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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)
Autoren: Peter James
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wollte.
    Der Mann versetzte ihm ein Schlag ins Gesicht und lief den Kai entlang.
    Falsche Richtung, dachte Branson. Er stolperte hinterher und vertrat dem Mann den Weg, als er gerade kehrtmachen wollte. Er drängte ihn zur Kante des Kais. Der Mann täuschte eine Bewegung an, wollte an ihm vorbei, doch Branson hatte ihn schon gepackt. Der Mann zielte auf sein Gesicht. Branson, der in seinem früheren Leben als Türsteher eines Nachtklubs Selbstverteidigung gelernt hatte, wich dem Schlag gekonnt aus, trat mit links zu und setzte das rechte Bein des Mannes außer Gefecht. Im Fallen verpasste er ihm einen Schlag in die linke Niere. Er hatte nicht bemerkt, dass sie so nahe an der Kante waren, doch der Mann stürzte nach hinten und verschwand im Mahlstrom des Wassers.
    Einen Moment lang strich der Scheinwerfer des Hubschraubers über sie hinweg. Der Mann war verschwunden.
    Dann hörte er eine Stimme. »Hey! Hallo! Glenn! Wo zum Teufel bist du? Kann uns mal jemand rausholen? Na los! Das ist scheißekalt hier!«

112
    ES WAR DER ERSTE RICHTIG WARME TAG des Jahres, das Thermometer stieg auf vierundzwanzig Grad. Die Strände und Cafés an der Promenade waren überfüllt. Roy Grace und Cleo waren nach einem kurzen Spaziergang mit Humphrey auf dem Heimweg. Sie hielten sich streng an die Anweisung, nach der Cleo sich nicht zu viel bewegen sollte.
    Sie setzten sich auf die Dachterrasse ihres Hauses. Grace genehmigte sich ein Glas Rosé, Cleo Wasser mit Holunderblütensirup, und Humphrey kaute auf einem Leckerchen.
    »Was wird denn jetzt aus Carly Chase? Euer Verdächtiger ist vermutlich im Hafen ertrunken, und die Mutter von Tony Revere ist auch tot, oder?«
    »Der Hafen wird von Tauchern und mit Schleppnetzen abgesucht. Allerdings ist das Wasser sehr trüb. Selbst mit Scheinwerfern ist nicht viel zu sehen, also können sie sich nur aufs Sonar und ihr Gefühl verlassen. Außerdem gibt es ziemlich starke Strömungen. Eine Leiche kann sehr schnell aufs Meer hinausgetragen werden.«
    »Ich dachte, sie taucht nach ein paar Tagen wieder auf.«
    »Es dauert etwa eine Woche, bis sich die Gase bilden. Wenn sie beispielsweise nachts auftaucht und Gezeiten und Wind in die falsche Richtung weisen, wird sie aufs Meer hinausgetragen. Irgendwann geht sie wieder unter und wird von Fischen und Krebsen gefressen.«
    »Was ist mit Tony Reveres Vater?«
    »Ich habe mit Detective Investigator Lanigan in New York gesprochen. Das eigentliche Problem könnte sein Schwager sein – Ricky Giordino, der Onkel des Jungen. Da dessen Vater Sal für den Rest seines Lebens hinter Gittern sitzt, ist er wohl derjenige, den man im Auge behalten muss. Lanigan vermutet, dass unter Umständen er den Killer angeheuert hat. Wir werden den Schutz für Carly Chase und ihre Familie noch eine Weile aufrechterhalten, aber ich persönlich halte die Bedrohung für ziemlich gering.«
    Cleo legte seine Hand auf ihren Bauch. »Knubbel ist heute ganz schön aktiv.«
    Er spürte, wie sich ihr Kind bewegte.
    »Vielleicht weil du Schokoladeneis gegessen hast. Du sagst immer, er würde aktiv, wenn du Schokolade isst. Vermutlich wird er deswegen auch Schokoholiker.«
    »Er?«
    Grace grinste. »Du erzählst doch immer die Ammenmärchen, dass es ein Junge wird, wenn man das Baby sehr hoch oben trägt oder der Bauch nach vorne steht.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir können es ohne weiteres herausfinden.«
    »Möchtest du das denn?«
    »Nein. Du denn? Letztes Mal hast du nein gesagt.«
    »Ich werde unser Kind lieben, egal ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Ich liebe es, weil es unser Kind ist.«
    »Bist du dir ganz sicher, Roy? Willst du wirklich, dass es ein Junge wird, damit er ein Actionheld wie du werden kann? Der Klaustrophobiker, der in einen tiefen Schacht steigt. Der Mann, der Höhenangst hat und auf das Dach eines Kraftwerks klettert. Der Trockenschwimmer, der in ein Hafenbecken springt und einem Jungen das Leben rettet?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin Polizist. In meinem Job kann man seine Entscheidungen nicht immer danach treffen, wovor man Angst hat. Wenn man das tut, weiß man, dass man den falschen Beruf gewählt hat.«
    »Du liebst deinen Beruf wirklich, oder?«
    »Ich fand es nicht toll, die Leiter hinunterzusteigen. Und ich hatte eine Scheißangst, als ich auf das Dach geklettert bin. Aber zumindest geht es dem jungen Tyler gut. Und das Gesicht seiner Mutter zu sehen, als wir sie im Krankenhaus zu ihm gebracht haben – das war schon etwas ganz
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