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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm
Autoren: Ben Bova
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in den Empfangsbereich traten, sah Fuchs, dass er von einer Gruppe aus vier Frauen und drei Männern erwartet wurde. Er kannte sie alle: ehemalige Nachbarn, ehemalige Freunde.
    »Wir übernehmen ihn jetzt«, sagte Joyce Takamine. Ihr hageres schlitzäugiges Gesicht war völlig ausdruckslos. Sie vermied es, Fuchs in die Augen zu schauen.

    »Wohin bringen Sie ihn?«, wollte Harbin wissen.
    »Er steht unter Hausarrest«, erwiderte Takamine steif, »bis unser Chef-Administrator zurückkehrt. Dann wird er wegen Piraterie und Mordes vor Gericht gestellt.«
    Harbin bekundete mit einem Kopfnicken seine Zustimmung und übergab ihnen Fuchs. Geschafft, sagte er sich. Ich habe meine Arbeit getan. Nun will ich mir die Belohnung abholen.
    Er führte seine beiden Leute zum Humphries-Büro, das sich nur ein paar Schritte entfernt im staubigen Tunnel befand.
    Dort erhob eine lächelnde junge Frau sich hinter ihrem Metallschreibtisch und begleitete das Trio persönlich zu ihren Unterkünften tiefer im Labyrinth aus Tunnels und Räumlichkeiten.
    Die beiden Männer mussten sich einen Raum teilen, aber Harbin bekam ein Apartment für sich allein. Es war zwar nur ein Raum, aber er war wenigstens ungestört. Jemand hatte sogar seine Reisetasche hergebracht und aufs Bett gestellt.
    Eine Nachricht von Diane wartete auf ihn.
    Sie hätte eigentlich einen fröhlichen und glücklichen Eindruck machen müssen, sagte Harbin sich, hätte ihren Sieg und seinen Triumph auskosten müssen. Stattdessen wirkte ihr Gesicht auf dem Wandbildschirm ernst, um nicht zu sagen todernst.
    »Dorik, ich habe einen Hochgeschwindigkeitsflug für dich arrangiert. Ich möchte, dass du so schnell wie möglich nach Selene kommst. Wo du Fuchs nun zur Strecke gebracht hast, haben wir eine Menge zu erledigen ‒ uns beiden stehen große Veränderungen bevor. Ich werde dir alles erzählen, wenn du hier bist.«

    Der Bildschirm wurde dunkel. Harbin starrte ihn für eine Weile an; mit keinem einzigen Wort hatte sie ihm gratuliert, mit keiner einzigen Silbe hatte sie ein warmes Gefühl für ihn ausgedrückt. Allerdings hat sie auch nie gesagt, dass sie mich liebt.
    Er ging zum Bett und setzte sich. Er war plötzlich müde. Liebe habe ich auch nie erwartet, sagte er sich. Bisher nicht, wurde er sich bewusst. Er öffnete die Reisetasche und suchte nach den Pillen, die ihm Seelenfrieden bringen würden ‒ jedenfalls für eine Weile.

    Kapitel 56
    Humphries verbrachte den Morgen damit, Vorbereitungen für seine Hochzeit zu treffen. Er wies die Rechtsabteilung an, Fuchs eine Nachricht bezüglich Amandas Scheidungsantrags nach Ceres zu übermitteln. Das müsste der Zuckerguss auf dem Kuchen sein, sagte er sich entzückt. Vielleicht wird er Selbstmord begehen, wenn er die Nachricht erhält und uns so die Mühe ersparen, ihn vor Gericht zu stellen. Dann beschloss er, das Hotel Luna zu kaufen und zu renovieren, damit es für die Hochzeit in neuem Glanz erstrahlte. Es wird keine große Sache werden, sagte er sich, nur ein paar Dutzend Freunde.
    Und die wichtigsten Geschäftspartner natürlich. Es wird eine First-class-Veranstaltung werden. Wie lautete noch diese alte französische Bezeichnung, die längst nicht mehr gebräuchlich war? Etepetete. Genau. Ich will, dass diese Hochzeitsfeier klein, intim und etepetete wird.
    Amanda wird wahrscheinlich auch Pancho einladen, wurde er sich bewusst. Aber was soll's? Ich frage mich, wie viele Familienangehörige sie noch auf der Erde hat. Ich werde sie alle einfliegen lassen. Wieso nicht? Ich werde sie mit so viel Güte und Luxus überhäufen, dass sie gar nicht anders kann, als sich in mich zu verlieben.
    Als es Mittagszeit war, grinste er noch immer und pfiff fröhlich vor sich hin. Er saß am Schreibtisch und ging die Tätigkeitsberichte der letzten zwei Tage durch. Er stutzte und sah, dass Diana einen Hochgeschwindigkeitsflug nach Ceres angefordert hatte. Die einzigen Passagiere an Bord des Schiffs waren Ambrose und Dr. Cardenas.
    Wieso hat sie das gemacht, fragte er sich.
    Sie hat doch erst gestern die Implantationsprozedur durchgemacht, sagte er sich. Und dann ist sie heute schon wieder auf den Beinen und hat einen Sonderflug für diese beiden Felsenratten arrangiert?
    Seine Stimmung war aber nur leicht getrübt, als er Verwoerd anrief.
    »Ich will einen Spaziergang im Garten machen«, sagte er, als ihr Bild auf dem Wandbildschirm erschien. »Möchten Sie mich vielleicht begleiten?«
    »Ich versuche das aufzuarbeiten, was ich gestern
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