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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan
Autoren: Thomas Folgmann
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erzählte. Sie hatte mittlerweile ihre Hand wieder von seinem Arm genommen
und sprach auf Sonja ein.
Das junge Paar schien die ausufernden Gespräche der Schwiegermutter bzw.
Mutter schon zu kennen und hatte sowieso nur Augen für den jeweils anderen,
während Henry mit einem Lächeln auf den Lippen seinen Blick von der
Dinner-Karte zu seiner Frau und zurück schweifen ließ.
Erst als Roderick seinerseits die Karte zur Hand nahm, sprach er ihn an. »Sehr
zu empfehlen als Aperitif ist der Santorro, ein tasconesischer Likörwein.
Sehr mild im Abgang und von einem ungemein fruchtigen Aroma! Ähnelt etwas
dem Rabzweig, ohne allerdings dessen bitteren Nachgeschmack zu haben. Wirklich
sehr zu empfehlen. Sehr zu empfehlen.«
Ohne eine Erwiderung Rodericks abzuwarten, widmete sich Henry wieder dem Wechselspiel
zwischen seiner Frau und der Karte.
Viola hatte unterdessen weiter erzählt und sich, nachdem Roderick nicht
auf ihre Worte eingegangen war, einfach Sonja zugewandt.
»... und es soll ja auch gerade auf Liothe ganz traurig aussehen. Es ist
ja so verwunderlich, dass auf einem Planeten, der so nahe an einem großen
Urlaubsressort liegt, noch derartige Zustände herrschen können. Ich
habe gehört, es gäbe dort sogar Verbrennungsmaschinen! Und die Häuser
sollen noch ganz ohne Technik auskommen. Steinhäuser habe ich mir
sagen lassen! Kaum Türen oder Fenster, einfach nur Löcher in den Wänden!
Ist das nicht unverantwortlich? Es sollte doch genügend Wissens- und Geldtransfer
bestehen können, um auch diesen armen, unterentwickelten Planeten weiterhelfen
zu können? Sehen Sie, mein Henry und ich, wir verbringen ja jedes Jahr
unseren Urlaub auf Shahazan, und es ist dort auch immer wieder sehr schön.
Aber jedes Jahr überlegen wir, ob es nicht doch besser wäre, auf eine
andere Welt auszuweichen. Ist es nicht zu gefährlich in einem Planetensystem,
bei dem gleich drei bewohnte Planeten so dicht beieinander bestehen, wenn Krankheiten
ausbrechen oder Räuber auf Beute aus sind? Cloch soll diesbezüglich
ja ganz besonders schlimm sein. Die Menschen dort sollen ja allerliebst und
von selten sanftem Gemüt sein, doch wehe, wenn sie losgelassen! Anscheinend
ist dort die Trunksucht weit verbreitet, und wenn die Einheimischen einmal eine
Nacht lang gefeiert und die hochprozentigen Getränke im Übermaß
genossen haben, so soll es zu einem rapiden Anstieg von Gewalttaten kommen.
Und was, wenn diese Menschen den Weg nach Shahazan fänden? Mein Henry und
ich, wir schließen ja immer eine Zusatzversicherung ab, die uns den sofortigen
Abflug ermöglicht, sollte es einmal zu Unruhen kommen. Aber Dank sei Insolubelia,
bis jetzt ist noch immer alles gut gegangen. Und wer weiß, vielleicht
ist es ja gerade diese unterschwellige Spannung, dieser Hauch von Gefahr, der
den Urlaub auf Shahazan so reizvoll macht?«
Entweder hatten die wiederholten Reisen nach Shahazan ihr Timing perfektioniert
oder es war Zufall, dass mit dem vorläufigen Ende ihrer Ausführungen
auch die Lämpchen an den Tischen aufleuchteten und somit die Aufforderung
zur Bestellung erfolgte.
Sonja hatte das Gefühl, es dem jungen Paar gleich tun zu müssen, und
lehnte sich zu Roderick, der ihr wiederum den Arm um die Schultern legte.
»Weißt du schon, was du nimmst?«
»Ich glaube, ich werde mich einfach überraschen lassen und nehme das Menu Surprise .«
Bevor Roderick etwas sagen konnte, hatte sich Viola a'Grenock schon wieder eingeschaltet:
»Ursprünglich gab es zu dieser Art Dinner ja ein Menü für
alle. Aber über die Jahre gab es einfach zu viele Komplikationen damit.
Die verschiedenen Geschmäcker und Verträglichkeiten, die verschiedenen
Völker und überhaupt die Menge der Leute! Schauen Sie sich doch um,
dieser gewaltige Raum gefüllt mit Menschen von wer weiß wo. Mein
Henry und ich sind uns ja darin einig, dass das dem Ganzen natürlich die
Exklusivität nimmt, aber damit muss man auf einem Urlaubsraumer wohl rechnen.
Umso mehr lernt man nachher die Ruhe und Seriosität im Ressort zu schätzen.«
Unvermittelt wechselte sie das Thema und sprach ihre Tochter an.
»Aber Schätzchen, du weißt doch, dass du Montalcino so schlecht
verträgst. Du solltest dir das Meeresmenü kommen lassen. Du magst
doch die Pescotella so gerne. Ich bin mir sicher, dass man da noch zusätzlich
bestellen kann. Wo ist denn hier die Taste für ... Ah, hier Oral Order «
Während Mutter und
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