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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander
Autoren: Larry Niven
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Fiction und obendrein Autor des Klassikers ›Nine-Finger Jack‹. [1] Bereits beim allerersten BoucherCon trug ich mich mit dem Gedanken an ein höchst ungewöhnliches Verbrechen, dem ein höchst ungewöhnliches Motiv zugrunde lag. Während einer Podiumsdiskussion umriß ich diese Idee vor meinen Zuhörern. Death By Ecstasy ist sozusagen gewachsen, aber The Defenseless Dead war von vornherein pedantisch genau geplant. Das Ergebnis traf mich längst nicht so schwer. Vielleicht hätte es das besser tun sollen. Die Geschichte und der Hintergrund sind Furcht erregend und unbehaglich real obendrein.
     
    Gilbert ›der Arm‹ Hamilton ist einer meiner Lieblingscharaktere.
    Was denn? Dreißig Jahre schriftstellerischer Arbeit, und es gibt noch immer nicht mehr als diese fünf Kurzgeschichten? Warum schreibe ich nicht mehr über ihn, wenn ich ihn doch so sehr mag?
    Weil es verdammt harte Arbeit ist, sich gleichzeitig an zwei verschiedene Regelsätze zu halten!
    Eine Detektivgeschichte ist ein Puzzle. Im Prinzip kann der Leser ruhig wissen, welches Verbrechen von wem, wie und wo und warum begangen wurde, bevor die Geschichte ihm alles auf dem Präsentierteller serviert. Man muß ihm genügend Fakten liefern, um es offensichtlich zu machen, und es darf nur eine einzige mögliche Antwort geben.
    Science Fiction hingegen ist eine Sache der Vorstellungskraft. Je interessanter eine Idee, desto weniger bedarf sie einer Rechtfertigung. Eine Science-Fiction-Geschichte wird man an ihrer inneren Konsistenz messen und an der Vorstellungskraft des Autors. Fremdartige Hintergründe, seltsame Gesellschaftsformen, die merkwürdigen Normen folgen, unvertraute Werte und Denkweisen sind die Regel. Alfred Bester hat es übertrieben, aber lesen Sie seinen Klassiker The Demolished Man. [2]
    Aber: Wie um alles in der Welt soll der Leser vorhersehen, wer der Täter ist, wenn ihm sämtliche Regeln fremd sind?
    Wenn Science Fiction keine Grenzen anerkennt, dann … wurde das Opfer vielleicht von außerhalb eines verschlossenen Raums zu Tode geträumt oder von einem PSI-Killer durch ein Schlüsselloch hindurch erstochen, der mittels ESP herausgefunden hat, wo sein Opfer gerade stand? Mauern sind möglicherweise transparent für einen Laser, der außerhalb des sichtbaren Spektrums arbeitet. Und vielleicht liegen die Motive des Killer-Aliens tatsächlich außerhalb menschlichen Begriffsvermögens. Kann der Leser tatsächlich herausfinden, ob eine Zeitreise stattgefunden hat? Ob der Mörder unsichtbar war? Ob irgendein neuer Apparat eingesetzt wurde, den ein mordlustiger Wahnsinniger zu Hause zusammengebastelt hat?
    Kurz: Wie kann ich dem Leser ein faires Puzzle liefern?
    Nur mit großer Anstrengung, lautet die Antwort. Es ist durchaus im Bereich des Möglichen. Sie dürfen John Dickson Carr und mir ruhig vertrauen. Wir würden keinen geheimen Gang in einen verschlossenen Raum einbauen. Und wenn ein Röntgenlaser in der Geschichte eine Rolle spielt, dann zeige ich Ihnen das Ding. Wenn ich Ihnen keinen unsichtbaren Mann zeige, dann gibt es auch keinen. Und wenn die ethischen Vorstellungen des Belt und der Lunies von Bedeutung sind, dann vertiefe ich dieses Thema. Detektivgeschichten und Science Fiction (und Fantasy und Polizeimethoden) haben eine ganze Menge Gemeinsamkeiten. All diese Genres ziehen Leser an, die eine Herausforderung mögen. Ein Puzzle eben. Ob es nun das geheimnisvolle Verschwinden einer Waffe ist (beispielsweise ein Glasdolch, der in einer Blumenvase versteckt ist) oder das unverständlich wilde Verhalten eines fremden Besuchers (er muß ganz dringend auf die Toilette …), die Frage lautet stets: Was hat das zu bedeuten. Der Leser hat ein Recht darauf, die Absichten des Autors erahnen zu können.
    Viele Detektivgeschichten und die meisten Science-Fiction-Stories sind zugleich gesellschaftliche Fiktion. Schlagen Sie nur Asimovs The Caves Of Steel [3] oder The Naked Sun [4] auf, oder Brunners Puzzle Of Tantalus. Besters The Demolished Man ist genau das, und es ist zugleich eine engagierte psychosoziale Studie, ein Thema, das hervorragend zu der beschriebenen Gesellschaft von Telepathen paßt. Psychosoziale Betrachtungen gehören zu Kriminalgeschichten wie Rätsel zu grundlegender Science Fiction, wie man in Asimovs Wendell-Urth-Stories nachlesen kann. Garretts Lord Darcy agiert in einer Welt der funktionierenden Magie, doch die Geschichten sind stets Rätsel und in sich konsistent. Ellery Queen hätte keine Probleme, sich darin
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