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Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
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sie zogen sich langsam auf die Nordseite zu, um etwas von den Verhandlungen zu hören.
    Jetzt war für uns der geeignete Augenblick gekommen. Die Feuer glühten nur noch schwach, und der Mond würde sein bleiches Licht erst in einer Stunde über die Sümpfe werfen. Dann konnten wir aber schon genügend weit entfernt sein, um keinen Feind mehr befürchten zu müssen.
    Behutsam wurde das starke Tor geöffnet, und zwei Bata schlüpften hinaus, um sich zu überzeugen, daß kein Posten mehr in der Nähe war. Nach wenigen Minuten kehrten sie zurück und meldeten dem Ompum, daß wir unbesorgt entfliehen könnten. Mir kam zwar die Zeit, in der sie sich vom Fehlen jedes Feindes überzeugt hatten, reichlich kurz vor, aber bevor ich eine diesbezügliche Bemerkung machen konnte, war das Tor bereits weit geöffnet, und die Bata trugen das Floß hinaus. Schnell folgten wir, die Pistolen schußbereit in den Händen, und schritten über die leise knarrende Brücke hinweg, die den Schutzgraben überspannte. Da dieser Graben erst in weitem Bogen um die südlichen Felder lief, ehe er in den kleinen Flußarm mündete, hatten wir beschlossen, die Felder zu Fuß zu überqueren und das Floß direkt in den Wasserarm zu setzen. Es waren wenigstens dreihundert Meter, die wir durchschreiten mußten, und es war mir nicht ganz wohl zumute, wenn ich daran dachte, daß uns zufällig doch ein Feind entdecken könnte.

    Aber auch die Bata schienen ähnliches zu empfinden, denn nur die ersten fünfzig Meter schlichen sie leise dahin, dann setzten sie sich unbekümmert um das ziemlich starke Geräusch, das die Reishalme beim Niederknicken hervorbrachten, in schnellen Trab. Wir mußten ihnen schon auf dem Fuße folgen, denn wir wußten nicht genau die Richtung, und es war noch zu dunkel, um ihre Gestalten auf größere Entfernungen entdecken zu können. Mochte aber auch dieser Wunsch, möglichst schnell den rettenden Fluß zu erreichen, sehr menschlich sein, so zeigte sich aber doch sofort der große Fehler, den die Bata damit begangen hatten. Wir waren sicher völlig unbemerkt entkommen, so wurde aber das starke Geräusch unser Verräter.
    Ein lauter Schrei dicht hinter uns bewies, daß die beiden Bata, die nach einem Posten ausgespäht hatten, doch nicht sorgfältig genug gewesen waren. Immer wieder stieß der Posten seinen Alarmschrei aus, während er uns folgte. Er hatte es leicht, denn unsere Bata schienen jetzt von einem panischen Schrecken ergriffen zu sein. Sie verdoppelten noch ihre Geschwindigkeit - leider aber dadurch auch das Geräusch, während wir von unserem Verfolger außer den Schreien, die er von Zeit zu Zeit ausstieß, nichts wahrnehmen konnten.
    Es war vielleicht ein Glück, daß der arme Hasting auf dem Floß lag, das die Bata ja zum Entkommen dringend benötigten. Vielleicht hätten sie ihn sonst doch liegen lassen, nur um schneller vorwärts zu kommen. Für den Verwundeten war dieser Gewaltlauf sicher eine Tortur, denn wir hörten ihn oft laut stöhnen, wenn der rasende Lauf durch einen kleinen Bewässerungsgraben ging. Ich wäre ja gern stehengeblieben, um den schreienden Posten, der die Richtung unserer Flucht angab, zum Schweigen zu bringen, aber dann lief ich Gefahr, daß die Bata ohne mich auf dem Fluß abfuhren. Auch Rolf schien diese Ansicht zu haben, denn er keuchte allerlei Bezeichnungen hervor, die für die Bata nicht gerade sehr schmeichelhaft waren.
    Inzwischen mehrten sich die Schreie hinter uns. Die Feinde hatten die Verfolgung aufgenommen, und der Posten, der uns entdeckt hatte, kam jetzt immer näher. Schon wollte ich trotz der Gefahr, dann zurückbleiben zu müssen, stehenbleiben, um diesen gefährlichen Verfolger auszuschalten, da prallte ich mit dem letzten Bata hart zusammen. Wir waren endlich am Rande des Flußarmes angelangt.
    „Herr Hasting, sagen Sie den Leuten, daß sie sich möglichst ruhig verhalten", flüsterte Rolf, „unsere Verfolger werden stehenbleiben, wenn sie uns nicht mehr hören." Mit schwacher Stimme übersetzte der Legionär diesen Vorschlag, und wirklich hatten die Bata jetzt Besonnenheit genug, ihm zu folgen. Behutsam ließen sie das Floß ins Wasser gleiten. Kaum ein leises Plätschern verriet dann, daß sie Platz nahmen, und auch wir als letzte gelangten ohne lautes Geräusch auf das schlanke Fahrzeug. Rolf hatte mit seiner Vermutung recht behalten. Der hartnäckige Posten, der uns so dicht auf den Fersen geblieben war, hatte haltgemacht, als er das Geräusch unserer Flucht nicht mehr
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