Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
Be-fehlsverweigerung andauert!«
    »Das ist eine Sicherheitsmaßnahme«, sagte Dorn ruhig, ohne sich zu dem Mann umzudrehen. »Es ist nur zu Ihrem Besten.«
    »Zu meinem Besten? Wer, zum Teufel, sind Sie, dass Sie entscheiden können, was zu meinem Besten ist?«
    Dorn blieb drei Schritte von Elverda entfernt stehen, machte eine steife, leichte Verbeugung und wandte sich erst dann seinem Arbeitgeber zu.
    »Sir, ich habe das Artefakt schon gesehen. Sie haben es noch nicht gesehen.«
    »Und das macht Sie zu etwas Besserem als mich?«, knurrte Humphries beinahe. »Heiliger, vielleicht!«
    »Nein«, sagte Dorn. »Nicht heiliger. Weiser.«
    Humphries setzte zu einer Antwort an, überlegte es sich dann aber anders.
    »In welche Richtung gehen wir?«, fragte Elverda in die plötzliche Stille.
    Dorn gab mit seiner prothetischen Hand die Richtung vor. »Nach unten«, erwiderte er. »Diese Richtung.«

    Der Gang ging abrupt wieder in einen natürlichen Tunnel über, an dessen niedriger Decke in exakten Abständen Lampen angebracht waren. Elverda musterte Dorns halbmenschliches Gesicht im schnellen Wechselspiel von Licht und Schatten auf dem geätzten Metall – als ob der Mond seine Phasen in Intervallen von dreißig Sekunden durchlaufen hätte.
    Humphries schwieg, während sie dem schrägen Tunnel nach unten ins Herz des Asteroiden folgten. Elverda hörte zuerst nur das Klicken seiner Schuhe, doch mit etwas Konzentration hörte sie dann auch den leiseren Tritt von Doms weichen Stiefeln und schließlich sogar das leise Patschen ihrer Slipper.
    Die Luft schien wärmer und dicker zu werden. Oder ist das nur Einbildung? Sie schaute flüchtig auf Humphries; Schweiß perlte über seiner Oberlippe. Der Mann strahlte angespannte Erwartung aus. Dorn ging ein paar Schritte vor ihnen. Er schien nicht in Eile zu sein; dennoch führte er sie nun durch den Tunnel wie ein Priester der Antike, der zwei neue Ako-lythen anführte – oder religiöse Opfer.
    Der Tunnel endete an einer Wand aus glattem, stumpfem Metall.
    »Wir sind da.«
    »Aufmachen«, befahl Humphries.
    »Es wird sich von selbst öffnen«, erwiderte Dorn. Er hielt einen Moment lang inne und sagte dann: »Jetzt.«
    Und das Metall glitt so lautlos ins Gestein über ihnen, als wäre es ein Vorhang aus Seide.
    Keiner bewegte sich. Dann drehte Dorn sich langsam zu den beiden um und gestikulierte mit seiner menschlichen Hand.
    »Das Artefakt liegt etwa dreiundzwanzig Meter unter diesem Punkt.
    Der Tunnel wird enger und knickt nach rechts ab. Die Kammer ist so klein, dass jeweils nur eine Person Platz hat.«
    »Ich zuerst!« Humphries machte einen Schritt vorwärts.
    Dorn hielt ihn mit erhobener Hand auf, der prothetischen Hand. »Ich betrachte es als meine Pflicht, Sie daraufhinzuweisen …«
    Humphries versuchte, die Hand wegzuschieben; sie bewegte sich keinen Millimeter.
    »Als ich diese Linie erstmals überquerte, war ich ein Soldat. Nachdem ich das Artefakt gesehen hatte, gab ich mein altes Leben auf.«
    »Und wurden ein selbst ernannter Priester. Na und?«

    »Das Artefakt kann Sie verändern. Ich halte es für das Beste, wenn bei der ersten Besichtigung keine Zeugen dabei sind außer dieser begabten Frau, die Sie mitgebracht haben. Wenn Sie es zum ersten Mal sehen, kann es – traumatisch sein.«
    Humphries' Gesicht verzog sich in einer Mischung aus Zorn und Ekel.
    »Ich bin kein Auftragskiller. Ich brauche mich vor nichts zu fürchten.«
    Dorn führte mit einem leisen Surren miniaturisierter Servomotoren die Hand zur Hüfte.
    »Vielleicht nicht«, murmelte er so leise, dass Elverda es kaum hörte.
    Humphries zwängte sich an dem Cyborg vorbei. »Bleiben Sie hier«, sagte er zu Elverda. »Sie können es anschauen, wenn ich zurück bin.«
    Er lief mit einem Stakkato von Schritten durch den Tunnel.
    Dann Stille.
    Elverda schaute auf Dorn. Die menschliche Seite seines Gesichts schien unsagbar müde.
    »Sie haben das Artefakt schon mehr als einmal gesehen, nicht wahr?«
    »Vierzehn Mal«, erwiderte er.
    »Es hat Ihnen in keiner Hinsicht geschadet, stimmt's?«
    »Es hat mich verändert«, sagte er nach kurzem Zögern. »Und jedes Mal, wenn ich es sehe, verändert es mich mehr.«
    »Sie … Sie sind wirklich Dorik Harbin?«
    »Ich war es.«
    » Die Leute von der Chrysallis …?«
    »Dorik Harbin hat sie alle getötet. Ja. Es gibt keine Entschuldigung da-für, keine Vergebung. Es war die Tat eines Ungeheuers.«
    »Aber wieso?«
    »Ungeheuer tun ungeheuerliche Dinge. Dorik Harbin nahm

Weitere Kostenlose Bücher