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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan
Autoren: Thomas Folgmann
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einfach so sein! Ein
Noel Botero würde sich nicht mit der simplen Erforschung alter Kulturen
zufrieden geben. Noel Botero würde etwas Neues entdecken. Etwas, das die
Universen noch nicht gesehen hatten!
Nun, vielleicht hatte man es schon gesehen, vor vielen hundert Jahren, doch
er trat jetzt ein Erbe an und wenn alles so lief, wie er sich das vorstellte,
wäre er ein würdiger Erbe!

    Seit wie vielen Generationen verrichtete ihre Familie nun schon Dienst auf den
Dreiplaneten? War es denn noch Dienst oder nicht doch schon längst ihr
Leben?
»Njeshneb«, schimpfte sie sich leise selbst.
Was spielte es für eine Rolle? Sie kontrollierte die Daten, die sie auf
den diversen Monitoren ablesen konnte, und ahnte, dass die Zeit gekommen war.
Sie würde den Rat verständigen müssen. Noch einmal ließ
sie den Blick über die Bildschirme schweifen, erfasste die Statistiken,
die in der Klinik zu den Erkrankungen der letzten Tage gesammelt worden waren.
Sie hörte die Berichte abgebrochener Urlaube und die Angst vor finanziellen
Verlusten, sah die Bilder der überlaufenen Raumhäfen auf einem Nachrichtenkanal,
der auf einem kleineren Bildschirm flimmerte.
Aurich Wiater strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn und atmete
tief durch. Es gab keinen Grund nervös zu werden. Sie würde einfach
eine Nachricht übermitteln. Keine Nachricht, wie sie sie sonst alle paar
Monate absetzte, eine mit etwas anderem Inhalt. Eine, die etwas einleiten mochte,
was nicht absehbar war, was hoffentlich nicht eintraf, aber ... »Korroda«,
schimpfte die blonde Ärztin dieses Mal laut.
Schwester Marktan sah ihre Chefin erstaunt an. »Was meinten Sie, Doktor
Wiater?«
»Ach nichts weiter. Es ist nur ... Die letzten Stunden waren doch anstrengender,
als ich zuerst annahm.«
»Wem sagen Sie das«, bekräftigte die Schwester die Aussage. »Ich
fürchte mich jetzt schon vor dem ganzen Verwaltungskram, der auf uns zukommt.
Wieso meinen auch alle Patienten auf einmal, sich selbst entlassen zu müssen?«
»Es ging ihnen besser ...«
»Ja natürlich, so sah es aus. Aber haben die auch nur die leiseste
Ahnung, was das für uns hier bedeutet? Allein der Aufwand der betrieben
werden muss um die entsprechenden Versicherungen herauszufinden. Die Buchungen,
das ewige Hin und Her, wer warum welche Kosten verursachte und wer dafür
aufkommen muss. Der Schriftverkehr wird mehr Arbeit verursachen als ein chirurgischer
Eingriff.«
Doktor Wiater nickte bestätigend und legte ihre Hand kurz beruhigend auf
die Schulter der Schwester. »Sie machen das schon. Wie immer.«
»Wie immer. Natürlich.«
»Ich werde dann nach Hause gehen. Sie wissen, wie Sie mich notfalls erreichen
können.«
»Doktor Hansen und die Professoren Stevan und Genz sind auch noch hier.
Wird schon schief gehen. Und bei unserer aktuellen Belegung ...« Marktan
zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.
Aurich Wiater blickte den hell erleuchteten Korridor entlang in die Klinik hinein.
Kein Pfleger eilte über den Gang, kein Patient schob sich auf Krücken
zu seinem Zimmer. Doktor Wiater wandte sich ab und verließ die Klinik.
Der kleine Privat-Gleiter wartete bereits auf sie, und ein paar Tastendrücke
später war sie auf dem Weg zu ihrer Wohnung.
Als Ärztin in der Privatklinik Doktor Arndts war sie privilegiert genug,
sich nicht mit den öffentlichen Transportern abgeben zu müssen. Und
nach Tagen wie diesen war sie dankbar dafür.
Auf dem halbstündigen Flug überlegte sie sich den Wortlaut dessen,
was sie nun würde übermitteln müssen. In ihrem Hinterkopf keimte
zwar noch die leise Hoffnung dass es sich als Fehlalarm herausstellen möge,
aber das Wissen ihrer Eltern und ihrer Generationen von Vorfahren war präsenter
denn je zuvor. Die Ähnlichkeiten waren zu groß, auch wenn es nur
noch Sagen und Erzählungen für sie und ihre Altersgruppe waren. Es
war kein Glauben, auch wenn es nach außen auf viele so wirkte, als seien
sie ein Sekte, die irgendein esoterisches Wissen bewahren und verbreiten wollte.
Nein, sie glaubten nicht, sie wussten ! Und sie wollten ihr Wissen definitiv
nicht verbreiten. Man musste ja nur anschauen, was mit den heute vorhandenen
Kenntnissen alles angestellt wurde; nicht auszudenken, was geschehen würde,
wenn man von den lang zurück liegenden Ereignissen erführe.
Aurich wollte von Anfang an nicht kämpfen, nicht so wie die anderen es
taten. Und so
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