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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist
Autoren: Dirk van den Boom
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treten, war den Adlaten
einst möglich. Wir Lediri haben dieses zweischneidige Privileg nicht mehr
und sind daher in der gleichen Situation wie auch Ihr.«
    »Er hört mit?«
    »Jedes Wort. Da sind wir uns sicher. Selbst unsere Beobachtungseinrichtungen,
die uns so viele Informationen über den Fortgang und die Hintergründe
eures Kampfes geliefert haben, sind denen, die Lear zur Verfügung stehen,
weit unterlegen. Er greift selten aktiv ein, weil diese Möglichkeiten zunehmend
begrenzt sind, aber er beobachtet sehr aufmerksam. Er weiß genau, was
hier passiert ist.«
    Sentenza räusperte sich. »Wird er dann nicht annehmen, dass die Adlaten
wieder in seine Dienste zurückkehren wollen, jetzt, wo sie sich gegen die
Outsider engagiert haben?«
    »Was er annimmt, ist irrelevant. Er kann uns nichts mehr befehlen.«
    Für einige Augenblicke senkte sich Stille über die Zusammenkunft.
    »Wir müssen all das erst einmal verdauen«, meinte Sally schließlich
und wirkte sichtlich erschöpft. »Werden die Lediri mit uns in Kontakt
bleiben?«
    »Ich selbst muss in unsere Heimat zurückkehren, denn die … politischen
Folgen unserer Verweigerung des Beschlusses sind unabsehbar und bedürfen
meiner Aufmerksamkeit. Wir gedenken jedoch, einen Botschafter in diesem System
zu hinterlassen. Über diese können wir jederzeit Erkenntnisse austauschen
und Notwendiges besprechen.«
    »Ausgezeichnet. Noch einmal möchte ich mich für die Hilfe der
Lediri herzlich bedanken. Ohne diese wären wir jetzt bereits am Ende.«
    Urian lachte.
    »Das ist wahr. Doch für uns wird sich noch zeigen, ob der Preis, den
wir für eure Rettung gezahlt haben, nicht bereits zu hoch war.«

    Roderick Sentenza hatte sein rechtes Ohr sanft auf den Bauch Sonja DiMersis
gelegt und lauschte. Was er zu hören bekam, war das glucksende Gelächter
seiner Lebensgefährtin.
    »Da ist nichts zu hören – außer vielleicht die Verdauung
dieser Flottenkonzentrate, von denen ich mich in letzter Zeit viel zu oft ernähren
musste.«
    »Doch, doch«, beteuerte Sentenza. »Ich habe deutlich etwas gehört.
Ein schabendes Geräusch. Die Kleine wollte mir Hallo sagen!«
    »Wie kommst du nur darauf, dass es ein Mädchen wird? Ein strammer
Stammhalter, die glorreiche Uniform des Multimperiums bereits frühzeitig
fest im Blick … Autsch!«
    Mit einer schnellen Bewegung zog Sonja beide Beine hoch und rieb sich empört
die rote Stelle an ihrem Oberschenkel, in den sie soeben gekniffen worden war.
    »Ich ziehe eine Tochter vor. Die macht dann im Raumcorps Karriere und wird
einmal Direktorin.«
    »Oh ja, eine kleine Sally.«
    Sentenza verzog das Gesicht. »Gut, das war jetzt keine besonders tolle
Idee.«
    Er zog sich nach oben und legte sich neben Sonja auf das breite Bett. Ihre Hand
fuhr in die seine. Beide genossen einige Augenblicke der Stille. Es hatte viel
zu lange gedauert, bis sie endlich dienstfrei bekommen hatten und wieder in
die Ruhe ihrer Unterkunft zurückkehren konnten. Seit dem Ende der denkwürdigen
Konferenz mit dem Adlaten Urian waren weitere zwölf Stunden vergangen.
Die Situation im System klärte sich langsam. Zusätzliche Schiffe waren
eingetroffen. Die Hektik und Panik der ersten Stunden waren kontinuierlicher,
beharrlicher und berechenbarer Arbeit gewichen. Die Ikarus hatte schließlich
die Bergungsarbeiten den zahllosen Hilfskreuzern überlassen, die nun im
System unterwegs waren, darunter viele umfunktionierte Frachter sowie kleinere
Kriegsschiffe, die immer noch Schiffbrüchige aus Wracks schnitten oder
aus dem freien Raum fischten.
    »Wir sollten wirklich versuchen zu schlafen«, erinnerte Sonja Sentenza,
der mit offenen Augen an die Kabinendecke starrte. »Unser Dienst beginnt
in acht Stunden wieder. Und wir waren sehr lange wach.«
    »Ja«, murmelte Sentenza halb abwesend.
    »Du denkst über das nach, was uns Urian enthüllt hat, nicht wahr?
Für mich macht es Sinn und lässt so manches, was in der Vergangenheit
geschehen ist, in einem neuen Licht erscheinen. Wir sind uns über die möglichen
Querverbindungen wahrscheinlich gar nicht richtig bewusst.«
    »Ja«, murmelte Sentenza halb abwesend.
    »Ich bin über all das auch nicht glücklich, Rod. Das Eingreifen
der Adlaten hat uns eine Verschnaufpause gebracht, gut. Aber letztendlich ist
das eigentliche Problem, die Bedrohung durch die Outsider, noch nicht gelöst.
Wir stehen da noch ganz am Anfang. Das Basisschiff
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