ich setzte mich in einen Klubsessel und begann zu lesen.  
      „Wie wir soeben erfahren — hieß es da — hat Professor Thomson die Absicht, auf den Sunda-Inseln nach Versteinerungen vorsintflutlicher Tiere zu forschen. Hoffentlich hat er diesmal mehr Erfolg als auf seiner letzten Expedition. Die Leser werden sich erinnern, daß Thomson vor einem Jahre die Behauptung aufstellte, daß es die Drachenechse noch heute lebend auf den Sunda-Inseln gäbe. Er fand wenig Glauben in der Fachwelt und schloß mit Professor Hastings eine Wette ab, daß es ihm gelingen würde, die Beweise seiner Behauptung zu erbringen."  
      „Typisch englisch," meinte ich. „Sogar die Gelehrten sind dem Wettfieber verfallen."  
      „Lebende Drachenechsen gibt es hier sicher nicht mehr," sagte Rolf, „aber vielleicht findet er Skelette längst ausgestorbener Tiere "  
      „Hast du in den Skizzen und Aufzeichnungen etwas gefunden, Rolf, das einen Anhaltspunkt gibt, was der Professor hier treibt?"  
      „Die Skizze scheint der Plan eines Bergwerks zu sein, Hans. Die Aufzeichnungen handeln von Sauriern der verschiedensten Art und Größe, Dinosauriern und Raubsauriern. Schade, daß wir uns mit dem Professor nicht in Ruhe über seine Forschungen unterhalten können. Er scheint ein Experte auf seinem Spezialgebiet zu sein."  
      „Und dieses Professors wegen mußten wir unsern Pongo verlieren, Rolf. Ich kann und will es noch immer nicht glauben."  
      „Der Professor kann letzten Endes nichts dafür, Hans. Daß er uns in die Höhle eingesperrt hat, verzeihe ich ihm, auch die Skorpione will ich ihm nicht nachtragen. Vielleicht hat er nicht unbegründete Angst, daß ihn Zeitungsreporter in seiner Arbeit stören würden, wenn bekannt würde, daß er hier nach Saurierknochen und -fußabdrücken im Gestein forscht."  
      „Vielleicht hat er schon etwas entdeckt, Rolf! Das würde seine Befürchtungen besser erklären."  
      In dem Augenblick kam Balling den Gang entlang. Schon von weitem rief er laut nach uns; er schien sehr aufgeregt zu sein.  
      „Ich glaube, wir haben uns geirrt!" rief er laut. „Pongo scheint zu leben. Ich sah drüben an der Insel eine dunkle Gestalt dem Wasser entsteigen."  
      Entgeistert blickten wir Balling an. Wir wagten nicht, uns zu freuen, denn genau konnte Balling nicht sagen, ob es Pongo gewesen war, den er gesehen hatte.  
      „Ich glaube, daß ich mich auf meine guten Augen noch so ziemlich verlassen kann," beharrte Balling auf seiner Ansicht. „Ich glaube, daß Pongo nur einen Trick angewendet hat, um den Haien zu entkommen. Ein Kampf gegen vielleicht mehrere Tiere wird ihm zu lange gedauert haben. Kopf hoch, meine Herren! Ich nehme bestimmt an, daß wir unsern Schwarzen bald gesund hier
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