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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes
Autoren: Keri Arthur
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mich kurz, dann legte er den Brief auf den Schreibtisch, beugte sich nach vorn und faltete die Hände vor sich. »Er hat einer ganz bestimmten Person eine Möglichkeit gezeigt.«
    Er sah mich aus seinen grünen Augen herausfordernd an. Er wollte, dass ich die Sache übernahm, daran bestand kein Zweifel. Diesmal ging es um alles oder nichts. Ganz oder gar nicht. »Nein«, sagte Rhoan, bevor ich etwas erwidern konnte. Ich blickte ihn an. »Ich muss es machen. Ich muss das jetzt zu Ende bringen.« »Nein«, wiederholte er und versuchte, seine Wut zu beherrschen, während er sich an Jack wandte. »Sie ist für eine solche Aufgabe nicht ausgebildet. Und da er seit Monaten hinter ihr her ist, wäre es überaus dumm, sie ihm förmlich in die Arme zu treiben.«
    Ich legte meine Hand auf seine, woraufhin er mich ansah. »Er wird nicht damit rechnen, dass ich ihn ausgerechnet auf seinem eigenen Terrain stelle.« »Und was ist mit Gautier?« »Um Gautier kümmern wir uns«, erklärte Jack. »Verflucht, Riley«, stieß Rhoan hervor, »weißt du, was du da tun musst? Mit wem du dort tanzen musst?«
    »Ja.« Bei dem Gedanken zog sich mein Magen zusammen, doch ich war es Kade schuldig und all den anderen Hengsten, die bei unserer Flucht gestorben waren, und den Frauen, die man in diesen Zuchtzentren festgehalten hatte und die wahrscheinlich inzwischen ebenfalls tot waren. Aber vor allem war ich es mir selbst schuldig. Diese Leute hatten mich entführt, mich mit Medikamenten vollgepumpt, die schreckliche Folgen für mich haben konnten. Sie hatten mich missbraucht und meine ganze Welt auf den Kopf gestellt. Sie hatten mir Angst gemacht. Ich durfte sie nicht davonkommen lassen. Ich musste an ihrem Untergang mitwirken, und wenn es nur meinem Seelenfrieden diente.
    Wenn ich es dafür mit einem mörderischen Fleischklops aufnehmen oder mit ihm vögeln musste, war es eben so. Ich war ein Werwolf, und Sex war nur Sex. Wie ich Quinn schon oft erklärt hatte, blieb das bis zu dem Moment, wo echte Gefühle involviert waren, reines Vergnügen.
    Wie sollte ich außerdem je wieder ein normales Leben führen können, solange dieser Kerl dort draußen frei herumlief? Oder wenn mein Bruder in die Jagd einbezogen wurde und ich nicht?
    »Das Mondfieber könnte uns helfen«, sagte ich leise. »Wenn es stimmt, was Misha über sie schreibt, sind sie während der Vollmondphase wahrscheinlich weniger wachsam.« »Verdammt, Riley, darum geht es doch nicht.« »Es geht darum«, erklärte ich, »dass dieser Mann seit drei Jahren eine Intrige gegen mich spinnt. Wenn es umgekehrt wäre, würdest du dich dann zurücklehnen und jemand anderem die Arbeit überlassen, ihn zur Strecke zu bringen?«
    Er warf sich auf seinem Stuhl zurück und rieb sich die Augen. »Herrgott, Schwester, du weißt nicht, worauf du dich da einlässt.« Vielleicht nicht. Vielleicht hatte er recht, und ich begab mich in eine Hölle, vor der jede vernünftige Person davonlaufen würde. Aber das konnte ich einfach nicht. Nicht, wenn ich mit mir im Reinen sein wollte. »Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden. Was kann schlimmer sein, als hier herumzusitzen und abzuwarten, was für Auswirkungen Talons Medikamente auf mich haben?«
    »Ja.« Er sah mich mit leerem Blick an. »Du hast deine Vampirseite und deinen Killerinstinkt bislang mehr oder weniger ignoriert. Wenn du das überstehen willst, musst du darauf zurückgreifen.« »Du kannst nicht allein gehen, und Jack kann keinen weiblichen Vampir mitschicken, weil sich seine Wächterinnen nicht im Tageslicht aufhalten können.« »Ich will nicht, dass du das machst«, beharrte Rhoan.
    »Und ich wollte nicht, dass du Wächter wirst. Du bist es trotzdem geworden, weil du das Gefühl hattest, dass du das Richtige tust. Das geht mir jetzt genauso.« »Verdammt, Riley, das ist nicht fair.« Ich hob eine Braue. »Warum nicht? Weil es die Wahrheit ist?«
    Er beugte sich nach vorn und nahm meine Hände. »Wenn du das wirklich unbedingt machen musst, bleibt mir nichts anderes übrig, als dich dabei zu unterstützen.« Sein Blick zuckte kurz zu mir, bevor er fortfuhr. »Aber wenn es dir nur um Misha geht und darum, was ihm angetan wurde, dann mache ich nicht mit. Das kann ich nicht.« »Ich tue das für mich. Wegen allem, was sie mir angetan haben.« Hauptsächlich jedenfalls. Er seufzte und ließ mich los. »Dann lass dich wenigstens ein bisschen trainieren, bevor wir dorthin gehen.«
    »Wenn sie es macht, bekommt sie ein offizielles
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