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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure
Autoren: Susan Andersen
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Elvis Donnelly bei ihm und packte Bills schmutzigen Overallkragen mit seiner Prothese. Hob ihn mühelos einige Zentimeter vom Boden hoch.
    »Es ist nicht das erste Mal, dass ich von deinen abseitigen Geschäftspraktiken höre«, sagte Donnelly gefährlich leise. Er brachte sein Gesicht dicht über das des Automechanikers. »Und wenn du nicht schleunigst aufhörst,
Gertz, die Leute für dumm zu verkaufen, dann schließe ich deinen Laden schneller, als du gucken kannst. Also halt den Mund und mach deine Arbeit. Los, setz deinen faulen Arsch in Bewegung und streng deine grauen Zellen an.« Elvis richtete sich auf, öffnete den Prothesenmechanismus und ließ den Overall los. Worauf Bill unsanft auf den Füßen landete.
    Gertz straffte sich, rieb sich den schmerzenden Nacken. »Sieh mal einer an, unser Sheriff macht sich für irgendwelche Flittchen stark«, knirschte er und wich automatisch einen Schritt zurück, da er Elvis’ wutblitzende blaue Augen bemerkte.
    » Wie bitte ?« Schwer entrüstet trat Emma zwischen den breitschultrigen Hüter des Gesetzes und den Mechaniker. Diesen persönlichen Affront ließ sie nicht auf sich sitzen, Sheriff hin oder her. Außerdem war sie es gewohnt, ihr Leben selbst zu regeln. Mit ihren knapp ein Meter achtzig baute sie sich vor Bill Gertz auf.
    »Was halten Sie eigentlich davon, wenn ich Sie miese, kleine Ratte wegen Beleidigung vor Gericht zerre?«, meinte sie leise provozierend. Ihre wutglitzernden, braunen Augen bohrten sich in seine. »Ich bin keine zwei Stunden hier in der Stadt, und wir sind uns nie vorher begegnet! Woher nehmen Sie sich das Recht, so über mich zu reden?« Emma tat einen tiefen Atemzug, spürte, wie ihre Schultern die Brust des Sheriffs streiften, und war für Sekundenbruchteile versucht, sich Halt suchend an ihn zu lehnen.
    Das hätte ihr gerade noch gefehlt! Sie drückte das Rückgrat durch und atmete hektisch aus. »Juristisch gesehen bewegen Sie sich sowieso schon auf verdammt dünnem Eis. Da brauche ich nur die Sache mit meinem
Wagen zu erwähnen«, informierte sie Gertz kühl und schickte noch eine Warnung hinterher. »Wenn ich Sie wäre, Mistah Bill oder wie zum Henker Sie auch heißen mögen, würde ich ganz kleine Brötchen backen. Wenn Sie sich in Gegenwart meiner kleinen Tochter noch die kleinste Unverschämtheit herausnehmen, dann können Sie einpacken. Ich werde mir den besten Anwalt diesseits des Mississippi nehmen und so lange prozessieren, bis diese abgewrackte, kleine Werkstatt mir gehört!« Nach einem verächtlichen Blick auf das schäbige Interieur bohrten sich ihre Augen wieder in die des Mechanikers. »Zweifellos muss hier mal jemand ganz andere Saiten aufziehen.«
    Jetzt hatte sie tüchtig Dampf abgelassen. Ja, gut so, gib’s ihm, Em , dachte sie gefrustet. Große Töne und alles heiße Luft. Freilich durfte sie nichts riskieren, was die Aufmerksamkeit auf sie und Gracie lenkte! Trotzdem fixierte sie Bill Gertz, ohne mit der Wimper zu zucken. Zu bluffen hatte sie immerhin schon im zarten Kindesalter gelernt, und dieser dämliche Schmalspurmechaniker war so ungefähr der Letzte, der Emma Robescheaux-Sands beeindrucken konnte. Oder im Beisein ihres Kindes beleidigte.
    » Maman?« Um auf sich aufmerksam zu machen, zog Gracie sie an den Haaren. Als Emma zu ihr blickte, meinte die Kleine zaghaft: »Gehen wir jetzt?«
    »Gleich, Herzchen.« Emma senkte den Kopf und küsste das Kind auf die rosige Wange. Fuhr mit der Hand zärtlich durch Gracies Locken, bevor sie den Mechaniker abermals vernichtend musterte. »Also, was ist Ihnen lieber, Mistah Gertz?«
    Der Mechaniker nahm jedes Wort für bare Münze. Er
blickte sich betroffen um und wünschte, er hätte diesen Blödsinn nie angefangen. Aber verdammt und zugenäht, wer konnte denn wissen, dass eine Frau - vor allem ein Rasseweib wie die da - Ahnung von Autos hatte? Früher waren seine kleinen Schwindeleien noch nie aufgeflogen.
    Nach der aufgeheizten Stimmung unter den Umstehenden zu urteilen, kam von der Seite bestimmt keine Unterstützung. Elvis Donnelly war den meisten Bewohnern zwar unsympathisch, trotzdem respektierte man ihn als Sheriff. Bill war klar, dass er einen Riesenbock geschossen hatte. Ein taktischer Fehler, die junge Frau dumm anzumachen - und das im Beisein ihrer süßen, kleinen Tochter. Daran gab es nichts zu rütteln.
    »Okay, okay, ich dreh Ihnen neue Kerzen rein«, murrte er ungnädig. Teufel noch, er musste sich irgendwie aus dieser Mordsblamage herauslavieren. Dann
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