Roemisches Roulette

erdrückende Last gewesen, die ich schon ewig mit mir herumgeschleppt habe.
    Ich gehe zurück zum Abfertigungsschalter. Mein Gang ist jetzt schneller, beschwingter. Ich überfliege die Namen der Fluggesellschaften aufs Neue. Auf einer Tafel hinter einer Reihe von Check-in-Schaltern sind Flüge zu verschiedenen Orten mit exotisch klingenden Namen aufgelistet. Einer geht um 16:50 Uhr. Ich gucke auf meine Uhr. Es ist Punkt vier.
    Ich warte, bis einer der Mitarbeiter frei ist.
    “Wie kann ich Ihnen helfen?”, fragt mich die Frau. Sie lächelt mich offen an. Ihre großen blauen Augen strahlen.
    “Gibt es noch Plätze für den Flug um zehn vor fünf?”
    Sie gibt die Daten in den Computer ein. “Ja, noch ein paar.”
    “Ich brauche ein One-way-Ticket.”
    Sie nennt einen Preis. Er ist entschieden zu hoch, und es ist mir egal.
    “Einmal, bitte”, sage ich.
    “Kommt sofort.”
    Wieder tippt sie auf der Tastatur herum und summt dabei eine Melodie.
    Ich sehe mich in der Abflughalle um. Die Stimmung ist heiter und gibt mir das Gefühl, dass alles möglich ist. Einige Reisende tragen – trotz der Kälte draußen – kurze Hosen und Sonnenbrillen im Haar. Bei dem Anblick muss ich lächeln. Auf einmal regt sich ein Gefühl der Hoffnung; der Aufregung.
    Ich wende mich wieder der Frau hinter dem Schalter zu. “Und erster Klasse, bitte.”
    – ENDE –